- 28.10.2025, 15:37:33
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Österreichische Ärztekammer vergibt Pressepreis
Der ÖÄK-Pressepreis für 2024 wurde an Constanze Ertl und Christian Haberhauer verliehen.

Der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Johannes Steinhart, vergab am Dienstag den „Preis für besondere publizistische Leistungen im Interesse des Gesundheitswesens“. Seit 1975 zeichnet die ÖÄK mit diesem Preis journalistische Arbeiten aus, die gesundheitspolitische Themen umfassend, faktentreu und nachvollziehbar darstellen. Für das Jahr 2024 wurden Constanze Ertl vom ORF und Christian Haberhauer von der APA für ihre intensive Berichterstattung zum Thema ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom) prämiert. „Die Arbeiten der Preisträger zeichnen sich durch ein besonderes Maß an Aktualität, Objektivität und fundierter Recherche aus", erklärte Steinhart. Aufgrund einer Erkrankung nahm Christian Hammer von der APA stellvertretend für Christian Haberhauer den Preis entgegen.
Constanze Ertl zeigt in ihren minutiös recherchierten Beiträgen für Ö1 („Journal Panorama“) und ORF (ZiB-Sendungen, ORF-konkret), mit welchen persönlichen Herausforderungen und Einschnitten ME/CFS-Betroffene in ihrem Leben zu kämpfen haben. Sie lässt auch den Angehörigen viel Raum, die auf berührende Weise schildern, wie unmöglich jede Bewegung, wie schmerzhaft jede Berührung und wie unerträglich jeder Lichtstrahl für ihre Erkrankten sein kann. „Die Beiträge sind emotional und berührend, ohne dabei effektheischend zu sein. Sie rütteln auf, dienen den Betroffenen aber auch als Wegweiser und machen ihnen Hoffnung“, lobte Steinhart.
Christian Haberhauer streicht in seinen ausführlichen Artikeln für die APA u.a. die möglichen Gefahren hervor, wenn ME/CFS mit psychischen Erkrankungen verwechselt wird und es dann zu Fehlbehandlungen kommen kann. Er bietet in seinen Arbeiten eine fachübergreifende Analyse, in der neben Neurologen und Neurowissenschaftlern auch die Sicht von Psychiatern und Psychologen beleuchtet wird. „Ihm gelingt eine fundierte und dennoch leicht verständliche Aufarbeitung eines schwierigen und komplexen Themas, das das österreichische Gesundheitssystem derzeit vor große Herausforderung stellt“, meinte Steinhart anerkennend.
Ertl und Haberhauer veranschaulichten in ihren Arbeiten aber nicht nur die extreme Belastung, unter der Betroffene leiden, und wie die oft schweren körperlichen und psychischen Erschöpfungszustände sie aus ihrem gewohnten Leben herausreißen und ihren Alltag unmöglich und mitunter sogar zur Qual machen könnten. Sie machten auch auf Mängel im System aufmerksam, zu denen neben unzureichender Forschung und fehlenden Anlauf- und Behandlungsstellen auch Verharmlosung der Erkrankung und Stigmatisierung der Betroffenen in der öffentlichen Wahrnehmung gehört, hob Steinhart hervor. „Die Österreichische Ärztekammer nimmt das Thema ME/CFS sehr ernst und ist laufend um Verbesserungen bei Forschung, Behandlung und Ausbildung bemüht.“ Dennoch sei in diesem Bereich noch viel zu tun. „Daher freut es mich, dass es Journalistinnen und Journalisten gibt, die die Thematik immer wieder öffentlich machen und alle Beteiligten laufend mahnen, hier nicht nachzulassen, sondern weiter aufzuklären, Verbesserungen einzufordern und zu forschen“, erklärte Steinhart abschließend.
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Mag. Sophie Niedenzu, MSc
Telefon: 01/51406-3316
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