- 26.10.2025, 08:00:32
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Otto Schenk, Christiane Hörbiger, Peter Rapp, Waltraut Haas, Alfred Komarek und Robert Redford – sie alle bleiben „Unvergessen“
Am 1. November in ORF 2: Porträts verstorbener Stars und Sendungen über das Abschiednehmen; Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen in ORF III
Theater, Film und Fernsehen waren ihre Bühnen, unvergessen bleiben ihre Auftritte, ihr Engagement und ihr Wirken: Zu Allerheiligen, am Samstag, dem 1. November 2025, erinnert ORF 2 ab 9.05 Uhr mit Dokumentationen, TV-Porträts und Filmen an Ausnahmetalente und Publikumslieblinge, die in jüngerer Vergangenheit erst von uns gegangen sind – von Otto Schenk und Christiane Hörbiger über Peter Rapp und Waltraut Haas bis zu Alfred Komarek und Robert Redford. Ein „Erlebnis Österreich: Der letzte Weg“ bittet um 16.20 Uhr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bestattung Wien vor den Vorhang, das ORF-Magazin „Prisma“ (16.45 Uhr) berichtet u. a. über den 60. Jahrestag der wichtigen Konzilserklärung „Nostra aetate“, und ein „Österreich-Bild am Feiertag“ widmet sich um 18.25 Uhr besonderen Orten, Bräuchen und Ritualen der Trauer. Um 20.02 Uhr spricht Konzertgeigerin Iris Krall-Radulian in „FeierAbend“ über die palliative Geriatrie der Caritas Socialis, wo sie Patientinnen und Patienten mit Musik begleitet.
Die Sendungen im Detail:
Unvergessen – In Erinnerung an Otto Schenk: „Der Menschendarsteller: Otto Schenk“ (9.05 Uhr)
Mit Otto Schenk hat ein Gigant des Theaters die Bühne für immer verlassen. Er war einer der Letzten seines Metiers, die das Attribut „Publikumsliebling“ zu Recht trugen. Mit seinen Lesungen füllte er die großen Hallen wie ein Popstar, in Film und Fernsehen war er gleichermaßen zu Hause. „Du sollst wahrhaftig sein“ lautete sein Berufscredo. Er galt als Allgemeingut des österreichischen Publikums, in seinem Beruf als Opernregisseur war er ein Weltstar. Im Porträt von Michael Meister erzählt Otto Schenk über die prägende Gestalt der Großmutter, über den Vater, der nicht den Nazi-Rassengesetzen entsprochen hatte, über seine Verstrickung mit dem Theater und über seine Frau, unter deren Pantoffel er sich am wohlsten gefühlt hatte. Auch Weggefährtinnen und Weggefährten kommen zu Wort.
Unvergessen – In Erinnerung an Otto Schenk: „Vier Saiten“ (9.45 Uhr)
Der ehemalige Cello-Star Karl Michaeli (Otto Schenk) ist ein „Grantscherben“, wie er im Buche steht. Esther Polgar (Marianne Mendt), die freigeistige Eigentümerin des Wiener Zinshauses, in dem er seit vielen Jahren lebt, kann ein Lied davon singen. Die Flüchtlinge, die Esther beherbergt, sind Karl ein besonderer Dorn im Auge. Bis Hamid (Omid Memar), ein 16-jähriger Syrer, bei ihm einbricht. Der vermeintliche Kriminelle erweist sich als musikalisch hoch talentiert. Karl wittert die Chance, das nachzuholen, was er bei seinem eigenen Sohn versäumt hat. Michael Kreihsl führte 2019 Regie, in weiteren Rollen spielen u. a. Friedrich von Thun, Erwin Steinhauer und Lukas Resetarits.
