• 24.10.2025, 12:32:34
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One Health Tirol. Gemeinsam für gesunde Menschen und Tiere

One Health Tirol. Gemeinsam für gesunde Menschen und Tiere,
Symposium am 22.10.2025; v.l.n.r.: Josef Geisler, Birgit
Hochenegger-Stoirer, Johannes Lorenz Khol, Martina
Marchetti-Deschmann, Patrizia Stoitzner und Matthias Gauly
Wien (OTS) - 

Am 22. Oktober 2025 fand in Innsbruck erneut das Symposium „One Health Tirol. Gemeinsam für gesunde Menschen und Tiere“ statt, das von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni) und der Medizinischen Universität Innsbruck (Med Uni Innsbruck) gemeinsam organisiert wurde. Die Fachveranstaltung wurde von Josef Geisler, Landeshauptmann-Stellvertreter, Vetmeduni-Rektor Matthias Gauly sowie Patrizia Stoitzner, Vizerektorin für Forschung und Internationales der Med Uni Innsbruck, feierlich eröffnet. Im Rahmen des Symposiums präsentierten Expert:innen beider Universitäten aktuelle Forschungsthemen aus dem Bereich One Health.

Bereits zum dritten Mal richteten die Vetmeduni und die Med Uni Innsbruck in Kooperation mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und ihrem Innsbrucker Standort das Symposium unter dem Titel „One Health Tirol. Gemeinsam für gesunde Menschen und Tiere“ aus. Für die Veranstaltung am Tiroler Bildungsinstitut Grillhof in Innsbruck zeichnete auch heuer wieder Johannes Lorenz Khol von der Vetmeduni verantwortlich. Er ist seit nunmehr drei Jahren Professor für Wiederkäuermedizin im Alpenraum, einer vom Land Tirol eingerichteten Stiftungsprofessur, die unter anderem die Aufgabe hat, für einen regionalen Wissenstransfer in die Gesellschaft zu sorgen und den Dialog der Studierenden mit regionalen Stakeholdern und Bildungseinrichtungen zu fördern.

Josef Geisler, Landeshauptmann-Stellvertreter: „Gesunde Menschen, gesunde Tiere und eine intakte Umwelt hängen eng zusammen – das macht das Symposium One Health Tirol auch in diesem Jahr wieder deutlich. Die enge Kooperation zwischen der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Medizinischen Universität Innsbruck ermöglicht es, Fachwissen aus unterschiedlichen Disziplinen zu bündeln und praxisnahe Lösungen zu entwickeln. Durch diesen wertvollen Austausch können wir Herausforderungen wie neue Krankheitserreger, Antibiotikaresistenzen oder klimabedingte Veränderungen frühzeitig erkennen und diesen wirksam begegnen. Solche interdisziplinären Kooperationen sind ein entscheidender Beitrag zu einer nachhaltigen und integrierten Gesundheitsversorgung in unserer Region.“

Matthias Gauly, Rektor der Vetmeduni: „Die Forschung der Vetmeduni zielt unter anderem darauf ab, zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen, den Sustainable Development Goals, beizutragen. Allein zum SDG15 „Leben an Land“ laufen an unserer Universität aktuell über 180 größere und kleinere Projekte. Wichtig ist uns dabei der One Health-Ansatz, denn wie schnell Krankheitserreger beim Tier einen riesigen, auch ökonomischen Schaden anrichten können, hat uns heuer im Frühjahr wieder die Maul- und Klauenseuche gezeigt. Es gibt einfach für uns Menschen keine nachhaltige Gesundheit ohne gesunde Tiere und ohne intakte Umwelt. Das Klima ist zum Beispiel ein wichtiger Faktor für die Ausbreitung von Seuchen. Deshalb ist es das erklärte Ziel der Vetmeduni, die interuniversitären Kooperationen und interdisziplinären Forschungen zu One Health auch hier in Tirol weiter auszubauen.“

