• 30.10.2025, 12:22:04
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Schnelle Reaktionskräfte der Polizei: Bilanz nach vier Jahren

Seit Einführung 2021 bis August 2025 knapp 45.000 SIG-Einsätze, 8.800 Personen festgenommen und 335.000 Identitätsfeststellungen durchgeführt

Wien (OTS) - 

Aufgrund von Erfahrungswerten aus dem Terroranschlag vom 2. November 2020 wurden im gesamten Bundesgebiet – mit Ausnahme Wiens – Schnelle Reaktionskräfte (SRK) eingerichtet. Ziel war, auf neue Bedrohungslagen rasch und koordiniert reagieren zu können.

Die SRK gliedern sich in zwei Säulen, in die Schnellen Interventionsgruppen (SIG) und in die Bereitschaftseinheiten (BE), und orientieren sich in Ausbildung und Struktur am bewährten Wiener Modell der Sondereinheit WEGA und der Bereitschaftseinheit Wien.

„Die Schnellen Reaktionskräfte sind bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungspotential sehr schnell einsatzbereit“, sagt Innenminister Gerhard Karner. Zudem haben die Sondereinheit WEGA in Wien, die Schnellen Interventionsgruppen in den anderen Bundesländern und die Bereitschaftseinheit in ganz Österreich den Vorteil, dass sie flexibel einsetzbar sind und innerhalb kurzer Zeit mit großem Aufgebot an jedem Einsatzort sein können. „Diese Einheiten erhöhen die Sicherheit der Bevölkerung bei Sonderlagen, insbesondere auch in ländlichen Regionen.“

Zwtl.: Aufgaben der Schnellen Reaktionskräfte

Die Hauptaufgaben der Schnellen Reaktionskräfte sind die bundesweite Unterstützung bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial und die rasche Intervention bei Einsatzlagen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor sind die einheitliche professionelle Ausbildung und Ausrüstung sowie die standardisierten Einsatzabläufe. Seit der Einführung 2021 bis August 2025 wurden knapp 45.000 SIG-Einsätze registriert, mehr als 8.800 Personen festgenommen und knapp 335.000 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Die Bereitschaftseinheiten unterstützen Tag für Tag bei bezirksübergreifenden Streifendiensten, großen Versammlungen und Demonstrationen sowie Schwerpunktkontrollen im öffentlichen Raum.

SRK-Stützpunkte bestehen in allen Bundesländern außer Wien, meist in den Landeshauptstädten; in Niederösterreich zusätzlich in Traiskirchen. Insgesamt versehen rund 350 Polizistinnen und Polizisten in ganz Österreich ihren Dienst bei den Schnellen Interventionsgruppen und rund 450 bei den Bereitschaftseinheiten.

Zwtl.: Ausrüstung und Ausbildung

Die Ausrüstung umfasst ballistische Schutzausrüstung, Medic-Packs und Spezialfahrzeuge. Die Ausbildung umfasst intensives Schieß- und Einsatztaktiktraining, taktische Verwundetenausbildung und Kommunikationstrainings für Erstsprecher mit Tatverdächtigen bei gefährlichen Einsatzlagen.

Zwtl.: Aufsehenerregende Einsätze 2025

Im Jänner 2025 wurden SIG-Kräfte wegen mehrerer Schüsse zu einer Wohnung in Graz beordert. Ein Mann konnte festgenommen, mehrere Schreckschusspistolen konnten sichergestellt werden.

Im März konnten SIG-Kräfte in Innsbruck einen Mann festnehmen, der in einer Wohnung eine Person mit einem Messer verletzt hatte. Ebenfalls im März wurde ein Mann im Bezirk Melk in Niederösterreich festgenommen, der sich von der Polizei erschießen lassen wollte. Im Zuge des Zugriffs konnte der Mann unverletzt gesichert werden. Im selben Monat gelang SIG-Kräften in Kärnten nach intensiver Streifung die Festnahme eines Tatverdächtigen nach einem bewaffneten Raubüberfall.

In der Steiermark wurde im April eine Betreuerin von einem Klienten im Zuge eines Videotelefonats mit einer Schusswaffe bedroht. Der Täter war zu diesem Zeitpunkt mit dem Zug nach Knittelfeld unterwegs. SIG-Kräfte positionierten sich am Bahnhof und nahmen den Mann noch im Zug fest. Eine Spielzeugpistole wurde sichergestellt.

Beim tragischen Amoklauf in einer Grazer Schule im Juni 2025 übernahmen SIG- und Cobra-Kräfte die Durchsuchung und Sicherung des Gebäudes. Sie konnten den Schützen leblos auffinden und zahlreiche Schülerinnen und Schülern sicher aus der Schule evakuieren.

In Salzburg konnte ein Mann durch Einsatz eines Tasers erfolgreich daran gehindert werden, sich selbst mit einem Messer zu verletzen. Im August retteten SIG-Beamte in der Steiermark durch sofortige Reanimationsmaßnahmen einer Frau das Leben.

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Inneres
Harald Sörös, BA MA
Telefon: +43 1 53126 901133
E-Mail: harald.soeroes@bmi.gv.at
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