• 24.10.2025, 09:28:02
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Peter Weibels Œuvre im Dialog mit zeitgenössischer Kunst: Ausstellung im AIL der Angewandten

Die Universität für angewandte Kunst Wien zeigt ab 5.11.2025 mit „Thinking Through Weibel“ zentrale Werke des Künstlers und öffnet Raum für Diskurse.

Wien (OTS) - 

Thinking Through Weibel versammelt zentrale Werke aus dem an der Universität für Angewandte Kunst Wien angesiedelten Peter-Weibel-Archiv und bringt sie in dynamischen Dialog mit Arbeiten internationaler, zeitgenössischer Künstler*innen. Die Arbeiten von Morehshin Allahyari, Nancy Baker Cahill, Lynn Hershman Leeson, Jakob Lena Knebl, Rafael Lozano-Hemmer, Thania Petersen und Eva Schlegel zeichnen sich durch unterschiedliche konzeptuelle und materielle Ansätze aus. Ihre Beiträge folgen nicht stringent der Logik Peter Weibels OEuvre; vielmehr positionieren sie sich quer dazu, bilden Schnittpunkte und Verbindungen, ohne dabei feste Beziehungen herzustellen. Im Fokus stehen die frühen Jahre des Künstlers Peter Weibel (1944–2023), in denen skulpturale Untersuchungen mit Performance, Film und geschriebener Sprache verschmelzen. Diese Schaffensphase offenbart eine rastlose Bewegung zwischen den Medien, getragen von dem Wunsch, Wahrnehmungsgrenzen auszuloten und disziplinäre Grenzen aufzubrechen.

Die von Valerie Messini und Brooklyn J. Pakathi kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation des Weibel Instituts für Digitale Kulturen mit Kunstsammlung und Archiv sowie dem AIL – Angewandte Interdisciplinary Lab der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie hebt die Verflechtungen von Politik, Sexualität und Verspieltheit hervor, die Weibels Experimente beleben. Seine performativen Aktionen, Textarbeiten und räumlichen Konzepte treten neben die Werke der teilnehmenden Künstler*innen. Diese Nebeneinanderstellungen sind nicht als Reflexionen oder Antworten strukturiert, sondern ermöglichen eine Reihe von überlappenden Gesten und Abweichungen, die zeigen, dass kreative Freiheit untrennbar mit soziopolitischen Bedingungen verbunden ist.

Thinking Through Weibel versteht sich zugleich als Begegnung und Abweichung als Ausgangspunkt für neue Perspektiven: ein Versuch, sich den experimentellen Impulsen, die Weibels kreatives und intellektuelles Leben prägten, zu widmen, um über diese Impulse hinaus neue Perspektiven zu öffnen. Die Ausstellung bietet eine Auseinandersetzung mit Weibels Praxis – seiner Arbeitsweise und Verständnis von Materialität, Medium, Technologie und Form – als Weg, die Konturen seines vielfältigen Werkes zu erfassen. Gleichzeitig fordert die Ausstellung ein Hinterfragen von epistemologischen Strukturen, welches die Interventionen bedingten: die westlichen epistemologischen Rahmen, die Weibels Arbeit prägten, zu überwinden und zugleich Traditionen, Praktiken und intellektuelle Wege anders zu denken.

Thinking Through Weibel lädt dazu ein, Weibels Oeuvre nicht als ein abgeschlossenes Erbe zu sehen, sondern als Raum für Erforschung und Offenheit künstlerischen Denkens, der sich jenseits und gegen auferlegte Grenzen öffnet.

Über Peter Weibel
Peter Weibel (5. März 1944, Odessa – 1. März 2023, Karlsruhe) war ein österreichischer Künstler, Kurator und Kunst- und Medientheoretiker. International bekannt wurde er vor allem als Direktor des ZKM (Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe), das er von 1999 bis 2023 leitete und zu einem weltweit einflussreichen Laboratorium für die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft machte. Nachdem er 2017 einen Großteil seines Archivs der Universität für angewandte Kunst Wien geschenkt hatte, wurde das Weibel Institute for Digital Cultures gegründet, dessen Gründungsdirektor Weibel wurde. Obwohl Weibel meist anderswo lebte, blieb er eine ausgeprägte Wiener Persönlichkeit – verwoben mit der Kultur und Erinnerung der Stadt. Ab 1964 studierte er in Wien, 1968 nahm er an der berühmten Aktion „Kunst und Revolution” an der Universität Wien teil; ab 1976 lehrte er an mehreren Institutionen, darunter an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo er 1984 zum Professor für Visuelle Mediengestaltung ernannt wurde. Zwischen 1968 und 2014 zeigte er seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen, gründete das Hotel Morphila Orchestra und war mehrmals Kurator des österreichischen Pavillons auf der Biennale in Venedig. Ein Teil seines Werks wird im Weibel-Archiv an Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien aufbewahrt.

Presseführung: 5. November 2025, 12 Uhr. Anmeldung unter presse@uni-ak.ac.at

Bild-Downloads unter: https://www.dieangewandte.at/presse

Eröffnung: 5. Nov 2025, 18:00 | Laufzeit: 6. Nov 2025 – 8. Jan 2026
Universität für angewandte Kunst Wien
AIL, Angewandte Interdisciplinary Lab, Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien

Eintritt frei.
Montag bis Freitag 11 bis 18 Uhr.

Künstler*innen: Morehshin Allahyari, Nancy Baker Cahill, Lynn Hershman Leeson, Jakob Lena Knebl, Rafael Lozano-Hemmer, Thania Petersen, Eva Schlegel, und Peter Weibel.

Kurator*innen: Valerie Messini und Brooklyn J. Pakathi

Die Angewandte
Die Universität für angewandte Kunst Wien zählt zu den führenden internationalen Kunsthochschulen. Mit 2000 Studierenden aus 90 Ländern und rund 30 Studienrichtungen an 8 Instituten verbindet die Angewandte die Künste und Wissenschaften mit den Gestaltungsdisziplinen Architektur und Design. Als Kunstuniversität entwickelt sie neue inter- und transdisziplinäre Angebote, die auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse gerichtet sind und Zukunftshorizonte öffnen.

Rückfragen & Kontakt

Universität für angewandte Kunst Wien
Isabella Pohl, BA MA
Telefon: +43664607132004
E-Mail: isabella.pohl@uni-ak.ac.at
Website: https://dieangewandte.at/presse

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