• 08.11.2025, 09:00:34
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Ludwig/Czernohorszky: Wien reduziert CO2-Emissionen 2024 mehr als doppelt so schnell wie Österreich-Durchschnitt

Wien (OTS) - 

In Wien sind die Treibhausgasemissionen im Jahr 2024 um fast 6 Prozent (voraussichtlich 5,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das zeigen aktuelle Daten der sogenannten Nahzeitprognose („Nowcast“) des Umweltbundesamts. Die Reduktion liegt damit weit über dem Bundesschnitt (2,6 Prozent).

„Wiens Klimaschutz ist eine Erfolgsgeschichte – und das schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert!“, betont Bürgermeister Michael Ludwig. „Zielgerichtete Maßnahmen führen dazu, dass die Treibhausgas-Emissionen konstant sinken. Auf dem Erfolg ruhen wir uns aber nicht aus: Wir haben erst im April als erstes Bundesland ein Klimagesetz verabschiedet und verpflichten uns damit auch weiter dem konsequenten und ambitionierten Klimaschutz.“ so Ludwig.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Der Rückgang von Emissionen steht für bessere Luft, bessere Gesundheit und eine hohe Lebensqualität in Wien. Klimapolitik ist soziale Politik. Maßnahmen in allen Bereichen wie die Grünraumoffensive, der Sonnenstromausbau oder rund um die Kreislaufwirtschaft tragen dazu bei, dass wir ein gutes Leben in der Stadt Wien führen können. Es ist ein Erfolg für alle, dass dieses Engagement spür- und sichtbar ist.“

Treibhausgas-Rückgang quer durch die Sektoren

Der Rückgang klimaschädlicher Treibhausgase im Vorjahr ist in fast allen Sektoren zu verzeichnen. Der Verkehrssektor verzeichnet die größte absolute Treibhausgas-Abnahme, die prozentuell - 2,6 % beträgt. Im Gebäudesektor konnten die Emissionen um - 3,0 % reduziert werden. Und auch in allen anderen relevanten Sektoren konnte Wien die Treibhausgasemissionen verringern. Nur in der Landwirtschaft, die in Wien mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung ist, haben die Emissionen geringfügig zugenommen (+ 1,0 %). Grund für den Anstieg sind die höheren Mineraldüngermengen.

Wien setzt mit der Reduktion quer durch alle relevanten Sektoren im Jahr 2024 einen Positiv-Trend fort: Auch 2023 konnte Wien im Vergleich zu 2022 doppelt so viele Emissionen wie Gesamtösterreich reduzieren, und zwar rund zehn Prozent der Gesamtemissionen.

  • Verkehrssektor: - 2,6 % (größte absolute Treibhausgas-Abnahme
  • Gebäude: - 3,0 %
  • Energie: -14,3%
  • Industrie: -0,8%
  • Abfallwirtschaft: -1,0%
  • F-Gase: -5,4%
  • Landwirtschaft +1,0% (einziger Sektor mit einer geringen Zunahme)

Von Stromerzeugung bis Ökosystem: Highlights der letzten 5 Jahre der Wiener Klimapolitik

Die Stadt Wien ist mit ihrer Klimastrategie und ihren Klimaschutzmaßnahmen auf einem guten Weg Richtung Klimaneutralität bis 2040, hebt Wiens Bereichsleiter für Klimaangelegenheiten, Andreas Januskovecz, hervor: „Wir möchten Vorreiter sein. Deshalb nehmen wir unsere Klimaziele sehr ernst. Wien wird nur dann bis 2040 klimaneutral, klimaresilient und zirkulär, wenn wir entschlossen und in allen Bereichen Klimamaßnahmen umsetzen. Es ist wichtig und gut, dass unsere zielgerichtete Klimapolitik Erfolg hat und die Emissionen weiter sinken.“

Seit 2022 gibt es den Wiener Klimafahrplan, Wiens Klima-Umsetzungsstrategie. Und er zeigt Wirkung: In allen Handlungsfelder werden erfolgreiche Projekte umgesetzt.

Highlights aus Umsetzungen der einzelnen Klimafahrplan-Handlungsfelder sind:

Mobilität

  1. Die U2 wird erweitert und die U5 gebaut. Die Straßenbahnlinien 12, 18 und 27 und die Bahninfrastruktur werden neu gebaut, ausgebaut und modernisiert.

  2. Ganz Wien ist Kurzparkzone und hat ein neues Zonenmodell für die Stellplatzverpflichtung.

  3. Die größte Radwegoffensive der Geschichte mit 130 Millionen Euro Investitionen (2021-2025) wurde umgesetzt.

Gebäude

  1. Das Umsetzungsprogramm Raus aus Gas verbessert Rahmenbedingungen.

  2. 2023 gab es eine Novelle der Wiener Bauordnung mit klimarelevanten Inhalten im Gebäudebereich.

  3. Die neue Sanierungs- und Dekarbonisierungsverordnung enthält höher dotierte Förderprogramme für thermische Sanierungen und Heizungstausch.

Abfallwirtschaft

  1. Der Wiener Abfallwirtschaftsplan 2025-2030 wurde im Rahmen einer strategischen Umweltprüfung erarbeitet und zeigt die weitere Entwicklung der Wiener Abfallwirtschaft.

  2. Die Abfall- und Abwasserentsorgung ermöglicht eine erneuerbare Strom- und Fernwärmeerzeugung.

  3. Das Projekt Energie_Optimierung Schlammbehandlung (E_OS) ist als Meilenstein in der Abfallwirtschaft und Kreislaufwirtschaft gelungen – Die energiepositive Kläranlage der ebswien liefert jährlich rund 8,5 GWh Strom und 27,5 GWh Wärme.

