- 05.11.2025, 09:08:32
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Grüne Wien/Wirnsberger: Ultra Fast Fashion ist giftig – für Mensch, Umwelt und Stadt
Ultra Fast Fashion birgt große Gesundheits- & Umweltrisiken. Fragwürdiger Trend breitet sich zunehmend in Städten aus – Wien muss frühzeitig Möglichkeiten prüfen, das zu verhindern
Nach dem heute veröffentlichten Produkttest von GLOBAL 2000 und AK OÖ zu Temu und Shein ist klar: Ultra Fast Fashion ist keine harmlose Mode, sondern ein Gesundheits- und Umweltproblem. In mehreren der getesteten Artikel wurden eklatant erhöhte Werte von PFAS, Phthalaten und sogar Blei festgestellt. „Der Bericht verdeutlicht: Ultra Fast Fashion ist giftig. Diese Produkte bringen Chemie auf die Haut und in die Umwelt“, so Tina Wirnsberger, Sprecherin der Grünen Wien für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit.
Ultra Fast Fashion – also Mode, die extrem billig und schnell produziert wird – breitet sich zunehmend in europäischen Städten aus. Aktuelle Proteste in Paris gegen das weltweit erste stationäre Geschäft von Shein zeigen, dass der fragwürdige Trend neben gesundheitlichen und ökologischen Problemen auch Fragen für die Stadtpolitik und lokale Wirtschaft aufwirft: “Es wäre naiv zu glauben, dass Paris die Endstation ist: nächstes Ziel wird der Einzug in weitere Hauptstädte sein. Die Stadt Wien muss daher die Zeichen der Zeit erkennen und frühzeitig ihre Möglichkeiten für konkrete Maßnahmen prüfen, das zu verhindern”, so Wirnsberger.
Wachsende Textilberge in Wien
Auch in Wien wird Ultra Fast Fashion immer mehr zum Trend – das schlägt sich in der Abfallstatistik nieder: Bis 2030 rechnet die Stadt Wien mit etwa 9.000 Tonnen Alttextilien pro Jahr, ein Plus von 50 Prozent in zehn Jahren, die höchste jährliche Wachstumsrate unter allen Abfallfraktionen. Nur ein kleiner Teil wird in Wien für Re-Use aufbereitet, der Großteil wird in große Sortieranlagen in Europa verbracht, dort aussortiert und weiterexportiert.
Was in Wien billig mit einem Mausklick bestellt wird, landet oft nach kürzester Tragezeit als Müll in Ländern des Globalen Südens – auf offenen Deponien, in Flussläufen und bei jenen Menschen, die am wenigsten zu diesem Problem beigetragen haben.
Hoher Preis für Billigware
Hinzu kommen arbeitsrechtliche Probleme entlang der Lieferketten. Erst kürzlich sorgte der Onlinehändler Temu für Schlagzeilen, laut Medienberichten wurden bei einem Logistikpartner in einer Lagerhalle in Floridsdorf mehrere Verstöße gegen Arbeits- und Sozialversicherungsrecht festgestellt. „Ultra Fast Fashion bedeutet nicht nur Mikroplastik in unseren Waschmaschinen und Schadstoffe auf unserer Haut, es heißt auch Akkordarbeit zu Hungerlöhnen und fehlende Arbeitsschutzstandards. Der Preis für diese Billigware ist hoch: Schäden für Gesundheit, Wasser, Boden und Menschenrechte“, so Wirnsberger.
„Wien hat eine lebendige Szene aus Second-Hand-Initiativen, Reparatur-Werkstätten, Upcycling-Labels und fairen, lokalen Produzent:innen. Diese Akteur:innen verdienen es, in die Auslagen gestellt zu werden, nicht jene Plattformen, die täglich tausende neue Artikel in die Timelines pumpen, die tags darauf auf dem Müll landen. Kreislaufwirtschaft beginnt nicht bei der Entsorgung, sondern bei der Vermeidung“, so Wirnsberger abschließend.
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