- 30.10.2025, 08:00:36
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IGGÖ und KPH Wien/Niederösterreich starten österreichweite Fortbildungsoffensive gegen Radikalisierung
Wie schützt man Jugendliche vor extremistischer Online-Propaganda?
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Niederösterreich (KPH Wien/NÖ) geben in ihrer Fortbildungskooperation für Lehrkräfte eine deutliche Antwort: mit Aufklärung, Sensibilisierung und konkreten Werkzeugen für den Schulalltag.
In Rahmen einer bislang einzigartigen österreichweiten Fortbildungstour zum Thema Gefahren von TikTok und ähnlichen Internet-Plattformen und was Schule dagegen tun kann schulten der Politik- und Islamwissenschaftler Dr. Nadim Mazarweh und der Islamische Religionspädagoge Ramazan Demir, MA, mehrere Hundert PädagogInnen in sieben Bundesländern - von Vorarlberg bis ins Burgenland.
Mazarweh stellte theoretische Hintergründe dar und gab praktische Hinweise zur Prävention. Demir vermittelte praxisnah, wo im Unterricht angesetzt werden kann, und unterstrich die Gefahr von Social Media, die Jugendliche täglich über Stunden konsumieren.
Prävention beginnt im Klassenzimmer
„Lehrkräfte werden für die zunehmende Radikalisierungsgefahr im digitalen Raum sensibilisiert, um im Unterricht präventiv zu wirken“, so die Rektorin der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Niederösterreich: „Wir haben unsere Unterstützung für Lehrkräfte aller Fächer im kritischen Umgang mit digitaler Manipulation intensiviert“, sagt Rektorin DDr. Ulrike Greiner.
„Viele Erwachsene kennen die digitale Lebenswelt Jugendlicher kaum. Genau dort setzen Extremisten an“, warnt Ramazan Demir, Hochschuldozent an der KPH Wien/NÖ. Anhand realer Videobeispiele wurde dargelegt, wie Jugendliche durch manipulative Inhalte beeinflusst werden. Extremisten behaupten, Demokratie und Islam seien unvereinbar und dass MuslimInnen in Europa nicht dazugehören. Genau hier setzt auch der Islamische Religionsunterricht an, denn er stärkt die Vereinbarkeit von Demokratie und Islam und fördert die österreichisch-muslimische Identität.
Mazarweh, Fachinspektor für islamische Religion und Leiter der Extremismuspräventionsstelle der IGGÖ sowie Lehrender an der KPH Wien/NÖ, betont: „Religionsunterricht ist ein entscheidender Präventionsraum: Hier können Lehrkräfte Orientierung, Reflexionsfähigkeit und Selbstbestimmung und Mündigkeit fördern. Es ist von großer Bedeutung gemeinsam mit den PädagogInnen Radikalisierungsindikatoren sowie mögliche Gegenmaßnahmen zu studieren.“
Klare Forderung an Plattformbetreiber
Der Präsident der IGGÖ Mag. Ümit Vural richtet einen dringenden Appell an Politik und die Verantwortlichen der Plattform Tiktok: „Extremistische Inhalte müssen umgehend auf Tiktok entfernt werden - nicht morgen, sondern heute. Die Plattform trägt Verantwortung dafür, wem sie Reichweite gibt. Wenn Algorithmen gefährliche Ideologien verstärken, ist entschiedenes Gegensteuern gefragt.“
Mehr Zusammenarbeit gefordert
„LehrerInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und Imame - sie alle müssen künftig noch stärker vernetzt arbeiten, um Jugendliche zu begleiten und zu stärken. Denn eines ist klar: Es geht um unsere Kinder, es geht um unser Österreich und nur gemeinsam können wir wirksam gegen Extremismus vorgehen“, hält Präsident Vural fest.
Die Fortbildungsveranstaltungen fanden in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und Burgenland statt und stießen auf große Resonanz.
Die Bundesländer Steiermark und Tirol folgen in den kommenden Tagen.
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