Unvergessen – In Erinnerung an Christiane Hörbiger: „Der Besuch der alten Dame“ (11.15 Uhr)
In der Literaturverfilmung nach Friedrich Dürrenmatt aus dem Jahr 2008 (Regie: Nikolaus Leytner) spielt Christiane Hörbiger Claire Zachanassian, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, Weltbürgerin und Milliardärin, die in die Stadt Güllen reist. Hier hat sie einst als Klara Wäscher gelebt, eine junge, schöne und lebenslustige Frau, die sich damals in Alfred Ill verliebt hatte. Er war für sie die einzigartige, die ganz große Liebe, ohne Zweifel. Nach einem Verkehrsunfall, bei dem Klara bleibende Schäden davonträgt, lässt Ill sie für eine bessere Partie fallen, verrät sie, tritt ihre Gefühle mit Füßen und verleugnet sogar das gemeinsame, ungeborene Kind. Als sie als wohlhabende Frau zurückkehrt, denkt sie an Rache – und macht den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ein mörderisches Angebot.
Unvergessen – In Erinnerung an Peter Rapp: „Peter Rapp – Erinnerungen an eine TV-Legende“ (13.10 Uhr)
Ein Rückblick auf das Leben des beliebten Moderators und Entertainers, der mehr als 60 Jahre lang Österreichs TV- und Radio-Geschichte prägte. Sein Fernsehdebüt gab Rapp 1963 in der Sendung „Leute von Heute“. Nach Auftritten in der „Teenagerparty“ wurde er 1967 Ö3-Radiosprecher und kurz darauf Präsentator der Kultsendung „Spotlight“. Zahlreiche weitere Kult-Formate wie „Hoppala“, „Tele-As“, „Wer A sagt“, „Champion“, „Starlight“, „Die große Chance“ oder die „Brieflos-Show“ sollten über die Jahrzehnte erfolgreicher TV-Karriere folgen – sie alle verankerten Peter Rapp im kollektiven Gedächtnis als DAS TV-Gesicht Österreichs.
Unvergessen – In Erinnerung an Waltraut Haas: „Waltraut Haas – Ein Leben für die Bühne“ (14.00 Uhr)
Als Mariandl im „Hofrat Geiger“ und als „Rösslwirtin“ an der Seite von Peter Alexander ist Waltraut Haas legendär geworden. Selbst im hohen Alter kehrte sie immer wieder auf die Bühne zurück – sei es bei den von ihrem Sohn geleiteten Wachau-Festspielen in Weißenkirchen oder im Wiener Gloria Theater an der Seite ihres Freundes und Kollegen Gerald Pichowetz. Die Bühne war ihr Leben und die Beziehung zum Publikum bezeichnete sie als „magische Angelegenheit“. Der Film von Regisseurin Edith Hisch aus dem Jahr 2017 blickt zurück auf Leben und Karriere der österreichischen Schauspiellegende und zeigt, wie Waltraut Haas auch noch mit 90 ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellte.
Unvergessen – In Erinnerung an Christiane Hörbiger: „Annas zweite Chance“ (14.25 Uhr)
Umringt von der Crème de la Crème der österreichischen Publikumslieblinge startet Schauspiellegende Christiane Hörbiger in dem Fernsehfilm aus dem Jahr 2009, für den ihr Sohn Sascha Bigler als Koautor fungierte, neu durch: Als Naschmarkt-Standlerin kämpft sie nach einem finanziellen Bauchfleck ums nackte Überleben – und trifft auf ein sympathisches Schlitzohr, gespielt von Friedrich von Thun.
Unvergessen – In Erinnerung an Alfred Komarek: „Alfred Komarek – Der Geschichtensammler“ (15.55 Uhr)
Mit Kommissar Simon Polt erschuf Alfred Komarek eine österreichische Figur, die aus der deutschsprachigen Krimilandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Kongenial wurde er von Erwin Steinhauer in der beliebten „Polt“-Reihe dargestellt. Der brummige, dem Wein nicht abgeneigte Ermittler ist den Krimifans ans Herz gewachsen. Komareks Romane sind aber vor allem ironische und liebevolle Milieustudien aus dem Weinviertel. In Bad Aussee geboren, kam er als Student nach Wien, und begann zu schreiben, da er laut eigenen Angaben „dringend Geld brauchte“. Die ersten schriftstellerischen Arbeiten waren Glossen und Reportagen für Zeitungen. Mit Texten für das Radio gewann er in den 1970er Jahren eine große Fangemeinde – die Ö3-Sendung „Melodie exklusiv“ wurde legendär.
