- 05.11.2025, 10:16:02
- /
- OTS0055
Greenpeace zu EU-Klimaziel: Schwacher Kompromiss mit gefährlichen Schlupflöchern
Revisionskausel und internationale Zertifikate höhlen 90 Prozent-Ziel aus - Umweltminister Totschnig bremste mit Forderungskatalog für Wirtschaftszuckerl
Greenpeace kritisiert das heute im EU-Umweltrat beschlossene Klimaziel als einen schlechten Kompromiss. Zwar konnten sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine 90 prozentige Reduktion bis 2040 einigen, doch Zusatzvereinbarungen höhlen das Ziel aus. So sollen ganze fünf Prozent der Treibhausgase nicht in der EU eingespart, sondern mit Zertifikaten billig aus dem Ausland mit fragwürdiger Wirkung eingekauft werden. Die eingefügte Revisionsklausel führt dazu, dass das Klimaziel in Zukunft abgeschwächt werden kann. Umweltminister Totschnig bremste die Verhandlungen mit Forderung nach Schlupflöcher wie Gratiszertifikaten.
Das Zwischenziel für die UN-Klimakonferenz fällt auch mager aus. So wird keine konkrete Zielzahl angegeben, sondern nur eine Zielbereich von 66,25 bis 72,5 Prozent. Die EU wird damit zum schlechten Vorbild für andere Länder und startet geschwächt in die Verhandlungen in Brasilien. Greenpeace fordert, dass die Ziele dringend nachgebessert werden. Nur eine klimaneutrale EU bis 2040 kann einen angemessenen Beitrag im globalen Kampf gegen die Klimakrise leisten.
Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace Österreich: “Durch die Klimakrise verursachte Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen fordern bereits heute Monat für Monat tausende Menschenleben. Währenddessen bremst die EU beim Klimaschutz und legt ein ausgehöhltes Klimaziel 2040 vor. Dabei kämpfte Minister Totschnig in den Verhandlungen für Wirtschaftszuckerl, statt Klimaschutz. Mit internationalen Zertifikaten schiebt die Europäische Union die Verantwortung ins Ausland ab, statt die eigene Wirtschaft klimafit zu machen.”
Rückfragen & Kontakt
Jasmin Duregger
Klima- und Energieexpertin
Greenpeace Österreich
Tel: +43 (0) 664 840 3803
E-Mail: jasmin.duregger@greenpeace.org
Magnus Reinel
Pressesprecher
Greenpeace Österreich
Tel.: + 43 (0) 664 8817 2210
E-Mail: magnus.reinel@greenpeace.org
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP






