- 31.10.2025, 11:23:03
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„kulturMontag“: Eröffnung Großes Ägyptisches Museum, radikaler Wandel im (Kultur-)Journalismus, Serebrennikovs Mengele-Film
Danach: Teresa Vogl begrüßt zu einer neuen Ausgabe „Wechselspiele“ mit „Oskar Haag in St. Corona“ – am 3. November ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 3. November 2025 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON blickt zur lang erwarteten Eröffnung des Großen Ägyptischen Museums nach Gizeh und auf den teils radikalen Wandel im (Kultur-)Journalismus und dessen Zukunft – dazu ist Medienforscher und Journalist Andy Kaltenbrunner live zu Gast im Studio. Außerdem befasst sich die Sendung u. a. mit dem neuen Film des russischen Regisseurs Kirill Serebrennikov über den NS-Kriegsverbrecher Josef Mengele. Anschließend an das Magazin steht um 23.25 Uhr die neue, bereits 18. Ausgabe des Gesprächs-Konzertformats „Wechselspiele“ auf dem Programm. Diesmal folgt der junge österreichische Shootingstar Oskar Haag der Einladung des ORF nach St. Corona am Wechsel, wo er einige seiner „Teenage Lullabies“ sowie bisher unveröffentlichte Songs präsentiert. Im Gespräch mit Kulturmoderatorin Teresa Vogl gibt er Einblick in die Themen seiner Generation.
Im Reich der Pharaonen – Eröffnung des Großen Ägyptischen Museums
Mehr als zwei Jahrzehnte wurde es geplant, wirtschaftliche und politische Krisen sowie die Pandemie verzögerten den Bau. Anfang November ist es endlich so weit: Das neue Ägyptische Museum – das größte Museum der Welt mit einer Fläche von 50 Hektar, was ungefähr der doppelten Größe des Pariser Louvre entspricht – wird in Gizeh eröffnet. Direkt neben den weltberühmten Pyramiden und der Sphinx gelegen, will die imposante Einrichtung eine Reise durch 7.000 Jahre Geschichte bieten: von kolossalen Pharaonen-Statuen wie Ramses II. bis hin zu Alltagsgegenständen aus dem alten Ägypten. Zur offiziellen Eröffnung sollen auch die berühmte Totenmaske und die Grabbeigaben des Pharao Tutanchamun in das neue Museum übersiedeln und Scharen von Gästen aus aller Welt anziehen – täglich werden bis zu 15.000 Besucher:innen erwartet. Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für das Land, das dringend Devisen braucht. Denn wirtschaftlich steht der bevölkerungsreichste Staat der arabischen Welt am Rande des Bankrotts. Doch während rund ein Drittel der 110 Millionen Ägypter:innen unterhalb der Armutsgrenze lebt und die meisten Menschen mit den ständig steigenden Preisen kämpfen, investiert die Regierung in Prestigeprojekte wie die neue administrative Hauptstadt, einen Präsidentenpalast am Mittelmeer und den Ausbau des Suezkanals. Der „kulturMontag“ gibt einen Einblick.
Radikaler Wandel – (Kultur-)Journalismus wohin?
In der Medienbranche kracht es gewaltig. Kündigungen stehen in Österreich nahezu wöchentlich auf der Tagesordnung. Seit September wurden in der österreichischen Zeitungslandschaft rund 100 Stellen abgebaut – über die vergangenen Jahre gerechnet gibt es beim AMS bald mehr als 1000 arbeitslose Journalistinnen und Journalisten. Die wirtschaftliche Krise hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ein unabhängiger und qualitativ hochwertiger Journalismus ist ein Grundpfeiler jeder Demokratie. Ohne Information könnten demokratische Prozesse gefährdet sein. Anderseits entstehen neue, alternative Formate, etwa das Online-Medium „Jetzt“, das unabhängigen Journalismus mittels Crowdfunding auf die Beine gestellt hat. Auch soziale Medien wie TikTok oder Instagram prägen den Medienkonsum der jüngeren Generation durch visuell basierte Inhalte und werden zu einer zentralen Quelle für Informationen, Unterhaltung und Inspiration. Auch Kulturinstitutionen setzen auf die Reichweiten der digitalen Plattformen. Sind Influencer, die ihre Reichweiten für Inhalte aus dem Bereich Kunst, Musik oder Literatur nutzen, die Kulturjournalistinnen und -journalisten der Zukunft? Welchen Wandel erlebt die Branche? Der „kulturMontag“ hat sich im Vorfeld des „Journalistinnen-Kongress“ umgehört. Über Krise und Chance spricht Clarissa Stadler mit dem Medienforscher und Journalisten Andy Kaltenbrunner live im Studio.
