- 31.10.2025, 12:09:02
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KV-Verhandlungen Bewachung: Umfrage unter Beschäftigten erteilt Arbeitgebervorschlag deutliche Absage
Bewacher:innen lassen sich nicht mit 1,7 Prozent abspeisen
Nach der ersten Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag im privaten Bewachungsgewerbe lässt die Gewerkschaft vida die Beschäftigten zu Wort kommen. Eine Umfrage, die am Mittwoch (29.10.) gestartet wurde, brachte innerhalb kürzester Zeit enormen Rücklauf – und zeichnet ein klares Stimmungsbild, wie vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit erläutert: „Der Lohnvorschlag der Arbeitgeber, der nicht einmal die Inflation abgelten würde, stößt auf deutliche Ablehnung. Da helfen auch spärliche Einmalzahlungen nichts.“
Beschäftigtenumfrage stößt auf enorme Resonanz
Obwohl die Umfrage erst seit 48 Stunden läuft, haben sich bereits knapp 1.500 Beschäftigte daran beteiligt. „Diese rege Teilnahme zeigt, dass die Bewacher:innen gut über die aktuellen Verhandlungen informiert sind und genau hinschauen, wie mit ihnen in Zukunft umgegangen wird“, so Gernot Kopp, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Gebäudemanagement. „Auch haben mich in den vergangenen Tagen unzählige Mails und Anrufe erreicht – allesamt von Bewacher:innen, die sich mit dem kläglichen Angebot der Arbeitgeber unzufrieden zeigen. Die Leute sind besorgt. Sie fürchten, dass sie mit einer realen Lohnkürzung nicht über die Runden kommen.“
Ohne faire Lohnerhöhung keine Zustimmung
Dem vorgeschlagenen 1,7-Prozent-Angebot erteilte bislang der Großteil der Befragten eine klare Absage. Ein weiterer Streitpunkt ist die geplante Verlängerung des Durchrechnungszeitraums von derzeit einem auf sechs Monate. Aktuell werden Überstunden monatlich abgerechnet und ausbezahlt. „Bei einer Verlängerung auf ein halbes Jahr müssten die Beschäftigten nicht nur deutlich länger auf ihr Geld warten – die Abrechnung wäre auch wesentlich unüberschaubarer“, so Kopp weiter.
„Die Durchrechnung aller Mehr- und Überstunden über sechs Monate würde den Beschäftigten zusätzlich das Leben erschweren, da sie, wenn überhaupt, ihr Geld erst nach 6 Monaten sehen würden. Sie arbeiten deshalb mehr, weil sie das Geld dringend brauchen“.
Umfrageergebnis als Auftrag für Gewerkschaft
Der WKÖ-Vertreter der Bewachungsfirmen, Hans-Georg Chwoyka, bat die Gewerkschaft vida vergangene Woche, den „Ernst der Lage zu erkennen“ und bei der nächsten Verhandlungsrunde einen „realistischen Abschluss“ anzusteuern. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit entgegnet: „Herr Chwoyka muss einsehen, dass zum Ernst der Lage auch gehört, wenn Beschäftigte ihre Familien nicht mehr ernähren können.
Das vorläufige Ergebnis unserer Umfrage ist ein Appell an uns als Gewerkschaft, die Anliegen der Beschäftigten mit Nachdruck in die Verhandlungen einzubringen. Das heißt: Gestärkt durch den Rückhalt der Bewacher:innen fordern wir Lohnerhöhungen über der Inflation und sagen klar Nein zu einem sechsmonatigen Durchrechnungszeitraum“. Die Beschäftigtenumfrage läuft noch bis Montag, den 3. November.
Rückfragen & Kontakt
Gewerkschaft vida
Cornelia Groiss
Tel.: +43 664 614 57 56
cornelia.groiss@vida.at
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