• 25.10.2025, 09:18:02
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FPÖ – Berger zu SOS-Kinderdorf-Skandal: „Neustart nur dann möglich, wenn alle Vertuscher und Mitwisser entlassen werden!“

Zwei Drittel der Einnahmen kommen aus Fördergeldern – Spendengütesiegel und künftige Unterstützung müssen überdacht werden

Wien (OTS) - 

Nach wochenlanger „Salamitaktik“ liegen nun die Fakten auf dem Tisch. Bereits der Gründer der SOS-Kinderdörfer soll mehrere Kinder sexuell missbraucht haben – intern bekannt war das seit 2013. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder Betroffene mit Entschädigungen von bis zu 25.000 Euro bedacht und so möglicherweise auch ihr Schweigen erkauft. Der jetzt von SOS-Kinderdorf angekündigte Neustart nach einer Aufarbeitung ist für FPÖ-Familiensprecherin NAbg. Ricarda Berger zwar begrüßenswert. Zweifel hat sie trotzdem: „Die neue Geschäftsführerin war offenbar ein Teil des Zudecker-Systems, wie sie selbst in der ZiB2 zugeben musste. So soll sie rund um einen konkreten Missbrauchsfall nicht kommuniziert haben, wie sie sagte. Es sind Entschädigungen geflossen, die müssen irgendwie als solche verbucht werden. Es sind mit ziemlich großer Sicherheit noch viele Mitarbeiter bei den SOS-Kinderdörfern aktiv, die zumindest Mitwisser der skandalösen Vorgänge sind. Ob damit der angekündigte Neustart gelingen kann, ist doch sehr unwahrscheinlich.“

Eine große Frage rund um die gesamte Affäre sei auch die Finanzierung. Rund zwei Drittel der Gelder für SOS-Kinderdorf kommen aus öffentlichen Mitteln. Berger: „Wir sprechen hier von über 120 Millionen Euro pro Jahr. Die Organisation ist mit dem Spendengütesiegel versehen, wodurch Spender ihre Zuwendung steuerlich geltend machen können. Auch hier ist die Regierung aufgefordert, etwas zu unternehmen.“ Das Problem liege freilich in der Vergangenheit, so Berger: „SOS-Kinderdorf ist ein privater Verein, an den der Staat nach und nach Aufgaben übertragen hat, für die eigentlich der Staat zuständig ist – wie beispielsweise die Unterbringung von Waisen oder die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, bei denen die Eltern damit überfordert sind. Würde man jetzt aufgrund der Vorfälle die Unterstützung für SOS-Kinderdorf von einer Sekunde auf die andere stoppen, hätte das verheerende Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen. Der Staat hat sich und die betroffenen Kinder in eine fatale Abhängigkeit gemacht.“

Die freiheitliche Familiensprecherin Berger fordert von der schwarz-rot-pinken Regierung, klare Verhältnisse und neue Regeln für die Kooperation in der Zukunft zu setzen: „Die interne Kontrolle bei den SOS-Kinderdörfern hat nicht funktioniert. Das wissen wir heute. Die Bundesregierung muss sich damit endlich ernsthaft befassen! Das betrifft sowohl die künftige Förderung als auch das Spendengütesiegel.“

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