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AVISO: 6. EGON SCHIELE SYMPOSIUM IM LEOPOLD MUSEUM
DAS THEMA „EGON SCHIELE UND DIE LITERATUR“ STEHT 2025 IM FOKUS DER WISSENSCHAFTLICHEN KONFERENZ

Am Donnerstag, 13. November 2025, laden Leopold Museum Direktor Hans-Peter Wipplinger und Kerstin Jesse, Senior Kuratorin des Leopold Museum, bereits das sechste Mal zum Egon Schiele Symposium in das Auditorium des Museums. Die Veranstaltung steht heuer im Zeichen des Themas „Egon Schiele und die Literatur“.
„[...] ich glaube, daß jeder Künstler Dichter sein muß [...]“
Egon Schiele, 23. April 1918
„2016 – vor nunmehr neun Jahren – lud das Leopold Museum zum ersten Mal zu einem Symposium rund um das Leben und Schaffen des bedeutenden Expressionisten Egon Schiele, der zu den weltweit bekanntesten Künstlern zählt. Der Facettenreichtum von Schieles Persönlichkeit und von seinem Werk ermöglicht, sein OEuvre aus unterschiedlichsten Perspektiven zu beleuchten. Zahlreiche Publikationen aus aller Welt befassen sich mit Schieles Vita und seinem künstlerischen Wirken, und dennoch gibt es nach wie vor Überraschendes zu entdecken. Ziel des heurigen Symposiums ist es, Schieles Affinität zur Literatur zu beleuchten und damit ein weiteres, bisher weniger fokussiertes, Kapitel zu diesem faszinierenden Ausnahmekünstler aufzuschlagen.“
Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museum
„Das 6. Egon Schiele Symposium beleuchtet die Verbindungen des Künstlers Egon Schiele zu Schriftstellern und literarischen Werken. Auch heuer dürfen wir uns auf spannende Vorträge von zahlreichen renommierten, heimischen und internationalen Vortragenden freuen, unter ihnen Eva Werth (Université Gustave Eiffel Paris-Est), Anna-Katharina Gisbertz (Uni Mannheim), Karin Rhein (German. Nationalmuseum, Nürnberg), Marina Silenzi (Uni Basel) und der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Stefan Kutzenberger. Besonders freuen wir uns, dass wir den bekannten österreichischen Schauspieler Christoph Luser als „Eröffnungsredner“ gewinnen konnten, der zum stimmungsvollen Auftakt der Veranstaltung ausgewählte Gedichte und Texte von und über Egon Schiele vortragen wird.“
Kerstin Jesse, Senior Kuratorin, Leopold Museum
Das künstlerische Schaffen des österreichischen Expressionisten Egon Schiele (1890–1918) und seine Affinität zu Formen der Sprache und Schrift, zu Poesie und Literatur sind eng miteinander verbunden. Im Jahr 1910 schuf der außergewöhnlich talentierte, knapp zwanzigjährige Künstler expressive Gedichte, die unter anderem durch fantasiereiche Wortneuschöpfungen überraschen. Schiele verfasste über Jahre zahlreiche, oft lyrische Briefe an Freund*innen und Verwandte und zeigte reges Interesse an Büchern, von literarischen Werken bis hin zu Kunst- und Sachbüchern. Diese Affinität zur Literatur nimmt das ganztägige Egon Schiele Symposium 2025 am 13. November zum Anlass, um sich mit einzelnen Schwerpunkten rund um die Berührungspunkte des Künstlers zur Literatur, zu Schriftsteller*innen und Verlegern auseinander zu setzen.
Egon Schiele war 14 Jahre alt, als sein Vater Adolf Schiele (1851–1905) verstarb. Der Künstler erbte dessen Bibliothek und sammelte selbst ausgewählte Druckwerke. So besaß er etwa ein Exemplar der in limitierter Auflage publizierten, 1908 vom jungen Oskar Kokoschka (1886–1980) im Auftrag der Wiener Werkstätte verfassten und gestalteten märchenhaften Dichtung Die träumenden Knaben. 1912 erwarb er den von den Expressionisten Wassily Kandinsky (1866–1944) und Franz Marc (1880–1916) veröffentlichten Almanach Der Blaue Reiter. Zudem hatte Schiele Kontakt zu Schriftstellern, Journalisten, Kunst- und Literaturkritikern, Herausgebern von Zeitschriften und Verlegern wie Franz Blei (1871–1942), Arthur Roessler (1877–1955), Franz Pfemfert (1879–1954), Eduard Kosmack (1880–1947), Max Roden (1881–1968), Robert Müller (1887–1924), Albert Paris von Gütersloh (1887–1973) oder Karl Otten (1889–1963), von denen er einige auch porträtierte.
