- 05.11.2025, 08:00:37
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Giftige Kleidung: GLOBAL 2000 und AK Oberösterreich testen Ultra Fast Fashion
Wegwerf-Wintermode aus China besteht hauptsächlich aus Plastik
Österreich hat ein Müllproblem. Jeden Tag überschwemmen über 30.000 großteils in Plastik verpackte Produkte von chinesischen Plattformen unsere Haushalte. Aber auch die Produkte selbst sind Gift für Menschen und Umwelt, wie ein Test der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 in Kooperation mit dem Konsumentenschutz der AK Oberösterreich zeigt.
"In den Produkten der beiden Billig-Plattformen Temu und Shein haben wir für Mensch und Umwelt gefährliche Chemikalien gefunden, die den in der EU zulässigen Grenzwert um das 4000-Fache überschreiten. Solche Ware darf in Österreich nicht verkauft werden", fasst Claudia Meixner, Chemikalien-Expertin bei GLOBAL 2000, das Ergebnis zusammen.
20 Kleidungsstücke der beiden Online-Händler Temu und Shein – vom Stiefel bis zur Wollhaube – wurden auf gefährliche Chemikalien getestet. Sieben Produkte haben teils mehrere gesetzliche Grenzwerte massiv überschritten. Darunter sind Ewigkeits-Chemikalien (PFAS), Weichmacher (Phthalate) und Schwermetalle (Blei). PFAS sind potenziell krebserregend und fortpflanzungsschädlich und reichern sich in der Umwelt und im Körper an. Weichmacher wirken hormonähnlich und sind damit eine Gefahr für die Fortpflanzungsfähigkeit.
In vier Kleidungsstücken wurden PFAS nachgewiesen. Bei der Damenwindjacke von Temu wurde der Grenzwert um das 4.154-Fache überschritten. Drei getestete Paar Schuhe enthalten gravierende Mengen an Weichmachern, die Schuhe von Shein darüber hinaus auch Blei.
Gigantischer Müllberg voller Plastik
Ein bislang unterschätztes Problem sind nicht nur die gefundenen Chemikalien, sondern auch das Material selbst: 85 % der untersuchten Artikel bestehen aus PVC, Polyester, Elasthan oder Ethylen-Vinyl-Acetat und sind damit Erdölprodukte. Bei jedem Waschgang und auch bei der Entsorgung entsteht Mikroplastik, das sich in Umwelt und Mensch anreichert.
"Ultra Fast Fashion vermüllt unseren Planeten, heizt die Erde auf und macht Menschen krank", fasst Anna Leitner, Ressourcen-Sprecherin von GLOBAL 2000, zusammen.
Der Müllberg türmt sich mittlerweile in gigantische Höhen: In Österreich landen pro Jahr rund 23 kg Kleidung im Müll, fast doppelt so viel wie im EU-Schnitt. Und der Müllberg wird täglich höher. Alleine Temu und Shein sind im Vergleich zum Vorjahr um 63% bzw. 19% gewachsen.
Forderungen gegen gefährlichen Trend
Die Herstellung von Textilien ist aufwändig und benötigt enorm viele Ressourcen. Hoher Wasser- und Energieverbrauch, Bleichmittel, Monokulturen und Pestizide belasten die Umwelt. Kleidung sollte daher möglichst lange genutzt werden, damit die Umwelt geschont und keine wertvollen Ressourcen verschwendet werden.
“Die einzige wirksame Lösung gegen die Flut an Textilmüll ist, weniger Kleidung zu produzieren. Die Regierung muss schnellstens diesem gefährlichen Trend ein Ende setzen und Wegwerf-Mode verbieten", fordert Leitner.
Ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz umfasst unter anderem Maßnahmen gegen Überproduktion, ein Werbeverbot auf Social Media sowie die Verringerung der Zollfreigrenzen.
"Mode mit Nebenwirkung" finden Sie hier: https://www.global2000.at/temu-shein-im-test-2025
Rückfragen & Kontakt
Christoph Gerhardt
Pressesprecher GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 26
christoph.gerhardt@global2000.at
Anna Leitner
Ressourcen- und Lieferkettensprecherin GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 22
anna.leitner@global2000.at
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