- 08.11.2025, 09:30:32
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Fast Fashion macht Plastikmist
DIE UMWELTBERATUNG gibt Tipps für ökologische Nutzung von Textilien.
Kunstfasern sind auf dem Vormarsch, kaum ein Textilstück ist frei davon. Recyclingpolyester ist noch keine nachhaltige Lösung - als Rohstoff werden meist Einwegflaschen verwendet, Alttextilien kommen kaum zum Einsatz. Der Großteil der Textilien landet nach kurzer Tragedauer oder gar ungetragen im Restmüll, weil das Textilrecycling noch in den Kinderschuhen steckt und die Sammlung und Verwertung weit hinter dem Verbrauch herhinkt. Lange Nutzung ist die einzig nachhaltige Lösung. Tipps für ökologische Mode bietet DIE UMWELTBERATUNG auf www.umweltberatung.at/textilien.
Wer Fast Fashion kauft, nimmt damit häufig Plastik in Kauf – denn billige Mode bedient sich billiger Rohstoffe. „Auch wenn an vielen Textilien ein Umwelt-Label wie zum Beispiel ein Recycling-Symbol prangt, ist die Textilindustrie noch lange nicht ökologisch. Und wir kaufen einfach zu viel!“ erklärt Michaela Knieli, Textilexpertin von DIE UMWELTBERATUNG.
Textilien ökologisch verwenden, heißt:
nur wenig Textilien, diese aber in guter Qualität kaufen
so wenig Kunstfaser-Textilien wie möglich kaufen
alle Textilien möglichst lange verwenden, gut pflegen und Secondhand-Angebote - zum Beispiel Flohmärkte und Tauschbörsen - nutzen
Weniger Synthetik zu Hause – weniger Mikroplastik in der Umwelt
Unser Textilkonsum ist immer noch eine wesentliche Quelle für Mikroplastik. Kleidung aus Kunststoff sowie Teppiche, Vorhänge, Bettwäsche und andere Textilien aus Polyester geben beim Gebrauch und beim Waschen Mikroplastik ab, das in die Raumluft und ins Abwasser gelangt. Mikroplastik gelangt in unseren Organismus und kann schädliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.
Recycling nur beschränkt möglich
Viele Kleidungsstücke werden kaum oder gar nicht getragen und frühzeitig entsorgt, befeuert wird der Verbrauch noch durch den hohen Anteil an Retouren im Onlinehandel, Je nach Anbieterfirma liegt die Retourenquote durchschnittlich zwischen 26 und 50 % (aus: Online-Modehandel: Retouren bleiben großes Problem - BTE Handelsverband Textil 2023). Rücksendungen werden nicht automatisch wiederverkauft, bis zu 24 % landen ungetragen im Abfall.
Wer denkt, dass der hohe Kleidungsverbrauch nicht so schlimm ist, weil viel recycelt wird, liegt damit falsch. Derzeit wird der Großteil der Textilien thermisch verwertet, also verbrannt. Kleidung aus aller Welt wird aber zum Beispiel auch in der chilenischen Atacama-Wüste gelagert. Nur ein geringer Teil der Textilien wird zu neuer Kleidung recycelt. Textilrecycling ist sehr aufwändig, denn in Sammlung, Transport, Sortierung und Aufbereitung steckt viel Energie.
Die Hauptquellen für Recyclingpolyester sind nicht Textilien, sondern PET-Flaschen. Das ist eigentlich kein Recycling, sondern Downcycling: Aus einem PET-Material mit hohen Qualitätsansprüchen wird dabei ein Material mit geringerer Qualität. Ökologisch macht es mehr Sinn, das hochwertige Material wieder zu Flaschen zu recyceln. Noch besser ist es, die Flaschen einfach zu reinigen und als Flaschen wiederzuverwenden, also im Mehrwegsystem zu führen.
Sportmode ohne Plastik?
Zur Herstellung von Sportbekleidung werden häufig Kunstfasern verwendet. Bei der Imprägnierung von Outdoorkleidung kommen auch PFAS, die so genannten Ewigkeitschemikalien zum Einsatz. PFAS sind ökologisch und gesundheitlich problematisch, weil sie nicht abbaubar sind. Naturfasern als Alternative haben ebenfalls gute Outdoor-Kompetenz. „Das „natürliche Funktionshirt“ des Schafes hat auch für den Menschen eine angenehm isolierende, wärmende Wirkung. Und der Wollpullover riecht im Gegensatz zum Polyester-Pullover nicht nach Schweiß“, erklärt Michaela Knieli, Textilexpertin von DIE UMWELTBERATUNG.
Information
Einkaufsquellen für Ökomode und weitere Informationen und Links zum Thema Mode sind unter www.umweltberatung.at/textilien zu finden.
Im Rahmen der Orange Week gibt DIE UMWELTBERATUNG im 48er-Tandler Margareten Tipps zur Pflege von Kleidungsstücken – damit sie lange in Verwendung bleiben:
„Kleidung lange „haltbar“ machen“ - Dienstag, 25. November 2025 von 16 bis 19 Uhr
„Pflege und Reparatur von Textilien“ - Donnerstag, 27. November 2025 von 15 bis 18 Uhr
Beide Veranstaltungen finden im 48er-Tandler, Siebenbrunnenfeldgasse 3, 1050 Wien, statt.
Die Stadt Wien – Umweltschutz informiert auf ihrer Website zum nachhaltigen Einkauf von Textilien: www.wien.gv.at/umwelt/oekokauf-ergebnisse#textilien
Individuelle Beratung bietet DIE UMWELTBERATUNG an ihrer Hotline 01 803 32 32.
DIE UMWELTBERATUNG ist eine Einrichtung der Wiener Volkshochschulen, basisfinanziert von der Stadt Wien - Umweltschutz.
Rückfragen & Kontakt
DIE UMWELTBERATUNG, DIin Sabine Seidl
Telefon: 0699 189 174 65
E-Mail: sabine.seidl@umweltberatung.at
Website: https://www.umweltberatung.at
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