• 29.10.2025, 11:10:02
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Aortenriss – Daten und Fakten von der Fachgesellschaft

Stärkung der etablierten Zentren sichert Versorgung

Wien (OTS) - 

Die Aortendissektion – eine tödliche Erkrankung

Die Hauptschlagader wurde Anfang 2024 als eigenständiges Organ anerkannt und rückte in den letzten Tagen medial in den Mittelpunkt. Während krankhafte Erweiterungen der Aorta (Aneurysma) meiste ohne Symptome einhergehen, so ist die Zerschichtung der Wände (Dissektion) ein Notfall. Tritt diese herznahe auf (Typ A Dissektion), so besteht akute Lebensgefahr. Insgesamt sterben 50% an dieser Erkrankung, davon 20-30% vor Erreichen des Spitals trotz optimaler Versorgungskette. 10 von 100 000 EuropäerInnen pro Jahr sind betroffen. Die dissezierte Aorta kann platzen oder zu Durchblutungsstörungen der lebensnotwendigen Organe (Herz, Hirn, Bauchorgane) führen. Risikofaktoren sind ein erhöhter Blutdruck, genetische Bindegewebserkrankungen und Erkrankungen der Aortenklappe. Frauen erkranken zwar seltener und klagen weniger häufig über den typischen Vernichtungsschmerz, zeigen jedoch als Patientinnen einen schwerwiegenderen Verlauf mit höherer Sterberate vor und nach der Operation.

Komplexe Versorgung an großen Zentren sichert Überleben

Die praktisch immer notwendige Operation ist herausfordernd und kann nur an einem Zentrumsspital mit Herzchirurgie erfolgen. Der Transport dieser vital gefährdeten PatientInnen stellt immer eine logistische Herausforderung dar. Bei Notoperation liegt die Sterblichkeit bei 20% in den ersten 30 Tagen. Nur durch die rasche Abklärung der Erkrankung mittels Computertomographie und die optimale Rettungskette können PatientInnen gerettet werden. Das funktioniert in Österreich im internationalen Vergleich bereits sehr rasch (innerhalb von 6-7 Stunden) vom Einsetzen der ersten Beschwerden bis zum Beginn der Operation. An allen herzchirurgischen Standorten Österreichs werden für herzchirurgische Notfälle rund um die Uhr Kapazitäten garantiert. Sind diese Kapazitäten an einem Standort bereits gebunden, so ist es gelebte Praxis, die Betroffenen in den nächstgelegenen Zentren zu versorgen.

Neben einem zeitnahen Transfer ins behandelnde Zentrum, stellt die Expertise des Standortes (Anzahl der Dissektionsoperationen pro Jahr) einen wichtigen Faktor für die erfolgreiche Behandlung dar. Es sollten über 30 Notfallsoperationen dieser Art pro Jahr durchgeführt werden. Neben einem Operationsteam bestehend aus mindestens zwei HerzchirurgInnen bedarf es für die Durchführung des Eingriffes ein interdisziplinäres, erfahrenes Team bestehend aus KardiotechnikerInnen, OP- und Anästhesie Pflegepersonal, OP Assistenzpersonal, AnästhesistInnen und IntensivmedizinerInnen.

Ressourcen an Zentren stärken

Um auch weiterhin eine gute Versorgung von Herz- und Aortennotfällen gewährleisten zu können, und gleichzeitig den hohen Bedarf an konventionellen Herzoperationen durchzuführen, bedarf es daher einer Stärkung der Ressourcen an den bestehenden herzchirurgischen Zentren und ein Wiederaufsperren der aus Personalmangel gesperrten Kapazitäten. Diese Forderung wurde von Seiten der Österreichischen Gesellschaft für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie bereits vor wenigen Wochen an die Gesundheitspolitik kommuniziert (Anhang).

Rückfragen & Kontakt

Generalsekretärin der Österreichische Gesellschaft für Herz- und
thorakale Aortenchirurgie

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