- 02.11.2025, 08:00:02
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ORF-Programmschwerpunkt zu Novemberpogromen in ORF 2, ORF III, Ö1 und auf ORF ON
Mit den Doku-Neuproduktionen „Das jüdische Wien – mit Danielle Spera“ und „Menschen & Mächte: Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus nach 1945“
Zum Gedenken an die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 und die Opfer der Verfolgung durch die Nationalsozialisten erinnern ORF 2, ORF III, Ö1 und ORF ON im Rahmen eines multimedialen ORF-Programmschwerpunkts an die dramatischen Geschehnisse vor 87 Jahren. Auf dem TV-Programm stehen in ORF 2 neben der „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus – Geschichte eines tödlichen Vorurteils“ u. a. die Neuproduktionen „Menschen & Mächte: Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus nach 1945“, „Universum History: Der Passfälscher – Widerstand im Untergrund“ „und „kreuz & quer nah dran: Die Hüterin der Erinnerung – Daliah Hindler“. ORF III zeigt u. a. die Premieren des Zweiteilers „Das jüdische Wien – mit Danielle Spera“, „Aus dem Rahmen – Das Jüdische Museum Wien“ und „Geschichte Heute – Österreichs vertriebene Genies“. Ö1 berichtet u. a. über Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeuginnen und Zeitzeugen inmitten aktueller Konflikte. Auch im Rahmen des ORF.at-Netzwerks und des ORF TELETEXT wird an die Novemberpogrome erinnert und über Gedenkveranstaltungen informiert. Sendungen des TV-Schwerpunkts werden auf ORF ON im Stream (inkl. Video-Kollektion) bereitgestellt, außerdem sind im Videoarchiv „Österreichs Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“ zahlreiche historische Aufnahmen, Dokumentationen und persönliche Erinnerungen verfügbar.
ORF-2-Schwerpunkt mit u .a. den Neuproduktionen „Menschen & Mächte: Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus nach 1945“, „Universum History: Der Passfälscher – Widerstand im Untergrund“ und „kreuz & quer nah dran: Die Hüterin der Erinnerung – Daliah Hindler“
Die Pogromnacht des 9. November 1938 machte klar, dass auch im Österreich des 20. Jahrhunderts Nachbarn zu mörderischen Menschenjägern werden konnten. Robert Gokl analysiert in „Menschen & Mächte: Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus – Geschichte eines tödlichen Vorurteils“ (Freitag, 7. November, 23.20 Uhr) und der Neuproduktion „Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus nach 1945“ (Sonntag, 9. November, 23.05 Uhr) Ursachen und Folgen des gewalttätigen Antisemitismus und dokumentiert, wie antisemitische Vorurteile und Judenhass nach 1945 weiterwirkten. Erschreckende Aktualität erhält das Thema Antisemitismus durch die heftigen Diskussionen rund um den Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und den folgenden Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen.
Berlin 1943: Der 20-jährige Cioma Schönhaus lebt im Untergrund und fälscht Ausweise für sich und andere Jüdinnen und Juden. Originale Tonaufnahmen von Schönhaus führen durch das neue „Universum History“-Dokudrama „Der Passfälscher – Widerstand im Untergrund“ (Freitag, 7. November, 22.35 Uhr) von Elin Carlsson und Sigrun Laste, das die Geschichte von Widerstand und der Sehnsucht eines jungen Menschen nach Selbstbestimmung im NS-Regime erzählt. Daliah Hindler bewahrt das Andenken an jene, die Wien im Holocaust verloren hat – mit Steinen, die sie in den Boden und „in die Herzen der Stadt“ legt. Für sie ist Erinnerung eine Form von Glauben: an Würde, an Heilung, an das Nie-Vergessen. „kreuz & quer nah dran: Die Hüterin der Erinnerung – Daliah Hindler“ (Sonntag, 9. November, 12.30 Uhr) begleitet Daliah Hindler bei der Eröffnung neuer Stationen der Erinnerung im 1. Bezirk und erzählt von der Kraft, durch Gedenken Sinn und Trost zu finden.