Überregionale Aspekte (insbesondere Kreislaufwirtschaft)

  1. Wien lebt Kreislaufwirtschaft mit Wiener Mistplätzen, "48er-Tandler", Repaircafés und dem Wiener Reparaturbon.

  2. Der DoTank Circular City Wien 2020-2030 ist das Umsetzungsprogramm für das Thema Kreislaufwirtschaft in der gebauten Umwelt. Der Zirkularitätsfaktor Wien wurde als praxisorientierte Bewertungsmethode für zirkuläres Bauen entwickelt.

  3. Die sektorübergreifende Strategie zur Beschreibung des Wiener Wegs der Ressourcenschonung „Zirkuläres Wien – eine runde Sache“ wurde veröffentlicht.

Produktionssektor (Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, fluorierte Gase)

  1. Förderungen erleichtern die Dekarbonisierung und Steigerung der Energieeffizienz.

  2. Betriebliche Beratungsprogramme, z.B. OekoBusiness Wien (mit Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft und Biodiversität), Energieeffizienz, SolarFit!, Erneuerbare Energien wurden ausgebaut.

  3. Klima gilt in der Wirtschaft- und Innovationsstrategie Wien 2030 als wirtschaftliches Spitzenthema.

Strom- und Fernwärmeerzeugung

  1. Seit dem Start der Wiener Sonnenstrom-Offensive wurde die installierte Leistung annähernd verfünffacht.

  2. Das Förderbudget für Photovoltaik und Stromspeicher wurde im Rahmen der „Wiener Sonnenstrom-Offensive“ auf 15 Millionen Euro pro Jahr erhöht.

  3. Wien Energie investierte Milliarden in den verstärkten Ausbau der erneuerbaren Strom-, Fernwärme- und Grüngaserzeugung in und um Wien.

Gesundheit und Wohlbefinden

  1. Der Hitzewellen-Warndienst der Stadt Wien wurde optimiert.

  2. Der Wiener Hitzeaktionsplan wurde veröffentlich und ist ein Aktionsplan mit kurzfristigen Umsetzungen bei Hitze.

  3. In den Sommermonaten gibt es mittlerweile bereits 22 „Coole Zonen“; also konsumfreie kühle Orte für alle.

Ökosysteme, Natur- und Erholungsräume

  1. Umfangreiche Renaturierungsprojekte am Wienfluss und am Liesingbach fanden statt.

  2. Der ehemaliger Verschiebebahnhof Breitenlee wurde zum 90 ha großen Europaschutzgebiet und Biodiversitäts-Paradies.

  3. „Wald der jungen Wiener*innen“: Mit Spiel und Spaß werden jährlich 10.000 neue heimische Bäume und Sträucher für Wien gepflanzt.

Stadtentwicklung und Stadtplanung

  1. Der Wien-Plan (Stadtentwicklungsplan 2035) enthält Klima-Schwerpunkte und wurde im Gemeinderat beschlossen.

  2. Der Klimacheck für Bauvorhaben und er Klimacheck für Gesetze und Verordnungen wurden als neue Instrumente des Wiener Klima-Managements etabliert.

  3. Die klimasensible Gestaltung und (naturnah gestaltete) Parkanlagen haben hohe Priorität in der Planung neuer Stadtentwicklungsgebiete.

  4. Die Novelle der Wiener Bauordnung 2023 enthält klimarelevante Inhalte für die Stadtentwicklung und Stadtplanung.

Öffentlicher Raum und Gebäude

  1. Das einzigartige Förderprogramm „Lebenswerte Klimamusterstadt“ investierte rund 100 Mio. Euro für „Raus aus dem Asphalt“ und damit 344 Projekten in allen Bezirken.

  2. Es gibt rund 556.500 m2 neu und (naturnah) umgestaltete Park- und Grünanlagen und es wurden rund 112.000 m² entsiegelt.

  3. Begrünungen nach den Prinzipien einer Schwammstadt machen Wien resilienter.

  4. Das Wiener Klimateam wurde nach 2 Pilotjahren als Beteiligungsformat etabliert.

Infrastrukturen und Leistungen der Daseinsvorsorge

  1. Die Wasserversorgung wurde mit "Wiener Wasser 2050" ausgebaut.

  2. Die lokale Niederschlags-Versickerung wurde rechtlich verankert; der Überflutungs- und Gewässerschutz wurde verbessert.

  3. Das Kanalsystem und die Wasserversorgung und –entsorgung wurden saniert und erweitert.

Steuerungsstrukturen und -regelungen

  1. Das Wiener Klimagesetz ist seit April 2025 in Kraft.

  2. Das Wiener Klimabudget wurde als umfassender Prozess entwickelt, um klimarelevante Vorhaben im Voranschlag zu verankern.

  3. Die Bereichsleitung für Klimaangelegenheiten wurde für die Leitung der Klima-Governance installiert.

Weiterführende Links:

Das Monitoring der Wiener Klimastrategie „Wiener Klimafahrplan“ veranschaulicht die Umsetzungsfortschritte – und gibt detaillierte Einblicke in Wiens Klimapolitik: https://www.wien.gv.at/spezial/klimafahrplan-monitoring/

Rückfragen & Kontakt

Pedram Seidi
Mediensprecher StR Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 676 8118 65291
E-Mail: pedram.seidi@wien.gv.at

Mario Dujakovic
Mediensprecher Bürgermeister Michael Ludwig
Telefon: +43 1 4000 81859
E-Mail: mario.dujakovic@wien.gv.at

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