- 30.10.2025, 06:00:33
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Klimaschutzminister schwächt internationalen Klimaschutz – fatales Signal vor COP 30
NGOs appellieren an Minister, internationale Klimaprojekte aus Schublade zu holen und warnen mit internationaler Expertin und österreichischen Bäuer*innen vor Klimarückschritten
„Durch Rückschritte im Klimaschutz macht sich Bundesminister Norbert Totschnig für Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle mitverantwortlich. Auch in Österreich. Kurz vor der 30. UN-Klimakonferenz hat er die Mittel für internationale Klimaprojekte in der Schublade verschwinden lassen und sendet damit ein fatales Signal an Österreichs Partner“
, warnt Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung. Erst kürzlich habe der zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel der Republik ein erschreckend schlechtes Zeugnis in Punkto CO2-Reduktion und weltweiter nachhaltiger Entwicklung ausgestellt. Wank kritisiert, dass weitere bilaterale Projektmittel bereits den überproportionalen Kürzungen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit erlegen seien.
Der entwicklungspolitische und humanitäre Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen Caritas Österreich, Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt, Hilfswerk International, Horizont 3000, Jugend Eine Welt, Österreichisches Rotes Kreuz, Volkshilfe Österreich und Welthaus Graz fordern den Bundesminister dazu auf, die zugesagten Mittel rasch aus der Schublade zu holen. „Österreich muss im Klimaschutz vorangehen und darf nicht zurückfallen“, appelliert Wank.
Unter anderem verpflichten das Pariser Klimaabkommen, das Regierungsprogramm und das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2025 bis 2027 Österreich dazu, Länder des Globalen Südens beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen. Zuletzt förderte das BMLUK beispielsweise Renaturierungs- sowie klimaschonende Landwirtschafts- und Wasserprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Für 2025 kündigte es dafür bis zu 15 Millionen Euro an.
„Trifft jene Länder am härtesten, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben“
„Unsere Projekte in Mosambik senken langfristig den Ausstoß von CO₂ und sichern die Lebensgrundlagen benachteiligter Menschen. Ohne weitere Fördermittel könnten sie jedoch schon bald zum Stillstand kommen“, warnt Luisa Maria Ponha, Projektmanagerin in Mosambik von Hilfswerk International. „Der Lebensstil in reichen Ländern beruht noch immer auf der Ausbeutung von Umwelt und Menschen im Globalen Süden. Das muss sich ändern. Während das reichste Prozent der Weltbevölkerung so viel CO₂ verursacht wie zwei Drittel der Menschheit, liegt auch Österreich mit rund acht Tonnen pro Kopf über dem EU-Durchschnitt. Wenn sich Österreich aus der internationalen Verantwortung zurückzieht, trifft das jene Länder am härtesten, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben“
, sind Ponha und weitere Vertreter*innen lokaler Partnerorganisationen besorgt.
Von Steiermark bis Argentinien: Bäuerliche Landwirtschaft ist Schlüssel für Klima und Ernährung
Bedauern und Sorge über das Ende der Klimaprojekte kommen auch von österreichischen Bäuerinnen und Bauern, die mit argentinischen Berufskolleg*innen an einem vom Ministerium unterstützten Klimaprojekt von Welthaus Graz teilgenommen haben. „Unser Blick auf die Welt hat sich dadurch grundlegend verändert“, sagt Rinderbauer und Kammerrat Alois Kiegerl. „Wir haben gesehen: Eine steirische Alm und der Sojaanbau in Argentinien hängen direkt zusammen – was wir hier tun, wirkt dort, und umgekehrt“
. Bäuerin Alexandra Kiegerl betont: „Wenn bäuerliche Landwirtschaft weltweit gestärkt wird, profitieren alle. Sie ist der Schlüssel, um die großen aktuellen Probleme wie Klimawandel und Welternährung meistern zu können“
. Werden solche Projekte beendet, schwäche das jene, die tagtäglich an Lösungen arbeiten.
Erfahren Sie mehr über die Klimaprojekte österreichischer Organisationen und ihrer lokalen Partnerorganisationen. Die Expert*innen stehen für Interviewanfragen zur Verfügung.
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