- 06.11.2025, 11:36:32
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Sechs neue Eintragungen im Nationalen Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes
Das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich wächst weiter: Sechs neue Einträge bereichern mit 6. November 2025 die Sammlung und zeigen die Vielfalt kultureller Praktiken, die in Gemeinschaften im ganzen Land gelebt und weitergegeben werden.
Das Verzeichnis dokumentiert, wie Menschen feiern, lernen, gestalten und Wissen weitergeben und basiert auf dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003. Dieses umfasst künstlerische Ausdrucksformen, mündlich überlieferte Traditionen, traditionelles Handwerk, gesellschaftliche Rituale, Feste sowie überliefertes Wissen um die Natur.
Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler begrüßt die Neuaufnahmen: „Mit großer Wertschätzung für gelebte Vielfalt freue ich mich über die neu hinzugekommenen Traditionen im Nationalen Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Die ausübenden Gemeinschaften halten unser kulturelles Miteinander lebendig und sorgen für den Fortbestand ihrer Praktiken und ihres Wissens.“
Mit den folgenden sechs Ergänzungen umfasst das Verzeichnis nun insgesamt 178 Einträge:
Gamser Thomasnikolo (Steiermark): Am 21. Dezember, dem Thomastag und zugleich der längsten Nacht des Jahres, zieht in Gams bei Hieflau der heilige Thomas mit seiner Begleitung von Haus zu Haus, um Glück, Segen und Licht zu bringen.
Georgijagen / Šentjurja jagat (Kärnten): Diese alte Hirt*innen- und Heischetradition findet am Vorabend des Georgstages, dem 22. April statt. Dabei feiert die Gemeinschaft mit Segenssprüchen und Gesängen den Beginn der Weidesaison und den Sieg des Frühlings über den Winter.
Striezelwerfen in Stein im Jauntal / Metanje štručk v Kamnu v Podjuni (Kärnten):
Das „Striezelwerfen“ geht auf die Armenstiftung der Hildegard von Stein zurück. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Februar werden von der ehemaligen Burgmeierei gesegnete Roggen-Striezel in die wartende Menge geworfen, als Symbol für Schutz und Segen.
Tamsweger Preberschießen (Salzburg): Seit 1834 treffen sich Schütz*innen am Prebersee, um beim Wasserscheibenschießen auf das Spiegelbild der Zielscheibe im Wasser zu zielen. Das jährlich stattfindende „Große Preberschießen“ ist heute auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
Tuntathlon (Wien): Seit 2001 verwandelt dieses Straßenfest Wien in eine Bühne für (pseudo-)sportliche Wettbewerbe wie Handtaschenwurf oder Stöckelschuh-Stafettenlauf. Teams selbsternannter „Tunten“ aller Geschlechter nehmen teil, um mit Humor und Ironie Geschlechterrollen spielerisch zu hinterfragen.
Sämischgerberei (österreichweit): Diese Form der Ledergerbung nutzt Fischtran als natürlichen Gerbstoff, der am Ende des Prozesses ausgewaschen wird und keine Rückstände hinterlässt. Heute erhalten nur noch wenige Familienbetriebe in Österreich dieses besondere Wissen und geben es über Generationen weiter.
Hintergrund
Das Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes wurde 2010 im Rahmen des von Österreich 2009 ratifizierten UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 etabliert und feiert heuer sein 15-jähriges Bestehen. Es soll dazu beitragen, lebendige kulturelle Ausdrucksformen zu dokumentieren und die Vielfalt menschlicher Kreativität sichtbar zu machen. Die Österreichische UNESCO-Kommission ist mit der Führung des Verzeichnisses betraut. Über die Aufnahme neuer Elemente entscheidet ein Fachbeirat aus 15 Mitgliedern, bestehend aus Vertreter*innen zweier Bundesministerien, der Bundesländer und unabhängigen Expert*innen aus ganz Österreich.
Nähere Informationen und Bilder zu den Neuaufnahmen finden Sie hier: https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/artikel/article/sechs-neue-eintragungen-im-nationalen-verzeichnis-des-immateriellen-kulturerbes
Zur Unterscheidung der Begriffe Immaterielles Kulturerbe und Welterbe der UNESCO hier: https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/warum-ist-immaterielles-kulturerbe-nicht-gleich-weltkulturerbe
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