Ein Kriegsverbrecher auf der Flucht – „Das Verschwinden des Josef Mengele“ von Regisseur Kirill Serebrennikov
Als „Todesengel von Auschwitz“ hat Josef Mengele im Zweiten Weltkrieg über Leben und Tod von Lagerinsassen entschieden, wurde jedoch nie gefasst. Mehrfach wurde die Biografie des Kriegsverbrechers für die Kinoleinwand adaptiert – etwa in John Schlesingers „Der Marathon-Mann“ aus dem Jahr 1976, der Laurence Olivier einen Golden Globe einbrachte, oder 1999 mit Götz George in „Nichts als die Wahrheit“, einem Film, der ein fiktives Szenario um den alten Mengele entwirft. Jetzt ist Ausnahmeschauspieler August Diehl in der Rolle des Lagerarztes zu sehen, der in Auschwitz Selektionen und grausame medizinische Versuche vornahm. Regie führte der russische Dissident Kirill Serebrennikov, der für sein Drama „Das Verschwinden des Josef Mengele“ den gleichnamigen Roman von Olivier Guez adaptiert hat. Darin zeichnet der Filmemacher die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nach, als Mengele mithilfe von Freunden und seiner Familie in Argentinien untertauchen konnte. Erst 1959 erging ein Haftbefehl gegen ihn. Mengele floh nach Paraguay und Brasilien, wo er unter falschem Namen 1979 starb. Serebrennikov, der 2022 vor dem Putin-Regime geflüchtet war, interessierte an dem Stoff, ob die Vergangenheit einen Menschen einholt und Gerechtigkeit siegt.
Nach dem Magazin: „Wechselspiele: Oskar Haag in St. Corona“ (23.25 Uhr)
Das Gesprächs-Konzertformat „Wechselspiele“ geht in die 18. Runde: Diesmal folgt der junge österreichische Shootingstar Oskar Haag der Einladung des ORF nach St. Corona am Wechsel.
Oskar Haag, geboren 2005, wuchs als Sohn eines Künstlerpaares in Klagenfurt auf und sammelte früh erste Erfahrungen als Schauspieler und Tänzer auf diversen Bühnen. Im ersten Corona-Lockdown begann er mit dem Schreiben und Produzieren von eigenen Liedern. Eine gefeierte Solo-Show am Popfest in Wien katapultierte den damals noch 15-Jährigen auf die Landkarte der internationalen Popmusik und machte ihn zur großen Hoffnung der heimischen Szene. Seine erste Single „Stargazing“ wurde ein formidabler Independent-Hit und landete auf Platz eins der FM4-Charts.
Anfang 2023 erschien sein von der internationalen Presse bejubeltes Debüt-Album „Teenage Lullabies“, das ihm auch den FM4-Award beim Amadeus als jüngster Preisträger der Geschichte einbrachte. Parallel dazu wurde Haag vom Burgtheater als Musiker und Schauspieler engagiert und spielte im Maria-Lassnig-Biopic „Mit einem Tiger schlafen“ den jungen Arnulf Rainer neben Birgit Minichmayr in der Hauptrolle.
In St. Corona präsentiert Oskar Haag nun einige seiner „Teenage Lullabies“ sowie bisher unveröffentlichte Songs. Im Gespräch mit Kulturmoderatorin Teresa Vogl gibt er Einblick in die Themen seiner Generation. Die TV-Regie der Sendung hat Alex Wieser übernommen.
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