„Erlebnis Österreich – Der letzte Weg“ (16.20 Uhr)
Sie sind die, die niemand im Haus haben will, deren Arbeit aber unverzichtbar ist: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bestattung Wien. Wer sind die Menschen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass Verstorbene zur letzten Ruhe gebettet werden? Was geht vor in jenen, die sie Tag für Tag von zu Hause oder dem Krankenhaus abholen? Wie sieht der Arbeitsalltag in der Bestattung aus, wie werden die Särge ausgekleidet, wo werden die Verstorbenen geschminkt und zurechtgemacht, um den Hinterbliebenen einen würdevollen letzten Abschied zu ermöglichen? Und was ist das Besondere an jener ganz speziellen Phase, die zwischen dem Sterben und der Abschiedszeremonie am Friedhof liegt? All diesen Fragen gehen die Regisseurinnen Judith Weissenböck und Katharina Reigersberg in ihrer Dokumentation „Der letzte Weg“ nach, die im Rahmen der Sendereihe „Erlebnis Österreich“ für das Landesstudio Wien ausgestrahlt wird.
„Prisma“ (16.45 Uhr)
Vor 60 Jahren, am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde mit „Nostra aetate“ ein revolutionäres Dokument verabschiedet: Erstmals anerkennt die katholische Kirche darin andere Religionen. Anlässlich des Jubiläums am 28. Oktober feiert Papst Leo XIV. ein großes Friedensgebet mit Vertretern der Weltreligionen. „Prisma“ geht der Frage nach, was in Sachen Religionsdialog weitergegangen ist.
Im November übernimmt erstmals in der evangelischen Kirche in Österreich eine Frau das Amt einer Bischöfin. Die gebürtige Oberösterreicherin Cornelia Richter folgt auf Michael Chalupka. Der langjährige Direktor der evangelischen Diakonie zieht in „Prisma“ Bilanz über sechs Jahre Bischofsamt. Im Vorfeld des Reformationstages zeigt „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 28. Oktober, um 23.05 Uhr die Dokumentation „Das gefährliche Wort – Luther und der Bauernkrieg“.
„Österreich-Bild am Feiertag: Näher, mein Gott, zu dir – Unterwegs im Zeichen des Erinnerns“ (18.25 Uhr)
Besondere Orte der Trauer, alte Bräuche und lebendige Rituale geben Halt und prägen bis heute das Gedenken an Allerheiligen. Die ORF-Dokumentation „Näher, mein Gott, zu dir – Unterwegs im Zeichen des Erinnerns“ lädt zu einer eindrucksvollen Reise durch Zeit und Traditionen in Oberösterreich ein. Pater Franz Ackerl aus dem Stift Kremsmünster besucht Friedhöfe, das Beinhaus in Hallstatt und Gräber in Traunkirchen. Er begegnet Menschen, die mit Musik, Speisen und Ritualen ihre Verstorbenen ehren – vom Turmblasen im Mühlviertel bis zum Allerheiligenstriezel. Fachleute wie der Mediziner und Theologe Horst Erwin Pilgram verknüpfen Spiritualität mit Fragen unserer Zeit. Auch moderne Formen des Abschiednehmens, wie Erinnerungssteine, die aus Haaren oder Asche entstehen, finden ihren Platz. Stimmungsvolle Bilder und kulinarische Düfte lassen Geschichte lebendig werden. So entsteht ein vielschichtiges Porträt eines Tages, der Erinnerung und Gemeinschaft vereint. Am Traunsee klingt die Reise bewegend aus – mit dem Lied „Näher, mein Gott, zu dir“.
„FeierAbend – Die Kunst des Ausklangs“ (20.02 Uhr)
Die Konzertgeigerin Iris Krall-Radulian verbindet Kunst mit Mitmenschlichkeit: Neben ihrer Bühnenarbeit engagiert sie sich in der palliativen Geriatrie der Caritas Socialis, wo sie Patientinnen und Patienten mit Musik begleitet. Sie versteht Musik nicht nur als Kunstform, sondern als etwas, das in der Begegnung wirkt. Besonders in der palliativen Geriatrie, wo es um Würde, Zuwendung und oft auch um den letzten Lebensabschnitt geht, kann Musik eine einzigartige Kraft entfalten. Die Caritas Socialis ist spezialisiert in der stationären Langzeitpflege und unterstützt und begleitet Menschen am Beginn und am Ende des Lebens.