In der „dokFilm“-Premiere „Freud – der Außenseiter“ (Sonntag, 2. November, 23.05 Uhr) schildert Regisseur Yair Qedar Leben und Werk des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Obwohl Freuds Praxis in der Wiener Berggasse von bedeutenden Persönlichkeiten aufgesucht wurde, war er auch Außenseiter: Antisemitische Anfeindungen und sein Bruch mit der medizinischen Tradition hinterließen ein tiefes Gefühl des Andersseins. Im Film kommen Expertinnen und Experten aus Österreich, Großbritannien, Deutschland, Israel, Frankreich und der Schweiz zu Wort, als Erzähler fungiert Karl Markovics. Im „dokFilm“ „Alices Buch – Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten“ (Sonntag, 2. November, 0.00 Uhr) erzählt Andrea Oster die wahre Geschichte von Alice Urbach, einer in den 1930er Jahren erfolgreichen Wiener Konditorin und Bestseller-Autorin mit eigener Kochschule, die unter dem NS-Regime die Rechte an ihrem Kochbuch verlor. Der Wiener Filmemacher Peter Mahler begibt sich in „kreuz & quer: Eine Familie – Zwei Welten“ (Dienstag, 4. November, 23.05 Uhr) auf Spurensuche nach zwei grundverschiedenen Zweigen seiner Familie: Der eine Großvater konnte als Jude im „Dritten Reich“ nur durch Flucht dem gewaltsamen Tod entkommen. Der andere hingegen gehörte als SS-Mann den nationalsozialistischen Judenverfolgern an. Im Fernsehfilm „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“ (Mittwoch, 5. November, 0.10 Uhr) von Marco Rossi über die Witwe des Malers Max Liebermann lässt sich Thekla Carola Wied als jüdische Titelheldin ihre Würde vom NS-Regime nicht nehmen. In Steven Spielbergs Oscar-gekröntem Meisterwerk „Schindlers Liste“ (Freitag, 7. November, 0.10 Uhr) ist Liam Neeson in der Rolle des deutschen Industriellen Oskar Schindler zu sehen, der in der NS-Zeit seine Position und guten Beziehungen zum Militär dazu nützte, mit Hilfe seines Buchhalters Itzhak Stern (Ben Kingsley) mehr als 1.000 jüdische Arbeiterinnen und Arbeiter vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager zu bewahren.
ORF-III-Schwerpunkt mit u. a. Premieren des Zweiteilers „Das jüdische Wien – mit Danielle Spera“, „Aus dem Rahmen – Das Jüdische Museum Wien“ und „Geschichte Heute – Österreichs vertriebene Genies“
Auch ORF III zeigt im Rahmen des ORF-Schwerpunkts zahlreiche Sendungen, die sich den tragischen historischen Ereignissen und dem Themenfeld Antisemitismus ebenso widmen wie der Geschichte und Gegenwart des jüdischen Wien: Am Dienstag, dem 4. November, taucht der erste Film des neuen „Erbe Österreich“-Zweiteilers „Das jüdische Wien – mit Danielle Spera“ (20.15 Uhr) in die Historie der Donaumetropole ein, wo sich trotz zahlreicher Wellen an Verfolgung quer durch die Jahrhunderte immer wieder blühendes jüdisches Leben entwickelt hat. Teil zwei der von Susanne Pleisnitzer gestalteten Produktion, in der die langjährige Direktorin des Wiener Jüdischen Museums durch die Geschichte und Kultur des Judentums führt, ist am Dienstag, dem 11. November, um 20.15 Uhr zu sehen: Wien war schon seit seinen Anfängen auch eine jüdische Stadt. Danielle Spera begleitet die Zuseherinnen und Zuseher durch ihre Stadt und öffnet die Türen zu der facettenreichen jüdischen Community. Teil eins führt u. a. zu jüdischen Hochzeiten, zur schulischen Ausbildung am Lauder Chabad Campus, in die Synagoge in der Seitenstettengasse, der einzigen in Wien, die die NS-Reichspogromnacht überstanden hat, weiters zu den Regeln des Schabbat und wie sie von Wiener Familien gelebt werden, und auch zum jüdischen Humor. Teil zwei erläutert den jüdischen Festtagskalender, die jüdische Kulinarik mit den Speisegesetzen, beschäftigt sich mit der Rolle der Frau im Wiener Judentum, erzählt die Geschichte der jüdischen Diaspora und gibt einen Einblick in die jüdische Gedenkkultur. Eine Wiener Besonderheit sind die Salonnièren, hochgebildete meistens jüdische Frauen aus dem aufstrebenden Bürgertum, die Wien im 19. Jahrhundert zu einer kulturellen Blüte führten. Nach Wien waren viele Jüdinnen und Juden aus dem Osten der Monarchie gekommen, oft auf der Flucht vor der dortigen Verfolgung und in der Hoffnung, dass das liberale Regime Kaiser Franz Josephs sie schützen würde.
