• 23.10.2025, 13:43:02
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Keri: Wiener Krisenpflege steht vor dem Kollaps – Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft bestätigt massive Versäumnisse der Stadt

Überbelag in Krisenzentren, zu wenig Krisenpflegeeltern und fehlendes Personal – Volkspartei fordert endlich konkrete Maßnahmen im Sinne der Kinder

Wien (OTS) - 

Heute wurde im Wiener Landtag der Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft für das Jahr 2024 debattiert. Für die Familiensprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Sabine Keri, zeigt dieser Bericht deutlich, dass die Wiener Kinder- und Jugendhilfe ein erschütterndes Bild abgibt.

„Die Kinder- und Jugendanwaltschaft hat 12 Besuche in Krisenzentren und 45 Monitoringbesuche in Wohngemeinschaften abgehalten – auch unangekündigt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Die Krisenzentren sind dauerhaft überbelegt, der Überbelag ist längst zum Normalzustand geworden“, so Keri.

Bereits im Jahr 2021 habe es einen Überbelag von 147 Prozent gegeben. Damals habe der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr angekündigt, das System zu evaluieren und neu zu gestalten. „Vier Jahre später hat sich nichts verbessert. Im Gegenteil – die Situation hat sich weiter verschlechtert“, stellte Keri klar.

Auch die Zahl der Krisenpflegeeltern sei dramatisch gesunken. „Früher hatten wir rund 50 Krisenpflegeeltern, mittlerweile sind es nur noch rund 30. Das System ist am Limit, viele geben auf. Es fehlt nicht am Geld, sondern an Wertschätzung und Unterstützung durch die Stadt“, kritisierte Keri.

Besonders empörend sei, dass es laut aktueller Information MA-11-Mitarbeiterinnen gibt, die Kinder privat mit nach Hause nehmen, weil es keine Plätze mehr gibt. „Das zeigt, wie sehr das System kollabiert hat. Wenn Kinder, die Schutz brauchen, in Notlösungen landen, ist das kein Krisenmanagement, sondern ein strukturelles Versagen.“

Keri verwies darauf, dass die Kinder- und Jugendanwaltschaft auch die kritische Zusammensetzung der Altersgruppen in den Krisenzentren deutlich anprangert. „Kindergartenkinder werden dort mit Jugendlichen untergebracht, die bereits delinquent sind oder Pflegestufen haben – das ist untragbar und widerspricht jeder pädagogischen Logik.“

Die Familiensprecherin machte deutlich, dass es mehr als nur Planstellen braucht, um die Lage zu verbessern: „Planstellen helfen den Kindern nichts, wenn niemand da ist, der sie mit Leben füllt. Es fehlt an Personal, an Ausbildung, an Strukturen – und vor allem an Verantwortung.“

Keri erinnerte in diesem Zusammenhang die zuständige Stadträtin Bettina Emmerling an ihre eigenen Aussagen aus dem Jahr 2021, in denen sie sich den Problemen im Bereich der Krisenpflege annehmen wollte. „Vier Jahre später hat sich nichts verändert. Es ist höchste Zeit, dass die Stadt endlich handelt und die Kinder- und Jugendhilfe in Wien auf neue Beine stellt.“

„Kinder, die aus ihrem Zuhause genommen werden, weil sie dort verwahrlosen oder Gewalt erleben, müssen in Sicherheit kommen – nicht in eine neue Unsicherheit. Diese Kinder brauchen Fürsorge, Zuwendung und ein stabiles Umfeld. Wer ihnen das verweigert, verletzt die Kinderrechtskonvention“, mahnt Keri.

Abschließend betonte Keri, dass Kinder in Wien endlich jene Sicherheit und Fürsorge brauchen, die ihnen zusteht: „Ein Kind, das keine Sicherheit erfährt, keine Aufmerksamkeit bekommt und nicht gefördert wird, hat keine stabile Zukunft. Die Stadt Wien muss endlich Verantwortung übernehmen – denn es geht um die Schwächsten in unserer Gesellschaft.“

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