- 05.11.2025, 08:20:33
- /
- OTS0016
Gut gegen News-Fatigue und Fake-News

Goldene MedienLÖWIN 2025 ist Nina Horaczek. Die Silberne MedienLÖWIN geht an Veronika Mauler für ihr Feature „Alt, arm, weiblich“ im Ö1 Journal Panorama und den MedienLÖWEN erhält die Redaktion „orf.at“ für die Berichterstattung zum Fall Gisèle Pelicot.
In der Goldkategorie wird eine Frau für ihr Lebenswerk, ihre Vorbildwirkung und ihr Durchsetzungsvermögen ausgezeichnet. Nina Horaczek ist eine einzigartige Journalistin und Buchautorin, vor allem wegen ihrer fundierten Recherche, ihrer klaren Sprache und ihres unermüdlichen Engagements für politische Aufklärung und gesellschaftliche Debatten. Seit nahezu zwei Jahrzehnten setzt sich die FALTER-Chefreporterin mit den Themen Rechtspopulismus, Migration, Frauenrechten und dem Sozialstaat auseinander. Ihre Arbeit zeichnet sich durch analytische Tiefe, Mut zur klaren Positionierung und eine optimistische, aber wachsame Haltung aus. Sie ist mehrfach ausgezeichnet, zuletzt heuer mit dem „Humanitätspreis“ des Roten Kreuzes, der ihr Engagement, ihre klare Sprache und ihre fundierte Recherche würdigt. Nina Horaczek freut sich: „Ich hatte vom ersten Tag an tolle Kolleginnen, die mich unterstützt haben. Dafür steht auch ein bisschen dieser Preis. Ich freue mich wahnsinnig, er ist wirklich sehr hübsch.“
Nominiert zur Goldenen MedienLÖWIN, die von der Wirtschaftskammer unterstützt wird, waren auch Barbara Haas (Kleine Zeitung) und Eva Karabeg (ORF). Über 70 Journalist:innen des Landes haben durch Punktevergabe die GoldLÖWIN gewählt.
Fokus Frauenarmut
„Alt, arm weiblich“ titelt die Reportage von Veronika Mauler für das Ö1 Journal Panorama, mit der sie die Jury der Silberne MedienLÖWIN überzeugen konnte. Dem Thema Frauen-Armut im Alter durch den Pension-Gap nähert sie sich über individuelle Schicksale, ergänzt mit Zahlen, Daten und Fakten und vertieft mit der Beleuchtung der strukturellen und politischen Ursachen. Die Jury kommentierte: „Sie packt die umfassende Betrachtung einer zentralen Frauen-Diskriminierung in eine halbe Radio-Stunde, die Jede*r, die*der es mit einer Bekämpfung des Problems ernst meint, gehört haben sollte.“ Veronika Mauler sagt: „Armut ist ein sehr schambehaftetes Thema und die Betroffenen hauptsächlich Frauen, Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen. Es war nicht leicht. Ich hoffe, ich konnte auch zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, nicht nur lamentieren. Ich würde gerne die Sendung darüber machen, dass die Pensionslücke geschlossen ist.“
In der Kategorie der Silbernen MedienLÖWIN – powered by Agrana – zählt der Inhalt der einzelnen Beiträge. Heuer zeichnete sich erneut eine alarmierende Abwesenheit von großen Zusammenhängen, von nachhaltigen Visionen in der Gleichstellung und Chancen-Gerechtigkeit und die Ausrichtung von Frauenbewegungen und Frauenpolitik ab. Jury-Vorsitzende Elisabeth Pechmann hält fest: „Gerade jetzt, wenn Demokratie insgesamt immer mehr unter Druck kommt, ist es brandgefährlich, dass Frauenpolitik als Ganzes – also das >Big Picture< einer effektiven, nachhaltigen und umfassenden Gleichstellung – fast völlig aus dem öffentlich-medialen Diskurs verschwunden ist.“
Ebenfalls für die MedienLÖWIN 2025 nominiert waren Lea Sahay für ihre Reportage „Die Töchter Chinas“ (Süddeutsche Zeitung) und Lisa Marie Wögerbauer für ihr Interview-Feature „Start me up: Female Founders“ (Radio Radieschen – Ausbildungs-Radiosender der FH Wien).
Team Gisèle
Der MedienLÖWE 2025 geht an das Team hinter der „Berichterstattung zum Fall Pelicot“ auf orf.at unter der Leitung von Julia Ortner. Weil es dem Team gelang „dem Spirit dieser Bewegung konsequent gerecht zu werden und dazu beizutragen, dass >die Scham die Seite wechseln muss<“, wertete die Jury ihre Entscheidung. Der Fall des sexuellen Missbrauchs an der Französin Gisèle Pelicot durch ihren Ehemann, die juristische Aufarbeitung und die daraus entstandene Bewegung konnte ebenso seriös wie sensibel vermittelt werden. Eine weitere Stimme aus der Jury: „Einfühlsam, aber klar wird in der Serie auf orf.at die Geschichte einer Selbstermächtigung nachgezeichnet – wie eine Frau sich nicht zum namenlosen Opfer misogyner Verbrecher machen lässt, sondern dem Frauenhass und der systematischen Gewalt entschlossen entgegentritt.“ Julia Ortner betont: „.....“
Der MedienLÖWE richtet sich an Teams und Redaktionen, die sich nachhaltig, strukturiert und mit besonderen Schwerpunkten oder Initiativen der Lebensrealität von Frauen widmen. Die Statue ist von den Österreichischen Lotterien gefördert. Auf der Shortlist waren auch „What the FEM?“, das feministische TV-Format auf dem Wiener Stadtsender W24 unter der Leitung von Juliane Ahrer, und „Perfumed Garden“, Print-Magazin für weibliche Lust, gegründet und unter Federführung von Nadin Schley.
Die MedienLÖWINNEN werden am 4. November 2025, dem Vorabend des jährlich stattfindenden Österreichischen Journalistinnenkongresses im Haus der Industrie bei der festlichen Gala überreicht.
Rückfragen & Kontakt
Österreichischer Journalistinnenkongress
Dr.in Ulrike Schöflinger
Telefon: 0664 454 77 74
e: presse@journalistinnenkongress.at
i: journalistinnenkongress.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF






