- 31.10.2025, 09:00:04
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Öffentliche Beleuchtung: LED-Umrüstung in 2-Mio-Stadt auf Zielgeraden
80 % der öffentlichen Beleuchtung bereits umgerüstet – 60% Energieersparnis und aktiver Beitrag gegen Lichtverschmutzung
Wenn die Sonne untergeht, beginnt Wiens Lichtgeschichte: Mittlerweile sind bereits 108.000 der rund 133.000 Leuchten auf LED umgerüstet. Das ist über 80 % der gesamten Beleuchtung in der Stadt und damit befindet sich Wien auf der Zielgeraden zur vollständigen klimafreundlichen Beleuchtung in der Millionenmetropole. Was 2017 als technisches Projekt begonnen hat, ist heute ein leuchtendes Symbol für Klimaschutz, Lebensqualität und ökologische Verantwortung.
"Die Umrüstung auf moderne LED-Leuchten ist ein weiterer Beitrag für unsere Klimamusterstadt. Wien ist international Vorreiterin und zählt zu wenigen Städten weltweit, die die Beleuchtung vollständig auf LED umrüsten und damit fast fertig ist. Zudem sparen wir so mehr als 60 % der bisher benötigten Energie und leisten einen Beitrag gegen Lichtverschmutzung und für Insektenschutz und Artenvielfalt, wie Studien zum Thema belegen. Dass wir Wiener*innen dafür auch noch einen klareren Sternenhimmel geschenkt bekommen, ist ein erfreulicher Nebeneffekt", sagt Wiens Planungsstadträtin Ulli Sima.
Wien ist international einzigartig bei der Eigenentwicklung von Leuchten
In Wien sind rund 2.800 Kilometer Straße beleuchtet – das entspricht der Strecke einmal um ganz Österreich. Zur Beleuchtung gehören Seilhänge-, Mastansatz- und Vintageleuchten.
Die Umstellung ist eingebettet in ein umfassendes Wartungs- und Instandhaltungskonzept mit hohem Eigenleistungsanteil bei der Errichtung. Dieses Vorgehen ist international einzigartig und unterstreicht Wiens Vorreiterrolle in der modernen urbanen Infrastruktur.
Die Innovation der Wiener Standardleuchte liegt in der Standardisierung der elektrischen und mechanischen Schnittstelle: Gehäuse und Einsatz sind funktional voneinander getrennt. Sämtliche Elemente zur Lichterzeugung und -lenkung befinden sich im Leuchten-Einsatz. Dieser kann flexibel gewählt und eingesetzt werden – unabhängig von Hersteller, eingesetzter Lichttechnik (wie LED, Halogen-Metalldampf, Natriumhochdruckdampf etc.) oder spezifischen lichttechnischen Anforderungen.
Das Gehäuse übernimmt ausschließlich die Rolle des mechanischen Schutzes für die elektrischen und mechanischen Bauteile, vergleichbar mit einem Schaltkasten. Wartungsarbeiten lasse sich ohne Werkzeug durchführen und im Fall eines Defekts kann der Einsatz mit wenigen Handgriffen ersetzt werden.
„Alle Leuchten in Wien verfügen über einen eigens entwickelten, maßgeschneiderten Einsatz. Da es am Markt keine Lösung gab, die den technischen und städtebaulichen Anforderungen einer Millionenstadt gerecht wurde, haben wir in der MA 33 diese Lösung eben selbst entwickelt – ein echtes Wiener Original. Diese Eigenentwicklung ermöglicht nicht nur eine höhere Effizienz in Wartung und Austausch, sondern steht auch für die Innovationskraft und Kompetenz unseres Teams.”, so Andreas Terzer, Leiter der MA 33 - Wien leuchtet.
Mehr als Licht: Ein Wandel mit Wirkung
Die neuen Leuchten bringen generell viele Vorteile mit sich:
Weniger Wartungsaufwand, mehr Nachhaltigkeit: Dank einheitlicher Bauteile (Leuchtmittel, Abdeckung, Einsatz) sind die Reparaturen schneller und einfacher.
Kaum Verkehrsbehinderungen: Die Wartungsarbeiten dauern kürzer – das reduziert Störungen im Straßenverkehr.
Umweltschonend: Die Effiziente LED-Technik spart Energie und Ressourcen.
Die LED Straßenbeleuchtung Wiens spart über 60 % Energie ein – das ist ein enormer Beitrag zur Reduktion des städtischen Stromverbrauchs. Und die Vorteile reichen weit über die Stromrechnung hinaus: Die Umrüstung senkt den Beitrag zur Nachthimmelaufhellung signifikant, schützt die Artenvielfalt und verbessert die Lebensqualität für Mensch und Tier. Eine Reduktion der Fassadenanstrahlung und somit weniger Licht in Wohn- und Schlafräumen kommen dem Schlaf der Wiener*innen zugute. Auch die Verkehrssicherheit wird durch Blendreduktion und gleichmäßigere Beleuchtung gesteigert, wie Studien belegen.
CO2-Reduktion und effektive Energieersparnis
Nach dem Leuchtentausch spart Wien pro Jahr rund 1.000 Tonnen CO2 gegenüber den alten konventionellen Leuchten. Das entspricht der Menge an CO2 Emissionen für über 800 Mal mit dem Flugzeug one-way von Wien nach New York. Zugleich spart die Stadt pro Jahr den Energiebedarf von rund 2.500 Haushalten ein. Auch betreffend der Lebensdauer sind LED-Leuchten den alten Leuchtmitteln haushoch überlegen und halten bis zu 50 mal länger. Die Gewährleistungsdauer von LED-Leuchten beträgt bei täglichem Betrieb 17 Jahren.
Noch 25.000 Leuchten bis zur Vollendung
Die verbleibenden 20% der alten Leuchten werden weiterhin sukzessive umgerüstet. Voraussichtlich sind die restlichen Mastleuchten bis Ende 2026 fertig getauscht. Dann gibt es noch rund 3.500 Vintageleuchten, die in der Umrüstung etwas aufwendiger sind. Diese werden in der finalen Etappe bis 2028 dann ebenfalls die original Wiener Standardeinsätze enthalten.
Moderne Beleuchtung erhöht Verkehrssicherheit
Eine der wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Beleuchtung ist es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Durch die neuen Leuchten wird eine hochwertige, gleichmäßige Helligkeit von Straßen und Gehwegen erzeugt, die für eine gute Wahrnehmung von Verkehrshindernissen sorgt. Künftig werden alle Leuchten in einem Straßenzug dieselbe Lichtfarbe haben, Konfliktzonen wie ungeregelte Kreuzungen und Schutzwege werden intensiver beleuchtet. Die Straßenbeleuchtung wird aus Effizienzgründen gedimmt, ausgenommen davon sind Geh- und Radwege in Wien.
Auch an der Lichtfarbe wurde geschraubt. Die neuen LED-Leuchten beleuchten Geh- und Radwege, sowie naturnahe Bereiche mit einer wärmeren Lichtfarbe von 3.000 Kelvin (warmweiß). In der Straßenbeleuchtung kommen 4.000 Kelvin (neutralweiß) zur Anwendung. Das entspricht in etwa der Farbtemperatur des Mondlichts.
LED bringt Boost für die Natur
Besonders eindrucksvoll sind die ökologischen Effekte: Begleituntersuchungen auf der Donauinsel – durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Wiener Umweltanwaltschaft – zeigen, dass die neuen Leuchten rund 80 % weniger Insekten anlocken. Diese geringere Anziehungskraft hilft, nachtaktive Arten zu schützen und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.
Ein zentrales Element der neuen Beleuchtung ist das sogenannte „Full-Cut-Off Design“ der Wiener Standartleuchte. Es sorgt dafür, dass das Licht gezielt auf Wege, Straßen und Plätze gelenkt wird, ohne in den Himmel zu abstrahlen. Dadurch wird Lichtverschmutzung deutlich reduziert – bei gleichbleibender Sicherheit und einer angenehmeren nächtlichen Atmosphäre.
Wien zeigt, wie Licht zur Lebensqualität wird: Besonders der aktuelle Bericht zur Stadtbeleuchtung erzählt die Geschichte einer Umrüstung, bei der technische Präzision, ökologische Weitsicht und urbanes Design Hand in Hand gehen. Wien zeigt, wie Wandel geht – sichtbar, spürbar, nachhaltig. Das Buch kann gratis von der Stadt Wien Website heruntergeladen werden.
Die Stadt Wien arbeitet laufend an der Verbesserung der öffentlichen Beleuchtung. Damit Störungen und Ausfälle rasch behoben werden können, sind wir sehr dankbar für Ihre Meldung.
Sie können einen wertvollen Beitrag leisten, indem Sie Störungen direkt beim Lichttelefon: per Tel: 0800-33 80 33, per Mail an: lichttelefon@wien-info.at, oder dem Online-Störungsmeldeformular: https://www.wien.gv.at/verkehr/strassen/einrichtungen/beleuchtung/lichttelefon.html melden.
rk-Fotoservice: https://presse.wien.gv.at/
Rückfragen & Kontakt
Mediensprecherin Stadträtin Ulli Sima
Elisabeth Auer
Telefon: 0676/8118 81359
E-Mail: elisabeth.auer.ea1@wien.gv.at
Natasa Vukovic, Bakk. phil.
Öffentlichkeitsarbeiterin
Wien leuchtet – Magistratsabteilung 33
Telefon: +43 676 8118 33003
oa@ma33.wien.gv.at
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