Zu den weiteren Premieren zählen eine neue Ausgabe der Reihe „Aus dem Rahmen“, in der Karl Hohenlohe „Das Jüdische Museum Wien“ (4. November, 22.40 Uhr) anlässlich dessen 130-jährigen Bestehens besucht und gemeinsam mit der amtierenden Direktorin Barbara Staudinger auf 800 Jahre Judentum in Wien blickt; außerdem eine neue Folge von „Geschichte Heute – Österreichs vertriebene Genies“ (Samstag, 8. November, 19.50 Uhr). Darin spricht ORF-III-„zeit.geschichte“-Redakteurin Sabrina Peer mit Expertinnen und Experten über den gezielten Angriff des Nationalsozialismus auf die Universitäten, die Biografien der Opfer und was die Vertreibung des Wissens später für das Land bedeutete.
Zum Wiedersehen gibt es am 4. November die Dokumentationen „Habsburgs Rothschild“ (21.05 Uhr) von Martin Vogg und Matthias Widter über die besondere Beziehung der österreichischen Herrscher zur jüdischen Bankiersfamilie sowie „Habsburgs Ringstraßenbarone – Ephrussi, Dumba, Baltazzi“ (21.55 Uhr) von Burkhard Stanzer. Der „zeit.geschichte“-Abend am 8. November präsentiert weiters die Doku „Novemberpogrom 1938 – Die Nacht, als die Synagogen brannten“ (20.15 Uhr) von Regisseurin Uli Jürgens, die darin die Geschehnisse rund um den 10. November 1938 rekonstruiert. Um die rund 5.000 österreichische Jüdinnen und Juden, die zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wegen des NS-Terrors nach China auswanderten, geht es in Uli Jürgens’ Doku „Flucht vor Hitler – Die Wiener in China“ (21.05 Uhr). Es folgen zwei Ausgaben der Porträtreihe „ORF-Legenden“: Im Mittelpunkt des Films „Cissy Kraner und Hugo Wiener“ (21.55 Uhr) von Günter Kaindlstorfer stehen der vor den Nazis nach Kolumbien geflohene Kabarettautor Hugo Wiener und dessen Frau, die dieser im Exil kennengelernt hatte, die Doku „Hermann Leopoldi“ (22.45 Uhr) von Alexander Frohner erzählt die Geschichte des Komponisten und Sängers, der neun Monate seines Lebens in Konzentrationslagern verbrachte. Helene Maimanns Film „Der Riss der Zeit – Die Vertreibung von Intelligenz und Kultur“ (23.35 Uhr) über die Flucht von Österreichs wissenschaftlicher und kultureller Elite nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich bildet den Abschluss des „zeit-geschichte“-Abends.
