- 05.11.2025, 11:03:34
- /
- OTS0071
Österreichs zentrales Suchportal Kulturpool knackt die zwei Millionen
Mit beeindruckenden 3D-Digitalisaten aus dem Volkskundemuseum Wien macht kulturpool.at seit Kurzem mehr als zwei Millionen Objekte als digitales Kulturerbe zugänglich.

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Doch mit ihm warten kleine und große Geschichten auf ihre Entdeckung: Fast 2000 Digitalisate sind mit November 2025 als 3D-Modelle im Kulturpool online verfügbar: von der Rekonstruktion eines römischen Bauwerks zum oberösterreichischen Vierkanthof, von der barocken Puppenstube zum berühmten seidenen Wiener Jagdteppich, vom kleinen österreichischen Groschen zur Schutzengel-Statue – Userinnen und User können diese nach Belieben vergrößern, drehen und bestaunen. Was im Museum oft am Schaufensterglas endet, wird so per Mausklick von zuhause aus möglich. Die 3D-Digitalisierung von Sammlungsobjekten und Gebäuden bringt aber auch weitere Vorteile: Sie dokumentiert den Zustand vergänglicher Materialien, unterstützt somit die Restauration des Originals und bewahrt letztlich wertvolles Wissen für weitere Generationen. Ein Beispiel dafür ist die aufwendige Rekonstruktion des Heidentors in Petronell-Carnuntum im Zuge der Twin-It-Aktion der EU-Kommission (2023-2024).
Neue Dimensionen für Österreichs Kulturerbe
400.000 neue Digitalisate sind über den Sommer im Kulturpool eingetroffen. Darunter kunstvolle Gemälde, historische Bücher, Landkarten und Briefkorrespondenzen, aber auch Küchenutensilien und Mode aus vielen Jahrzehnten.
Das Suchportal und Kompetenzzentrum am Naturhistorischen Museum Wien (NHM Wien) wächst seit seiner Neuaufstellung im März 2024 aber nicht nur in Zahlen, sondern auch in Dimensionen:
„Die Digitalisierung von Objekten nimmt Geschwindigkeit auf. Besonders 3D-Digitalisate machen unser Kulturerbe unabhängig von Ort und Zeit erlebbar”, freut sich Doris Wolfslehner als Vertreterin des Kulturministeriums (BMWKMS) und Initiatorin. Aktuell sind 126 Museen, Archive und Bibliotheken aus ganz Österreich im Kulturpool mit digitalisierten Objekten vertreten. Die 3D-Objekte im Kulturpool kommen zusätzlich zum Volkskundemuseum Wien auch von der Alban Berg Stiftung, dem Foto- und Kameramuseum WestLicht, der Landessammlungen Niederösterreich, dem Mariendom Linz, der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, dem Österreichischen Archäologischen Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sowie vom Stadtmuseum St. Pölten und vom Stift Heiligenkreuz.
„Ich lade alle Interessierte ein, sich von der Vielfalt des Kulturpools und seiner Partnerinstitutionen zu überzeugen und sich für die eigene Arbeit oder das Hobby inspirieren zu lassen“, so Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, an welchem der Kulturpool verortet ist. Ein großer Teil der digitalisierten Objekte befindet sich aktuell noch in Vorbereitung und geht in den kommenden Monaten online. Zudem wächst der Kulturpool auch durch neu digitalisierte Objekte von bestehenden Partnerinstitutionen.
Seit der Anbindung an den Kulturpool im Juli 2025 stellt das Volkskundemuseum Wien rund 20.000 digitalisierte Objekte, Fotografien, Publikationen und Archivalien zur Verfügung – davon knapp 100 im Medientyp 3D.
„Durch die Einbindung unserer rund 20.000 Digitalisate im Kulturpool wird das kulturelle Erbe des Volkskundemuseum Wien Teil eines größeren, offenen Wissensraums. Forschende, Lehrende und Interessierte finden Zugang zu bisher online nicht auffindbaren Beständen und können sie zu wissenschaftlichen, kreativen oder journalistischen Zwecken, aber auch für den Schulunterricht oder privat nutzen. So schaffen wir gemeinsam mit dem Kulturpool neue Wege, Wissen zu teilen und weiterzuentwickeln“, so Matthias Beitl, Direktor des Volkskundemuseum Wien.