Unvergessen – In Erinnerung an Robert Redford: „Der Clou“ (23.35 Uhr)
1974 erhielt die Gaunerkomödie mit Robert Redford und Paul Newman sieben Oscars als bester Film und zudem für Regie, adaptiertes Drehbuch, Ausstattung, Kostüme, Schnitt und Musik. Chicago, 1936: Der charmante Betrüger Johnny Hooker (Robert Redford), der sich mit zwei Komplizen auf Brieftaschen spezialisiert hat, gerät eines Tages an ein besonders gut betuchtes Opfer. Das Geld, das er ihm abnimmt, gehört jedoch dem Gangster Doyle Lonnegan, der einen von Hookers Freunden ermorden lässt. Nun sucht Hooker bei dem erfahrenen Edelganoven Henry Gondorff (Paul Newman) Rat, weil er seinen toten Freund rächen will.
Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen in ORF III
Anlässlich des Reformationstags am Freitag, dem 31. Oktober, überträgt ORF III um 10.05 Uhr live einen evangelisch-methodistischen Gottesdienst aus der Diakonie-Kirche in Salzburg-Aigen mit Pastorin Dorothee Büürma. Unter der Leitung von Diözesankantor Gordon Safari umrahmt das Ensemble „BachWerkVokal“ das feierliche Ereignis. Das katholische Hochfest Allerheiligen am Samstag, dem 1. November, begeht ORF III zunächst mit „Mozarts c-Moll-Messe aus Salzburg“ (8.55 Uhr), aufgezeichnet bei den diesjährigen Festspielen am Ort der Uraufführung 1783, in der Stiftskirche St. Peter. Unter der Leitung von Gianluca Capuano am Pult der Musiciens du Prince – Monaco erklingt das Monumentalwerk mit den Stimmen von Mélissa Petit, Patricia Nolz, Anthony León und José Coca Loza sowie des Chors „Il Canto di Orfeo“. Anschließend, um 10.00 Uhr, überträgt ORF III den katholischen Gottesdienst live aus der Pfarrkirche Imsterberg in Tirol mit Pfarrer Franz Angermayer.
Danach widmen sich drei „Erbe Österreich“-Produktionen den Grabstätten in der Bundehauptstadt sowie dem ganz eigenen Wienerischen Umgang mit dem Tod. Zunächst geht es um „Wiens verborgene Friedhöfe“ (11.00 Uhr), danach um „Wiens verschwundene Gräber“ (11.45 Uhr) und schließlich in „Einmal kurz gelacht – Der Wiener Schmäh und der Tod“ (12.30 Uhr) um den morbiden Humor von Größen wie Karl Farkas und Ernst Waldbrunn bis zu Georg Kreisler und Josef Hader. Passend dazu spannt der anschließende Film „Der Tod: Das muss ein Wiener sein!“ (13.15 Uhr) den Bogen von der „schönen Leich“ mit prunkvoller Kutschen-Prozession hin zum schlichten Armenbegräbnis auf Anordnung der Sanitätsbehörde. Schließlich trifft Rudi Roubinek in einer Ausgabe der ORF-III-Reihe „Das ganz normale Verhalten der Österreicher“ mit dem Titel „... und der Tod“ (13.50 Uhr) Menschen, die zur Vergänglichkeit und dem Sterben eine ganz besondere Beziehung haben.
Zu Allerseelen, dem Gedenktag aller Verstorbenen, am Sonntag, dem 2. November, überträgt ORF III um 10.00 Uhr live den katholischen Gottesdienst aus der Konventkirche der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Mit der Gemeinde feiern Pater Lorenz Voith und Pater Ignatius Hembrom die heilige Messe, für die musikalische Umrahmung sorgt das „Ensemble Wanderchor“ unter der Leitung von Renate Bedenik, an der Orgel musiziert Christian Szivatz.
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