- 04.11.2025, 08:10:33
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Martini: Nur etwa 20 bis 30 Prozent heimische Gänse in der Gastronomie

Der Anteil an importierten Gänsen ist hoch, vor allem in der Gastronomie. Häufig kommen dieses aus Haltungsformen, die in Österreich gar nicht erlaubt sind. Der Verein Land schafft Leben plädiert für mehr Entscheidungsfreiheit für Konsumentinnen und Konsumenten und fordert eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung.
Vergangenes Jahr lag der Verzehr von Gänsefleisch in Österreich bei etwa 930 Tonnen, das ist umgerechnet etwa ein Gansl-Gericht pro Kopf. Nur etwa jedes dritte davon kommt aus Österreich. Besonders in der Gastronomie landet wenig heimische Gans auf dem Teller: Schätzungen zufolge kommen hier zwischen 70 und 80 Prozent des Gänsefleisches aus dem Ausland. Der Preis ist dabei meist der ausschlaggebende Faktor.
Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben: „In der Gänsemast nimmt Österreich eine absolute Vorreiterrolle ein. Trotzdem landen auf unseren Tellern jedes Jahr tausende importierte Gänse – aus Haltungsformen, die bei uns nicht einmal erlaubt sind. Meist wissen die Gäste gar nicht, was sie da eigentlich essen. Wir brauchen endlich eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, auch für die Gastronomie.“
Kein österreichisches Gansl ohne Auslauf
Anders als in der EU gelten hierzulande hohe Standards: Jede heimische Gans muss laut österreichischer Tierhaltungsverordnung Zugang ins Freie haben. Pro Quadratmeter dürfen im Stall maximal 21 Kilogramm Gänse stehen. Je nach Lebendgewicht zum Schlachtzeitpunkt sind das vier oder fünf Gänse. Mehr Platz bedeutet im Regelfall weniger Stress, geringerer Krankheitsdruck, mehr Bewegungsfreiheit und somit gesündere Tiere. Zudem ist der Einsatz von Antibiotika streng reguliert: Die Tiere dürfen nur im Krankheitsfall behandelt werden, niemals vorbeugend. Zwischen Behandlung und Schlachtung gilt eine verpflichtende Wartezeit, damit keine Rückstände im Fleisch verbleiben.
„Man kann sich vorstellen, wie die Tiere in anderen Ländern gehalten werden. Die große Frage sollte sein: Woher kommt das, was auf meinem Teller ist? Und wie viel sind mir Tierwohl, höhere Produktionsstandards und die österreichische Landwirtschaft wert? Vor allem in Bezug auf Tierwohl zahlt sich der Griff zu regionalem Fleisch aus“, so Royer.
Tierwohl hat seinen Preis
Woher ein Lebensmittel kommt und wie es produziert wurde, schlägt sich im Preis nieder. Die Mehrkosten, die beispielsweise durch strengere Auflagen bei der Gänsehaltung entstehen, sorgen dafür, dass Fleisch aus Österreich preistechnisch mit ausländischem aus billigeren Haltungssystemen nur schwer mithalten kann. Heimische Bio-Gänse kosten heuer pro Kilogramm etwa 17 bis 25 Euro aufwärts, konventionelle Gänse aus Österreich sind ab circa 14 Euro pro Kilogramm zu haben. Im Vergleich dazu liegt der Kilo-Preis für konventionelle Importware bei acht bis zehn Euro.
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