Geschichte zum Drehen, Schwenken und Hineinzoomen
Ein kurzer Schwenk und schon stehen wir mitten im 18. Jahrhundert. Genauer gesagt, in einem niedrigen, holzvertäfelten Zimmer mit zwei Kästen, einem Holztisch und zwei Stühlen. Das dicke, grüne Fensterglas versperrt uns den Blick nach draußen. Was für ein Panorama dort wohl zu sehen ist? Eines ist klar: Wir befinden uns in einer gemütlichen Stube im Vorarlberger Montafon. Eine Inschrift auf der Tür verrät uns das Jahr ihrer Fertigstellung: 1807. Damals gehörte die Gegend zum Königreich Bayern. Wer ging hier wohl täglich aus und ein? Das Licht muss schummrig gewesen sein. An der Decke sehen wir einen schwenkbaren Leuchterarm. Mit ihm konnte man die Talglampe nach Belieben über den achteckigen Tisch oder zur Ofenecke lenken. Neugierig nähern wir uns dem großen Stubenkasten und blicken in die geöffnete Schublade. Zwei Zooms und wenige Klicks später haben wir die Stube wieder verlassen und blicken dem Teufel direkt ins Gesicht. Umringt von bunt bemalten Holzfiguren – allesamt mit Instrumenten und Requisiten ausgestattet – hält der geschnitzte Belzebub ein Notenblatt in der einen und eine Panflöte in der anderen Hand. Die detailreich gefertigte Kapelle ist Teil des Mechanischen Welttheaters (Theatrum mundi) aus der Sammlung des Volkskundemuseums. Und wie die Vorarlberger Stube kann es dank 3D-Digitalisierung von allen Seiten erkundet und betrachtet werden. Diese Beispiele zeigen: 3D-Modelle schicken uns auf persönliche Reisen in unterschiedliche Welten und Zeiten.
Animierte Welten
Alle 2000 Objekte im 3D-Format sind über kulturpool.at abrufbar – eine vielfältige Quelle, die frei und einfach zugänglich ist. Annotationen liefern verschiedene Details zu den Objekten, die per Klick abgerufen werden können. Manche der Objekte sind zudem animiert, wie das Schachspiel aus dem steirischen Salzkammergut aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sobald das 3D-Modell geladen ist, öffnet sich das Aufbewahrungskästchen, das Schachbrett wird aufgeklappt und die Schachfiguren schweben aufs Feld, jede auf seine Position. Nun kann man die 32 Holzfiguren aus der Nähe betrachten und jedes geschnitzte Detail genau studieren.
Der Kulturpool in Zahlen (Stand: 5. November 2025)
2.173.863 Objekte – von der Urgeschichte bis heute – digital auf kulturpool.at verfügbar
davon ca. 2000 im 3D-Format
126 Partnerinstitutionen österreichweit
50 redaktionelle Artikel über die Sammlungen und ihre Highlights
rund ein Viertel aller Objekte ist unter den offenen Lizenzen „Public Domain“ und „CC0“ verfügbar und kann einfach weitergenutzt werden
800 Treffer allein zu Gustav Klimt, „Klimt” ist einer der beliebtesten Suchbegriffe
Weiterführende Informationen
Erforsche Österreichs digitales Kulturerbe - Kulturpool
Rückfragehinweis Volkskundemuseum / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Gesine Stern
T: +43 (1) 406 89 05.51
M: +43 676 566 85 23
gesine.stern@volkskundemuseum.at
Johanna Amlinger
T: +43 (1) 406 89 05.57
johanna.amlinger@volkskundemuseum.at
Rückfragen & Kontakt
Naturhistorisches Museum Wien
Mag. Irina Kubadinow
Leiterin Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin
Tel.: + 43 (1) 521 77 DW 410
Mag. Klara Vakaj
Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Pressereferentin
Tel.: + 43 (1) 521 77 DW 626
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NHM