Das 6. Egon Schiele Symposium setzt sich anhand der Vorträge von Anna-Katharina Gisbertz, Simone Hönigl, Kerstin Jesse, Stefan Kutzenberger, Karin Rhein, Marina Silenzi und Eva Werth mit einzelnen Schwerpunkten rund um die Verbindungen des Künstlers zu literarischen Werken und Schriftstellern auseinander. Erstmals wird auch ein Augenmerk auf die Nachwuchsforschung gerichtet: Caroline Rosenauer recherchiert aktuell zu den Textilien in Egon Schieles Bildern an der Universität Wien und stellt ihre bisherigen Forschungsergebnisse vor.
Zum Auftakt der biennal stattfindenden Veranstaltung liest der Theater- und Filmschauspieler Christoph Luser Gedichte von Egon Schiele sowie ausgewählte Textpassagen, in denen sich Zeitgenoss*innen mit dem Künstler auseinandersetzen.
6. Egon Schiele Symposium
13. November 2025, 10 bis 17 Uhr
im Auditorium des Leopold Museum
Programm
09:30 Uhr Einlass und Kaffee
10:00 Uhr Begrüßung durch Hans-Peter Wipplinger, Direktor, Leopold Museum und
Kerstin Jesse, Senior Kuratorin, Leopold Museum
10:30 Uhr Lesung: Ausgewählte Gedichte und Texte von und über Egon Schiele – Christoph Luser, Schauspieler
11:15 Uhr „Von den vielen Büchern, Bildern und Plastiken [...] haucht ein seltsames Fluidum aus, das mich einhüllt [...].“ Egon Schieles Bibliothek im Fokus – Kerstin Jesse, Senior Kuratorin, Leopold Museum
11:45 Uhr Die „Monumentalität der psychischen Charakteristik“. Egon Schieles Schriftstellerporträts – Simone Hönigl, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Egon Schiele Dokumentationszentrum, Leopold Museum
12:15 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Einordnung von Egon Schieles Schriften in den Literatur- und kunsthistorischen Kontext seiner Zeit – Eva Werth, Komparatistin, Ästhetikforscherin und Dozentin, Université Gustave Eiffel Paris-Est
14:00 Uhr Gegen Den Zeitgeist? Bild- und Wortkunst bei Leopold Liegler und Egon Schiele – Anna-Katharina Gisbertz, Literaturwissenschaftlerin, apl. Prof. Universität Mannheim
14:30 Uhr „Sittliche oder unsittliche Kunst?“ Egon Schiele und die gleichnamige Publikation von Ernst Wilhelm Bredt – Karin Rhein, Sammlungsleiterin, Kuratorin 19. Jahrhundert, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr „Künstler Ist vor allem der geistig hochbegabte Ausdrückende“ ... oder: War Egon Schiele ein dionysischer Künstler? – Marina Silenzi, Assoziierte Forscherin und Dozentin, Universität Basel
16:00 Uhr Fictional Schiele – Schiele Fiction. Egon Schiele als literarische Figur – Stefan Kutzenberger, Schriftsteller
16:30 Uhr Nachwuchsforschung: Die Stoffe in Egon Schieles Bildern. Der Einfluss und die Verwendung von Stoffdesigns als künstlerischer Ausdruck – Caroline Rosenauer, Kunstvermittlerin
17:00 Uhr Schlussdiskussion
Mit Dank an die Wiener Städtische Versicherung AG, Partnerin des Leopold Museum
Eintritt frei! Anmeldung bis Do, 6. November 2025 unter:
Website 6. Egon Schiele Symposium
Christoph Luser (*1980 Graz) absolvierte neben dem Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz eine klassische Ballettausbildung. Von 1999 bis 2002 war er Ensemblemitglied am Düsseldorfer Schauspielhaus; 2002 wechselte er an die Münchner Kammerspiele und gastierte u.a. an der Schaubühne Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspiel Köln, am Wiener Burgtheater und am Schauspielhaus Graz.
