- 07.11.2025, 08:01:33
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NTÖ: Dachverband fordert sachliche Diskussion zur öffentlichen Beschaffung von Lebensmitteln
Der Dachverband der Nutztierhaltung in Österreich (NTÖ) appelliert an die Politik und Verwaltung, die laufende Debatte über geänderte Kriterien beim Einkauf in der öffentlichen Beschaffung von Lebensmitteln mit Sachlichkeit und Augenmaß zu führen. Statt ideologisch geprägter Diskussionen brauche es eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit den realen Herausforderungen und Möglichkeiten der heimischen Landwirtschaft.
Der vorliegende Entwurf zur Änderung des Nabe Planes steht aktuell zur Diskussion. Stakeholder können ihre Stellungnahmen dazu abgeben. Ein Stakeholder Meeting gibt Möglichkeiten zum Austausch der unterschiedlichen Positionen. „Eine Vorverurteilung dieses Prozesses halten wir für eindeutig falsch. Sollten einzelne Kriterien im Nabe Plan tatsächlich dem übergeordneten Ziel, nämlich der nachhaltigeren Beschaffung von hochwertigen Lebensmitteln aus Österreich, entgegenlaufen, dann sollten einzelne Kriterien unter Einbeziehung der Branchenvertreter überarbeitet werden“, so NTÖ-Obmann Markus Lukas. Es dürfe allerdings im Interesse der heimischen Bäuerinnen und Bauern jedenfalls zu keiner Schlechterstellung beim Einkauf heimischer Produkte kommen. Vielmehr solle eine Evaluierung dazu führen, den faktischen, mengen- und wertmäßigen Anteil hochwertiger heimischer Produkte zu steigern.
Zudem bedarf es auch enormer Aufklärungsarbeit bei den für den Einkauf verantwortlichen Personen. Oft fehlt das Wissen über die große Bedeutung von nachhaltiger Beschaffung für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt oder dem Wohl der Tiere und nicht zuletzt der Erhaltung resilienter, bäuerlichen Strukturen am Land. „Die Realität zeigt, dass beim Einkauf von billigen tierischen Produkten aus fernen Ländern im Regelfall Tierleid mit eingekauft wird“ warnt Obmann Markus Lukas und fordert als ersten Schritt einen verpflichtenden, jährlichen Nachhaltigkeitsbericht seitens der Beschaffer von Lebensmitteln im öffentlichen Dienst, womit man den Status Quo erhebt. In weiterer Folge sollten jährliche Verbesserungsmaßnahmen im Sinn des naBe-Planes dokumentiert werden.
Der Verband verweist darauf, dass Österreichs Nutztierhaltung bereits hohe Standards bei Tiergesundheit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Qualitätssicherung erfüllt. Diese Leistungen müssten im Beschaffungswesen stärker berücksichtigt und honoriert werden.
„Wenn Gemeinden oder öffentliche Einrichtungen importierte Billigprodukte bevorzugen, obwohl heimische Produzenten nachhaltiger und fairer wirtschaften, ist das weder im Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten noch der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Unser Ziel ist es, dass in Österreichs öffentlichen Küchen jene Lebensmittel landen, die mit Verantwortung, Wissen und Leidenschaft im eigenen Land produziert werden. Dafür braucht es keine ideologischen Grabenkämpfe, sondern eine ehrliche, sachliche Diskussion“, so der Obmann abschließend.
Über den NTÖ
Die Rinderzucht Austria, die Schweinehaltung Österreich, der Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ), die Geflügelwirtschaft Österreich sowie die Arbeitsgemeinschaft Rind (ARGE Rind) und Pferd Austria haben 2016 den gemeinsamen Dachverein „Nachhaltige Tierhaltung Österreich“ gegründet. Damit sollen gemeinsam die Interessen der Tierhalter:innen aller Sparten vertreten und agrarpolitische Themen koordiniert behandelt werden.
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Nachhaltige Tierhaltung Österreich
Ing. Johanna Prodinger, MEd. MA
Telefon: 06646025912004
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