• 03.11.2025, 08:38:32
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Zum Weltmännertag: ÖBVP rückt psychische Gesundheit von Männern in den Mittelpunkt

Scham und Rollenstereotype verhindern oft, dass Männer sich rechtzeitig Hilfe holen

Wien (OTS) - 

Zum Weltmännertag am 3. November lenkt der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) den Blick auf ein Thema, das noch immer im Schatten steht: die psychische Gesundheit von Männern. Während körperliche Fitness und Vorsorge zunehmend selbstverständlich besprochen werden, bleibt das psychische Befinden vieler Männer hinter einem „Ideal“ von Stärke und Kontrolle verborgen.

Psychische Belastung bleibt oft unerkannt

Männer leiden ebenso häufig unter psychischen Erkrankungen wie Frauen – nehmen jedoch deutlich seltener Psychotherapie in Anspruch. Eine österreichische Studie (Riffer et al., 2021, Psychotherapeut, Springer Verlag) zeigt: Männer mit psychischen Erkrankungen hatten seltener vorherige Psychotherapieerfahrungen (79 % vs. 84 %) und planten nach stationärer Behandlung seltener eine ambulante Fortsetzung.
„Das Bedürfnis, stark und unabhängig zu erscheinen, steht oft einer rechtzeitigen Hilfe im Weg“, erklärt Barbara Haid, Präsidentin des ÖBVP. „Echte Stärke bedeutet nicht, alles allein zu tragen, sondern Verantwortung für das eigene psychische Wohl zu übernehmen.“

Schweigen als Überlebensstrategie

Viele Männer reagieren auf Stress, Überforderung oder emotionale Verletzung mit Rückzug, Arbeit, Kontrolle, Suchtverhalten bis hin zu Gewalt. Diese Strategien sichern kurzfristig Stabilität, verhindern aber langfristig Heilung und Nähe. „Psychotherapie hilft, diesen Kreislauf zu durchbrechen und neue Formen des Umgangs mit Gefühlen, Beziehungen und Grenzen zu entwickeln“, so Markus Böckle, Präsidiumsmitglied des ÖBVP.

Ein Klima für Offenheit und Dialog

Psychische Gesundheit braucht gesellschaftliche Räume, in denen Männer über Ängste, Überforderung oder Einsamkeit sprechen können, ohne bewertet zu werden. Der ÖBVP möchte dazu beitragen, dass psychotherapeutische Unterstützung selbstverständlich wird – als Ausdruck von Selbstfürsorge und Reife.
„Wenn wir aufhören, Verletzlichkeit als Schwäche zu deuten, entsteht Platz für echte Begegnung – mit uns selbst und mit anderen“, betont Haid.

Der ÖBVP sieht es als gemeinsame Aufgabe von Gesellschaft, Politik und Gesundheitssystem, Bewusstsein zu schaffen und Zugänge zu erleichtern. Denn psychische Gesundheit ist kein Randthema – sie ist ein zentrales Element menschlichen Wohlbefindens.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Fabienne Patek, MSc
Telefon: +43 676 306 59 41
E-Mail: oebvp.patek@psychotherapie.at

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