Patrizia Stoitzner, Vizerektorin für Forschung und Internationales, Med Uni Innsbruck: „Der One Health-Ansatz steht beispielhaft für die Art von Forschung, die wir brauchen: Wir arbeiten vernetzt, interdisziplinär und unsere Arbeit im Labor hat eine direkte gesellschaftliche Relevanz. Die Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt ist untrennbar miteinander verbunden – nur durch die gemeinsame Arbeit über Fachgrenzen hinweg, können wir zukünftige Gesundheitsrisiken verstehen und wirksam begegnen. Das One Health-Symposium Tirol zeigt eindrucksvoll, wie Kooperationen zwischen Human- und Veterinärmedizin neue Perspektiven eröffnen und nachhaltige Lösungen fördern. Für die Medizinische Universität Innsbruck ist diese Zusammenarbeit ein zentraler Bestandteil unserer Forschungsstrategie im Sinne einer gesunden Zukunft für alle.“

Aktuelle Forschungsthemen zu One Health: Gesundheit vernetzt denken

Unter dem interdisziplinären Ansatz von One Health beleuchteten die Fachbeiträge eine Vielzahl von Themen, die die komplexen Wechselwirkungen zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt verdeutlichen und innovative Lösungsansätze für globale Gesundheitsherausforderungen aufzeigen.

Den Auftakt machte Michael Traugott (LFU Innsbruck) mit einem Vortrag über das Umwelt-DNA-Monitoring. Er zeigte, wie diese moderne Methode zur Überwachung von Ökosystemen beiträgt und dabei eine wichtige Rolle für die One Health-Forschung spielt. Werner Ruppitsch (Med Uni Innsbruck) widmete sich der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen und pathogenen Mikroorganismen über Ökosystemgrenzen hinweg und präsentierte Ergebnisse der HydrologyOpenAirLab-Studie in Petzenkirchen. Tom Grunert (Vetmeduni) beleuchtete die Rolle des Menschen bei der Entstehung von Tierkrankheiten. Sein Beitrag zeigte, dass die Dominanz von Staphylococcus aureus CC8bov bei Milchkühen im Alpenraum auf einen humanen Ursprung hinweist. Eva-Maria Bartl (ebenfalls Vetmeduni) untersuchte Hautpilzvorkommen bei Lamas und Alpakas in Österreich und verdeutlichte die Bedeutung von Tiergesundheit im One-Health-Kontext.

Die globale Herausforderung der Antibiotikaresistenzen wurde von Günter Weiss (Med Uni Innsbruck) thematisiert. Er zeigte, wie die zunehmende Globalisierung die Ausbreitung resistenter Erreger begünstigt. Miriam Govrins und Silke Huber (Med Uni Innsbruck) präsentierten ihre Forschung zu Vancomycin-resistentem Enterococcus faecium und hypervirulenter Klebsiella pneumoniae in Tirol und wiesen auf die dringende Notwendigkeit hin, effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Gisa Gerold (Med Uni Innsbruck) widmete sich vektorassoziierten Viren, die durch ökologische Veränderungen und globale Mobilität zu einer wachsenden Bedrohung werden. Andrea Schroll (Med Uni Innsbruck) beleuchtete die Echinococcose, eine parasitäre Erkrankung, die sowohl Menschen als auch Tiere betrifft. Cornelia Speth (Med Uni Innsbruck) untersuchte die Rolle von Mikroben bei der Entstehung und Behandlung von Krebserkrankungen und zeigte die Vielschichtigkeit der One Health-Perspektive auf. Abschließend präsentierten Annette Nigsch, Rita Mühleder und Clair Firth (AGES, Vetmeduni) das Projekt „Vetaustria“, das neue Ansätze zur Bekämpfung und Prävention von Mycobacterium caprae bei Rindern und Rothirschen in Westösterreich verfolgt.

Die Vorträge verdeutlichten anschaulich, wie entscheidend es ist, die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als Einheit zu betrachten. Der One Health-Ansatz schafft dabei eine wichtige Basis, um globale Herausforderungen zu erkennen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Johannes Lorenz Khol, Professor für Wiederkäuermedizin im Alpenraum (Vetmeduni): „Das bereits zum dritten Mal in Tirol durchgeführte One Health-Symposium war wieder von einer bunten Vielfalt an Themen aus der Veterinär- und Humanmedizin, sowie einem hohen Ausmaß an Diskussionsfreudigkeit geprägt. Noch nie gab es so viele Präsentationen und Teilnehmer:innen wie in diesem Jahr! Das zeigt, dass der One Health-Ansatz aktueller ist, denn je und die interdisziplinäre Vernetzung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Symposium in Tirol hat sich wieder als ideale Gelegenheit dafür gezeigt!“


Regionalisierungsinitiative VetmedRegio

Presseinformation auf der Website der Vetmeduni

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