- 05.11.2025, 07:55:02
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PVE als Vorreiter in Sachen Erwachsenenimpfung
ÖVIH unterstützt Plan zur Förderung von PVE als niederschwellige Impfzentren
Die Durchimpfungsraten bei Erwachsenen kommen in Österreich kaum vom Fleck. Impfskepsis, organisatorische Hürden und eine unzureichende Aufklärung der Bevölkerung sind nur einige der Problemfelder, die Expert:innen als Gründe identifizieren. Eine (Teil-)Lösung könnte bei den Primärversorgungseinheiten (PVE) liegen, die durch ihre multiprofessionellen Teams, langen Öffnungszeiten und ihre wohnortnahe Versorgung über zentrale Voraussetzungen verfügen, um Impfungen niederschwellig anzubieten. Dazu wurde nun ein komplettes Konzept für die Praxis entwickelt, das der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) als Partner unterstützt.
Multiprofessionalität als Vorteil
„Wohnortnahe Primärversorgungszentren sind praktisch dafür prädestiniert, eine Vorreiterrolle beim Impfen einzunehmen und wesentlich dazu beizutragen, die Durchimpfungsraten bei Erwachsenenimpfungen wie COVID-19, Influenza, Pneumokokken oder Herpes Zoster zu erhöhen
“, berichtet Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH. „Ärzt:innen, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe, die hier tätig sind, können sich die Aufgaben im Impfprozess teilen: von der Impfaufklärung über die Durchführung bis zur Dokumentation.
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Voraussetzung dafür sei, dass Impfungen gemäß Österreichischem Impfplan in den Leistungskatalog PVE aufgenommen und als verpflichtender Teil der Versorgung definiert würden – ähnlich wie Vorsorgeuntersuchungen. Speziell den Pflegekräften käme durch ihre besondere Nähe zu den Patient:innen eine besondere Rolle zu. Ihr Aufgabenbereich müsse allerdings noch rechtlich aufgewertet und angepasst werden.
Sie können auch viel dazu beitragen, der in Teilen der Bevölkerung vorherrschenden Impfskepsis zu begegnen, wie in dem Konzept, das vom ÖVIH gemeinsam mit zahlreichen Expert:innen entwickelt wurde, festgehalten wird. „Aufklärung ist hier das Schlüsselwort
“, betont ÖVIH-Vizepräsidentin Mag.a Sigrid Haslinger. „Die ist eine Teamaufgabe, die die PVE ganz besonders gut – und mit unterschiedlichen Teammitgliedern – wahrnehmen können.
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Kommunikationskampagnen als Unterstützung
Als Ergänzung dazu sind standardisierte, mehrsprachige Aufklärungsunterlagen wichtig, die sicherstellen, dass Patient:innen unabhängig von Herkunft und Bildung einheitliche Informationen erhalten.
„Zur Kommunikation rund ums Impfen gehören natürlich ebenso positive Aufklärungskampagnen
“, betont Gallo-Daniel. „Der ÖVIH hat seit vielen Jahren bereits Erfahrungen mit Impfaufklärungskampagnen gesammelt. Der Erfolg der FSME-Impfung ist zu einem großen Teil auf die seit Jahren immer wiederkehrende Impfaufklärungskampagne zurückzuführen. Diese Kampagne wird vom ÖVIH gemeinsam mit Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts umgesetzt. Generell müssen aber – auch wenn sich der ÖVIH gerne als Partner beteiligt – Vertreter:innen des Gesundheitswesens initiativ werden und Kampagnen in die Wege leiten. Weiters ist es wichtig, Persönlichkeiten mit hoher Glaubwürdigkeit einzubinden, von Lehrer:innen bis hin zu regionalen Promis. Diese Aufklärungskampagnen müssen Impfungen als ganz selbstverständliche Gesundheitsleistungen zeigen.
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Absprungmoment verhindern
„Damit eine Impfung auch tatsächlich verabreicht wird, darf nach Aufklärung und Einverständnis möglichst nichts mehr dazwischenkommen
“, so Haslinger. „Muss die Person, die geimpft werden soll, sich zuerst noch ein Rezept ausstellen lassen und den Impfstoff in der Apotheke holen, ist das oft zu viel Aufwand. Diesen „Absprungmoment“ müssen wir beseitigen.
“ Gerade in den PVE sei dies gut machbar, indem kleine Impfstoffvorräte direkt in der Praxis gelagert und die Apotheken in die Planung eingebunden würden.
Das Konzept sieht außerdem vor, dass jede Impfung lückenlos im e-Impfpass erfasst werden muss und der Impfstatus bei jedem Kontakt mit der Ordination sichtbar ist.
Die Expert:innen schlagen weiters vor, einen strukturierten Jahresimpfplan pro PVE einzuführen, der Lebensphasen und Saisonalität abbildet. „Klare Abläufe, Zuständigkeiten und Kommunikationswege erhöhen zudem Effizienz und Verlässlichkeit
“, betont Haslinger. „Je einfacher und praktischer, desto besser.
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Rasche Umsetzung erforderlich
Für ÖVIH-Präsidentin Gallo-Daniel ist dieses Konzept, das von vielen Expert:innen gemeinsam geschaffen und diskutiert wurde, ein riesiger Fortschritt, um die Durchimpfungsraten, vor allem im Erwachsenenbereich, zu erhöhen. Sie verspricht: „Der ÖVIH wird alles in seiner Macht Stehende tun, damit es so schnell wie möglich umgesetzt werden kann.
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Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.
Rückfragen & Kontakt
Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller
FINE FACTS Health Communication GmbH
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
Telefon: +436645153040
E-Mail: mueller-carstanjen@finefacts.at
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