Ö1 berichtet u. a. über Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeuginnen und Zeitzeugen inmitten aktueller Konflikte
„Wie kann man nach 80 Jahren über den Holocaust sprechen?“ ist Thema von „Punkt Eins“ am Freitag, dem 7. November, ab 13.00 Uhr in Ö1. Patrick Siegele, Bereichsleiter „Holocaust Education“ bei OeAD – Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, spricht über Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeuginnen und Zeitzeugen inmitten aktueller Konflikte.
Am Samstag, dem 8. November, steht „Operation Epsilon und die Mutter der Atombomben“ auf dem Programm der „Hörbilder“ (9.05 Uhr). In dem Feature dokumentiert Susanne Ayoub die Internierung zehn deutscher Atomwissenschafter im April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Alliierte Spezialkräfte wollten mit dieser Geheimdienstoperation herausfinden, inwieweit Deutschland in der Lage war, eine Atombombe zu bauen. Sechs Monate verbrachten die Männer auf dem englischen Landgut Farm Hall, wo jedes ihrer Gespräche abgehört und transkribiert wurde – später veröffentlicht als „Farm-Hall-Protokolle“.
Am Sonntag, dem 9. November, spricht die Religionssoziologin und katholische Theologin Regina Polak im „Zwischenruf“ (6.55 Uhr) über „Weil niemand vergessen wird“. „Lebenskunst“ berichtet ab 7.05 Uhr unter dem Titel „Als Schulen zu Gefängnissen wurden“ über die Geschichte des Notarrests Karajangasse und der Gedenkstätte Karajangasse im heutigen „Gymnasium am Augarten“ im 20. Bezirk Wiens, die an die dunkle Vergangenheit des Schulgebäudes erinnert: 1938 wurden Teile der Schule zum Gestapo-Anhaltelager umfunktioniert. Die Gedenkstätte Karajangasse soll ein Ort sein, an dem Erinnerungskultur gelernt, erfahren und gelehrt wird. Generationen von Schülerinnen und Schülern des „Gymnasiums am Augarten“ haben die Ausstellung seit ihrer Gründung 1999 erarbeitet, gestaltet und immer wieder ergänzt. Eines der jüngsten Projekte ist eine Klanginstallation. Ab 8.15 Uhr liest Markus Meyer in „Du holde Kunst“ Gedichte aus „Das Unterwasser-Cabaret“ des deutschen Juden Curt Bloch, der von August 1943 bis April 1945 in seinen niederländischen Verstecken in Enschede und Borne das Zeitgeschehen in Gedichten, Zeitungskollagen und Zeichnungen kommentierte.
Im „Ö1 Konzert“ (14.05 Uhr) ist am Montag, dem 10. November, die Aufnahme einer musikalischen Lesung im Rahmen von „Klangraum Waidhofen“ zu hören. Im Zentrum steht „Das Leben ist schön“, Roberto Benignis lebensbejahendes Drama über den Holocaust und die Menschlichkeit. Max Simonischek liest aus dem Drehbuch, begleitet wird er dabei von Alon Sariels virtuosen Interpretationen auf Mandoline, Erzlaute und Barockgitarre von Werken Johann Sebastian Bachs, Georg Philipp Telemanns und anderer. Das Programm von Ö1 im Detail ist abrufbar unter https://oe1.ORF.at/.
Berichterstattung im ORF.at-Netzwerk, auf ORF ON und im ORF TELETEXT
Auch im Rahmen des ORF.at-Netzwerks und des ORF TELETEXT wird an die Novemberpogrome erinnert und über Gedenkveranstaltungen informiert. Sendungen des TV-Schwerpunkts werden auf ORF ON im Stream (inkl. Video-Kollektion) bereitgestellt, außerdem sind im Videoarchiv „Österreichs Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“ zahlreiche historische Aufnahmen, Dokumentationen und persönliche Erinnerungen verfügbar.
Details zu den einzelnen Sendungen des ORF-Programmschwerpunkts sind unter presse.ORF.at abrufbar.
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