Er arbeitete mit bedeutenden Regisseur*innen wie Jürgen Gosch, Andreas Kriegenburg, Luk Perceval, Stefan Pucher, Falk Richter, Michael Thalheimer, Katie Mitchell, Frank Castorf und René Pollesch. Von 2013 bis 2017 war er Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, mit der Spielzeit 2019 wechselte er in das Ensemble des Wiener Burgtheaters, wo er u. a. mit Robert Borgmann, Andrea Breth, Barbara Frey, Mateja Koležnik, Simon Stone, Tina Lanik und Martin Kušej zusammenarbeitete.
Seit 2024 gibt Christoph Luser die Doppelrolle Guter Gesell/Teufel in Robert Carsens Neuinszenierung des Jedermann bei den Salzburger Festspielen, für die er zuletzt mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet wurde.
Neben seiner Arbeit am Theater wirkte er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, u. a. in der Fernsehserie Tatort sowie in Kinofilmen von Doris Dörrie, Margarethe von Trotta, Wolfgang Murnberger und Edgar Reitz; zahlreiche Fernsehfilme u. a. von Andreas Prochaska und Robert Dornhelm folgten. Er spielte in der vielbeachteten Serie Der Schatten, für seine Rolle des Chefinspektors in dem am Mattsee gedrehten Landkrimi Dunkle Wasser ist Christoph Luser aktuell für die ROMY 2025 nominiert. Internationale Beachtung fand er mit der zweiten Staffel der SKY-Thrillerserie Der Pass.
Das Egon Schiele Dokumentationszentrum im Leopold Museum ist der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers gewidmet. Publikationen und Rezensionen werden laufend archiviert und der Forschung zugänglich gemacht. Außerdem bietet die Egon Schiele Datenbank der Autografen den Online-Zugriff auf Egon Schieles Niederschriften und Korrespondenzen aus den Beständen österreichischer und internationaler Institutionen und Privatsammlungen.
Egon Schiele Dokumentationszentrum
Für Besucher*innen ist das Egon Schiele Dokumentationszentrum von Dienstag bis Donnerstag von 13 bis 18 Uhr gegen Voranmeldung zugänglich.
Leopold Museum im MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Egon Schiele Dokumentationszentrum
Egon Schiele Datenbank der Autografen
Website 6. Egon Schiele Symposium
Egon Schiele. Netzwerke und Freundschaften
Tagungsband zum 5. Egon Schiele Symposium im Leopold Museum
Hrsg. von Kerstin Jesse und Hans-Peter Wipplinger, 2024
Der gesamte Inhalt des Tagungsbandes zum 5. Egon Schiele Symposium erschien erstmals als zweisprachige Ausgabe in Deutsch und Englisch. Mit Beiträgen von Philipp Blom, Régine Bonnefoit, Tobias Burg, Ulrike Emberger, Laura Feurle, Simone Hönigl, Kerstin Jesse, Alexander Klee und Alexandra Matzner.
Dieser, wie die Tagungsbände zum 2.–4. Egon Schiele Symposium (2017, 2019, 2021) sind im Leopold Museum Shop oder online unter https://www.leopoldmuseum.org/de/besuch/shop erhältlich.
6. Egon Schiele Symposium
Das 6. Egon Schiele Symposium findet am 13. November 2025 von 10 bis 17 Uhr im Auditorium des Leopold Museum statt. Sprache, Schrift, Poesie und Literatur sind eng mit Egon Schiele (1890–1918) verwoben. 1910 schuf der talentierte Künstler Gedichte mit Wortneuschöpfungen, er verfasste über Jahre zahlreiche, oft lyrische Briefe und zeigte Interesse für Bücher – von literarischen Werken bis hin zu Kunst- und Sachbüchern. Das diesjährige Symposium setzt sich mit einzelnen Schwerpunkten rund um die Verbindungen des Künstlers zu Literatur und Schriftsteller*innen auseinander.
Datum: 13.11.2025, 10:00 Uhr
Art: Konferenzen und Tagungen
Ort: Leopold Museum
Museumsplatz 1
1070 Wien
Österreich
URL: https://www.leopoldmuseum.org/symposium
Rückfragen & Kontakt
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny
Telefon: 0043 1 525 70 - 1507
E-Mail: presse@leopoldmuseum.org
Website: https://www.leopoldmuseum.org
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