• 10.11.2025, 09:41:03
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VIRUS zu Lobautunnel: Hanke, Kickl und Graf brauchen Nachhilfe in Geographie und Geschichte

Lobau ist mit Ausnahme des Tanklagers Nationalpark und kein Industriegebiet

Wien (OTS) - 

Unverständnis äußert die Umweltorganisation VIRUS über die Unkenntnis wesentlicher politischer Kräfte im Zusammenhang mit dem umstrittenen Lobautunnel. Sprecher Wolfgang Rehm: „Sowohl Bundesminister Hanke als auch die mandatsstärkste Oppositionskraft sind offensichtlich geographisch völlig desorientiert. Die gesamte Lobau mit Ausnahme des in Relation kleinen Tanklagers ist Teil des Nationalparks Donauauen und kein Industriegebiet“

Verkehrsminister Hanke habe am 27.10.2025 in einem Interview mit OE24-TV, bei dem er unter anderem zum Lobautunnel befragt worden war, wörtlich folgendes gesagt „Es betrifft die nördliche Lobau, nicht den südlichen Bereich, der ja geschützt ist, der bleibt natürlich unberührt“. FPÖ Chef Kickl habe bereits am 23.10. 2025 auf seinem Facebook-account mit einem verlinkten Video zur Sondersitzung des Parlaments am 22.10.2025 folgendes posten lassen: „Die GRÜNEN sprechen immer von der Lobau als Naturschutzgebiet, dabei ist die nördliche Lobau ein ausgewiesenes Industriegebiet. Das musste unser Martin Graf den Grünen einmal unter die Nase reiben. Sehenswert!“. Er habe dabei bei der Schar seiner Gläubigen begeisterten Zuspruch erhalten. Martin Graf selbst habe sich in der angesprochenen Parlamentssitzung als ortskundig „seit ewig“ ausgegeben und in rustikalem Stil das Kraftwerk Freudenau in Kraftwerk Lobau umbenannt, linkes Donauufer und rechtes Donauufer verwechselt, an dem „der Größte mitteleuropäische Binnenhafenhafen“ tatsächlich großteils liege und in Abrede gestellt, dass im Bereich des geplanten Tunnelbaus ein Naturschutzgebiet vorhanden sei. Im O-Ton: „Faktum ist, es gibt eine nördliche Lobau und das ist eine ausgewiesene Industriezone und auch so gewidmet und es gibt eine südliche Lobau, das ist das Naturschutzjuwel das angesprochen wird“ Rehm verweist darauf, dass die Donau in Wien nicht von Norden nach Süden fließe: „Dementsprechend gibt es eine Untere Lobau und im Oberlauf der Donau und in Himmelsrichtung Nord-West gelegen eine Obere Lobau die vom Lobautunnelprojekt gequert werden würde und liegt die gesamte Lobau orographisch links der Donau“. Historisch hätten weitere Gebiete wie der jetzt verbaute Biberhaufen dazugezählt. „Die verbliebene Lobau darunter die Obere ist zur Gänze Nationalpark mit Ausnahme des nicht im Norden sondern im Süden der Oberen Lobau gelegen Tanklagers und des zugehörigen Verladehafens,“ so Rehm. Diese Wunden seien in der sehr dunklen Epoche des dritten Reiches in die Au geschlagen worden das Kriegsende habe weitere geplante Verbauungen ebenso verhindert wie Initiativen in den 1970er Jahren als die Lobau nochmals ein einziges Industriegebiet zu werden drohte. „Wenn man nicht in der Vergangenheit leben will, dann könnte man darüber Bescheid wissen“, so Rehm. Es sei unklar ob die Übereinstimmung zufällig sei oder Hanke Anleihen bei der FPÖ genommen habe. „Von einem Bundesminister sollte jedenfalls erwartet werden können, dass er zumindest eine Idee davon hat, wovon er redet und keine Falschinformationen verbreitet“, so Rehm abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Umweltorganisation VIRUS
Wolfgang Rehm
Telefon: 0699/12419913
E-Mail: virus.umweltbureau@wuk.at

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