• 06.11.2025, 08:55:03
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Deloitte Studie: Arbeitskräftepotenzial der Generation 50+ bleibt weitgehend ungenutzt

Österreichs Unternehmen haben strategischen Aufholbedarf

Wien (OTS) - 

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften bleibt trotz aktueller Rezession eine große Herausforderung für die Unternehmen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation wird nun immer deutlicher: Eine verstärkte Beschäftigung von Personen über 50 wird erfolgskritisch für heimische Betriebe. Diese nutzen das vorhandene Potenzial jedoch noch nicht ausreichend, wie eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. Was es braucht, sind klare Strategien und tiefgreifende Maßnahmen zur Gewinnung und Bindung älterer Mitarbeitender.

Die Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird immer wichtiger, um den Arbeitskräftemangel abzufedern. Wie eine österreichweite Erhebung von Deloitte unter rund 550 Unternehmensvertreterinnen und -vertretern zeigt, ist dem Großteil der Befragten die hohe Relevanz der Zielgruppe 50+ bewusst. Bei der Rekrutierung und dem Halten ebendieser lassen die meisten Betriebe allerdings noch Potenzial liegen.

„Das Arbeitsmarktpotenzial älterer Personen ist unbestritten. Doch obwohl über drei Viertel der Unternehmen die Relevanz dieser Zielgruppe erkennen, spiegelt sich das in den Personalgewinnungsprozessen noch nicht wider. Mit 22 % spricht laut der Studie nur jeder fünfte Betrieb bewusst potenzielle Bewerberinnen und Bewerber über 50 an“, erklärt Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich. „Obwohl die Unternehmen also um das Potenzial dieser Zielgruppe wissen, wird es nach wie vor noch nicht ausreichend genutzt.“

Öffentlich diskutiert wird in diesem Zusammenhang die Anhebung des Pensionsantrittsalters. „Das könnte die angespannte Situation am Arbeitsmarkt zwar etwas entspannen. Jedoch gilt es, unabhängig vom Ergebnis dieser Diskussion, Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, die ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Personalgewinnung mitdenken und ihren längeren Verbleib im Unternehmen ermöglichen. Voraussetzung dafür ist der Abbau von Altersstereotypen und die Aufwertung von Erfahrungswissen“, so Elisa Aichinger.

Luft nach oben bei Bindung älterer Mitarbeitenden

Fast der Hälfte der Unternehmen, die ältere Personen beschäftigen, tun dies vorrangig aufgrund der natürlichen Alterung der Belegschaft. Laut Umfrage ergreifen jedoch bislang nur 26 % der Betriebe gezielte Maßnahmen zur Bindung dieser Altersgruppe, wie etwa eine lebensphasenorientierte Gestaltung der Arbeitszeit oder gezielte Gesundheitsförderung. Die strategische Verankerung von Active-Aging-Maßnahmen bleibt die Ausnahme, dementsprechend groß ist auch die Sorge vor gesundheitlichen Einschränkungen und höheren Ausfallzeiten.

„Unternehmen schaffen sich einen zentralen Wettbewerbsfaktor, wenn sie die Zielgruppe 50+ proaktiv in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützen. Je früher man hier im Berufslebenszyklus mit maßgeschneiderten Acitve-Aging-Maßnahmen ansetzt, desto besser“, weiß Katrin Hintermeier, Expertin für Active Aging und Workforce Sustainability bei Deloitte Österreich.

Wenig Vertrauen in technologische Skills

18 % der Unternehmen befürchten, dass Skills und Know-how von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind. Dies wird insbesondere in Zusammenhang mit den technologischen Entwicklungen als problematisch gesehen. Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, dass die Zielgruppe 50+ über weniger digitale Kompetenzen verfügt als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen. Und ebenso ein knappes Viertel ist der Meinung, dass die technologischen Entwicklungen ältere Mitarbeitende überfordern.

„Obwohl zahlreiche Studien beweisen, dass ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer genauso gut mit AI umgehen können wie jüngere, sind die Befürchtungen der Unternehmen ernst zu nehmen. Doch Fakt ist auch: AI hat nicht nur das Potenzial, den Arbeitsalltag enorm zu erleichtern, sondern kann auch entscheidend dazu beitragen, ein alters- und alternsgerechtes Arbeitsumfeld zu schaffen sowie Altersdiskriminierung im Bewerbungsprozess zu verringern“, erklärt Katrin Hintermeier abschließend.


Zum Download:

Deloitte Aging Workforce Survey 2025

Foto Elisa Aichinger Credits Deloitte/feelimage

Foto Katrin Hintermeier Credits Deloitte/feelimage


Deloitte Österreich ist der führende Anbieter von Professional Services. Mit rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 17 Standorten werden Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Audit & Assurance, Tax, Strategy, Risk & Transactions und Technology & Transformation betreut. Kundinnen und Kunden profitieren von der umfassenden Expertise sowie tiefgehenden Branchen-Insights. Deloitte Legal und Deloitte Digital vervollständigen das umfangreiche Serviceangebot. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort Österreich. Der Deloitte Future Fund setzt Initiativen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Als Arbeitgeber verfolgt Deloitte den Anspruch, "Best place to work" zu sein. Mehr unter www.deloitte.at.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), dessen globales Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren verbundene Unternehmen innerhalb der „Deloitte Organisation“. DTTL („Deloitte Global“), jedes ihrer Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige, unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen. DTTL erbringt keine Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/about.
Deloitte Legal bezieht sich auf die ständige Kooperation mit Jank Weiler Operenyi, der österreichischen Rechtsanwaltskanzlei im internationalen Deloitte Legal Netzwerk.

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Deloitte Österreich
Mag. Armin Nowshad
Telefon: +43 1 537 00 8556
E-Mail: arnowshad@deloitte.at

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