- 26.10.2025, 08:15:32
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SVS will Prothese für Salzburger Trafikantin nicht bezahlen
Volksanwalt Achitz: Unternehmerin braucht Zweitprothese, um ihren Beruf auszuüben
Nach einer schweren Durchblutungsstörung musste Sonja A. der linke Unterschenkel abgenommen werden. Seitdem ist sie auf Prothesen angewiesen – was aber nicht bedeutet, dass Sonja A. in Berufsunfähigkeitspension gehen will: Im Gegenteil, sie hat sich selbständig gemacht und eine Trafik in Salzburg übernommen. Das bedeutet, dass sie viel stehen und gehen muss. Um Schmerzen durch Druckstellen zu vermeiden, wechselt sie mehrmals täglich zwischen zwei Prothesen. Eine davon muss sie jetzt nach einigen Jahren im Einsatz austauschen – aber die dafür zuständige Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) weigert sich, die Kosten zu übernehmen. Eine Prothese müsse genügen, und wenn die in Reparatur ist, solle Sonja S. eben einen Rollstuhl benutzen oder einen Stehhocker.
SVS setzt Unternehmerin Hürden in den Weg
Aus Sicht von Volksanwalt Bernhard Achitz muss die SVS zahlen: „Das Gesetz sagt, dass Hilfsmittel im erforderlichen Ausmaß zur Verfügung zu stellen sind. Auch in den Richtlinien der SVS steht, dass in bestimmten Fällen eine Zweitprothese finanziert wird. Ich kann nicht verstehen, warum die SVS einer Unternehmerin, die bis zum Pensionsalter arbeiten will, solche Hürden in den Weg legt. Sie braucht die Zweitprothese aufgrund ihrer medizinischen und beruflichen Situation.“ An ihren Prothesen sind regelmäßig Anpassungen erforderlich, was jedes Mal zwei bis drei Wochen dauert. Ein Rollstuhl ist für sie keine Option, damit kann sie sich in der Trafik nicht bewegen. Auch ein Stehhocker kommt nicht in Frage, da sie nicht lang sitzen soll.
"So sehr ich sie hasse, so sehr liebe ich sie“, sagte Sonja S. in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ am 25. Oktober: „Die Prothese ist für mich ein Hilfsmittel, aber eigentlich ist es für mich Lebensqualität. Weil damit bin ich mobil, kann mich wieder frei bewegen, kann alleine in die Arbeit, brauche nicht immer Hilfe. Und ja, wie gesagt, ich bin mit Leidenschaft Trafikantin und das kann ich aber nur wirklich ausleben, wenn ich meine Prothesen habe."
SVS sagt erneute Prüfung zu
Ihre bisherige Zweitprothese hat sie noch aus ihrer Zeit als Angestellte – die damals zuständigen Versicherungen ÖGK und PVA hatten ihr nämlich anstandslos zwei Prothesen bewilligt. Volksanwalt Achitz: „Es freut mich zu hören, dass die SVS den Fall jetzt erneut prüft. Ich hoffe, sie kommt dabei zu einem guten Ergebnis für Sonja S. und bezahlt ihr die Zweitprothese.“
SERVICE: Die Volksanwaltschaft ist unter post@volksanwaltschaft.gv.at sowie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 223 223 erreichbar.
Rückfragen & Kontakt
Florian Kräftner
Mediensprecher im Büro von
Volksanwalt Mag. Bernhard Achitz
Telefon: +43 664 301 60 96
E-Mail: florian.kraeftner@volksanwaltschaft.gv.at
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