- 28.10.2025, 10:46:03
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True Stories: „Tod am Gletscher – Die Akte Duncan MacPherson“ und der unermüdliche Kampf um Aufklärung
Am 30. Oktober um 20.15 Uhr in ORF 1 und auf ORF ON
August 1989: Der kanadische Profi-Eishockeyspieler Duncan MacPherson ahnt nicht, dass ein Kurzurlaub am Stubaier Gletscher sein letzter sein wird. Er verschwindet spurlos in den Tiroler Bergen. Erst 14 Jahre später wird seine Leiche zufällig von einem Pistenmitarbeiter mitten auf der Skipiste entdeckt. Als Todesursache wird der Sturz in eine Gletscherspalte vermutet. Schlampereien von Polizei und Behörden führen zu Spekulationen über eine Vertuschung, um einen Imageverlust für den Tiroler Skitourismus zu verhindern. Bis heute sind viele Fragen ungeklärt. Was sagen der Seilbahnbetreiber und die Staatsanwaltschaft Innsbruck zu den schweren Vorwürfen? Kann der Fall jemals restlos geklärt werden? Und was bedeutet das für die Eltern Lynda und Bob MacPherson? „True Stories“ zeigt mit der Dokumentation „Tod am Gletscher – Die Akte Duncan MacPherson“ von Biljana Petrović am Donnerstag, dem 30. Oktober 2025, um 20.15 Uhr in ORF 1 und auf ORF ON eine Geschichte über den unermüdlichen Kampf um Aufklärung.
„Tod am Gletscher“ rekonstruiert den Fall von Duncan MacPherson und versucht ihn durch neue wissenschaftliche Analysen zu lösen. Das Verschwinden des jungen Kanadiers ist vor allem für seine Eltern ein schwerer Schicksalsschlag. Seit mehr als 35 Jahren kämpfen Lynda und Bob MacPherson um Gerechtigkeit für ihren Sohn: „Wir waren natürlich erleichtert, dass sie Duncans Leiche noch zu unseren Lebzeiten gefunden haben. Wir waren uns sicher, dass die Behörden nun endlich ermitteln würden.“ Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die österreichischen Behörden, die sowohl die Suchaktion 1989 als auch den Leichenfund 2003 betreffen.
1989 beendet Duncan MacPherson seine Eishockeykarriere in Kanada verletzungsbedingt und strebt in Europa einen Neustart als Trainer an. Im August ist der 23-Jährige auf der Durchreise und entscheidet sich für einen Zwischenstopp in Tirol, wo er am Stubaier Gletscher Snowboard-Stunden nimmt. Danach verschwindet er und niemand will ihn gesehen oder etwas bemerkt haben. Erst sechs Wochen später beginnt die Suchaktion. Es wird vermutet, dass MacPherson in eine Gletscherspalte abseits der Skipiste gefallen sei. Nach einigen Wochen wird die Suche eingestellt.
Im Hitzerekordsommer 2003 kommt mitten auf der Skipiste eine Leiche mit Snowboard-Ausrüstung zum Vorschein. Ausweise in der Jackentasche bestätigen die Identität der Leiche: Es ist Duncan MacPherson. Die Leiche wird nicht obduziert, was wiederum Fragen aufwirft. Warum wurden die Ermittlungen eingestellt? Und warum gibt es so viele widersprüchliche Aussagen?
Der Fall schlägt hohe Wellen. Der US-amerikanische Journalist John Leake etwa spricht von „willful blindness“ – vorsätzlicher Blindheit. Um das Image des österreichischen Ski-Tourismus zu schützen, sei bewusst nachlässig ermittelt worden. Die Polizei äußert sich nicht mehr zum abgeschlossenen Fall.
Der Betreiber der Stubaier Gletscherbahnen Reinhard Klier bestreitet die Vorwürfe: „In Tirol gibt es jedes Jahr über 100 tödliche Bergunfälle. Das ist nicht etwas, wo man drüber nachdenken würde, das zu vertuschen.“ In den 2000er Jahren landet die Akte Duncan MacPherson durch den damaligen Grünen-Abgeordneten Peter Pilz sogar im österreichischen Parlament.
Heute können nur noch CT-Scans, die 2003 von der Leiche angefertigt wurden, Auskunft über die Todesursache geben. Ein unabhängiges Radiologenteam vom Diagnosezentrum Wien-Hietzing hat sich die Scans für „True Stories“ noch einmal angeschaut. Die Analyse gibt neue Denkanstöße für die Rekonstruktion der Ereignisse.
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