- 05.11.2025, 15:04:03
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Big Tech-Brother is watching us: „KI ist eine Umverteilungsmaschine von unten nach oben“- Marina Weisband
„Big Tech-Brother is watching us“ - Im Expertinnengespräch beim JoKo 2025 erklären Ingrid Brodnig und Marina Weisband das Diktat der Algorithmen

Bereits zum 27. Mal geht heute in Wien der Journalistinnenkongress über die Bühne. Das diesjährige Motto lautet: „Von Autokraten bedroht, von Konzernen gekauft – Wie kommt der Journalismus aus der Krise?“ Den offiziellen Auftakt übernimmt Veranstaltungsgründerin Maria Rauch-Kallat, die in ihrer Ansprache einen klaren Neustart für die Medienbranche einfordert. Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner betont in einer Videobotschaft die Bedeutung des Journalistinnenkongresses und bezeichnet ihn als „Ort gelebter Frauensolidarität“.
AI als Moderatoren?
Moderiert von Anna Maria Wallner, Head of New Media bei der Presse, analysiert das Panel die Auswirkungen von Social Media und AI Companies auf unseren Alltag und unsere Demokratie. Die Sorge um die Verwendung von KI bei Moderationsaufgaben, vor allem im Social-Media-Bereich, teilen die beiden Teilnehmerinnen und weisen auf Desinformation und Fehler in diesem Bereich hin. Überwiegend für Frauen können diese neuen Entwicklungen Sexualisierung und Missbrauch fördern, beispielsweise im Bereich der Bildgenerierung.
Außerdem behandeln sie auch die ökonomischen Folgen von großer Macht für wenige Player. Marina Weisband sagt: „KI ist eine Umverteilungsmaschine von unten nach oben, denn KI nimmt Daten, die wir generieren, und benutzt dafür staatliche Infrastruktur und generiert Gewinne nur für wenige. Dabei setzt sie darauf, Arbeitsplätze zu ersetzen, das ist ja der große Verkaufsgrund von KI. Während dann immer weniger Leute Arbeit haben, fließt der Gewinn an immer weniger Unternehmen.“
Widerstand gegen Plattformlogik
Trotzdem ist ein Trend hin zu kleineren Social-Media-Plattformen zu sehen oder gänzlich weg von Social Media. Meist dienenPropaganda, KI Slob oder Enshittification als Motivation, andere Wege einzuschlagen. Wie können sich klassische Medien dem Druck dieser Plattformlogik widersetzen? Insbesondere Podcasts als Erzählformat und Newsletter sind weniger abhängig von Algorithmen und somit unabhängiger von den IT-Konzernen. Auch der Markt für konstruktive und positive Nachrichten wächst, speziell spendengeförderte Medienmodelle nehmen zu. Dazu Ingrid Brodnig: „Ich habe oft das Gefühl, es wird ein bisschen zu streng auf die Medien geschaut beim Thema Social-Media-Berichterstattung - es ist ja trotzdem David gegen Goliath. Das ist unfair.“ Proteste wie die „No Kings“-Proteste in den USA können helfen, Netzwerkmacht zu brechen und Monopolmächte zu verhindern. Ein Hands-on-Tipp von den Expertinnen: X und TikTok löschen, um Social Media Screen Time zu reduzieren!
Autorin: Leya Hampel
Rückfragen & Kontakt
Österreichischer Journalistinnenkongress
Dr.in Ulrike Schöflinger
Telefon: 0664 454 77 74
E-Mail: presse@journalistinnenkongress.at
Website: https://journalistinnenkongress.at/
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