• 22.10.2025, 16:40:04
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HyPA | SEG Jahrestagung 2025: Österreich diskutiert Strategien und Projekte zum Aufbau der Wasserstoff- und Biomethanwirtschaft

250 Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Forschung kamen zur HyPA|SEG-Jahrestagung nach Wien. Im Fokus: Strategien und konkrete Projekte im Bereich der erneuerbaren Gase.

Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer und
HyPA-Beiratsvorsitzender Wolfgang Anzengruber diskutierten über die
nächsten Schritte beim Wasserstoffhochlauf.
Wien (OTS) - 

Die gemeinsame Jahrestagung der Hydrogen Partnership Austria (HyPA) und der Servicestelle Erneuerbare Gase (SEG) fand heute im Palais Auersperg in Wien statt. Beide Initiativen sind bei der Österreichischen Energieagentur angesiedelt: HyPA begleitet die Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie, SEG unterstützt die Entwicklung und Vernetzung im Bereich erneuerbarer Gase.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Verbindung von strategischen Weichenstellungen und praktischer Umsetzung: Diskutiert wurden etwa die laufende Vorbereitung einer österreichischen Wasserstoff-Importstrategie, die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Projekte im Bereich Wasserstoff und Biomethan sowie Fragen der internationalen Kooperation und des Marktzugangs.

Österreich erarbeitet die Grundlagen für eine nachhaltige Wasserstoff- und Biomethanwirtschaft. Der Fokus liegt auf praktischer Umsetzung – von der Infrastruktur bis zu funktionierenden Geschäftsmodellen“, sagte Wolfgang Anzengruber, Vorsitzender des HyPA-Beirats, in seiner Eröffnungsrede.

Politische Perspektiven für Wasserstoff und Biomethan

Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer (Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus) nahm an der Veranstaltung teil und diskutierte gemeinsam mit Wolfgang Anzengruber über die nächsten Schritte für den Wasserstoffhochlauf.

Hattmannsdorfer präsentierte auch die vier Wasserstoffprojekte, die aus den Mitteln des Wasserstoffförderungsgesetzes (WFöG) gefördert werden: Die 140-MW-Elektrolyseanlage der OMV in Bruck an der Leitha sowie zwei Projekte in der Steiermark und eines in Salzburg.

Die vier Projekte decken zentrale Bereiche der Wasserstoffwirtschaft ab – von Produktion und regionaler Infrastruktur bis zu industriellen Anwendungen und Folgeprodukten – und werden mit insgesamt 275 Millionen Euro gefördert.

  • Hattmannsdorfer: „Während die EU insgesamt rund eine Milliarde Euro für Wasserstoffprojekte in fünf Ländern mobilisiert hat, investiert Österreich allein rund 275 Millionen Euro. Das zeigt: Wasserstoff ist für uns kein Zukunftstraum, sondern ein industrielles Zukunftsfeld. Wir setzen ihn gezielt dort ein, wo er den größten Hebel hat – in energieintensiven Prozessen, als klimaneutraler Rohstoff und als Energiespeicher der Zukunft. Damit schaffen wir Innovation, sichern Arbeitsplätze und positionieren Österreich als verlässlichen Partner im europäischen Wasserstoffsystem.“

Bundesminister Peter Hanke (Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur) betonte im Vorfeld der Veranstaltung die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen, um aus innovativen Ideen im Wasserstoffbereich marktreife Anwendungen zu machen.

  • Hanke: „Die Transformation gelingt nur gemeinsam. Die Hydrogen Partnership Austria steht exemplarisch für die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Politik. Sie schafft die Brücken, damit aus guten Ideen marktreife Lösungen und aus Pilotprojekten echte Wertschöpfung in Österreich werden.“

Fachliche Schwerpunkte: Von der Zertifizierung bis zur Finanzierung

In vier parallelen Breakout-Sessions diskutierten Fachleute über zentrale Handlungsfelder:

  • Biomethan – Zertifizierung und Handelbarkeit: rechtliche und technische Grundlagen, Praxiserfahrungen und die Perspektiven des europaweiten Handels.

  • Vom Labor in den Markt: Erfolgsrezepte und Instrumente für den Wasserstoffhochlauf, Erfahrungen aus Industrie und Forschung.

  • Finanzierung großer Wasserstoffprojekte: wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen bei der Realisierung von Produktionsanlagen.

  • Hydrogen-Cluster: regionale Wasserstoffnetzwerke und ihre Einbindung in das zukünftige Energiesystem.

Panels: Internationale Kooperationen und industrielle Perspektiven

Am Nachmittag standen internationale und industrielle Perspektiven im Mittelpunkt. Das Panel „Hydrogen imports & SoutH2 Corridor“ beleuchtete den geplanten Transportkorridor für Wasserstoff von Nordafrika über Italien nach Österreich und Deutschland. Im Panel „Biomethan in Österreich“ ging es um Herausforderungen und Chancen des Biomethan-Markthochlaufs. Unter dem Titel „Scaling up! Industrieprojekte als Motor für die H₂-Zukunft“ wurden Erfahrungen aus laufenden Großprojekten der OMV und voestalpine und deren Beitrag zur Weiterentwicklung der österreichischen Wasserstoffwirtschaft vorgestellt.

Erneuerbare Gase in Österreich: Status und Perspektiven

Die Jahrestagung zeigte, dass Österreich beim Aufbau seiner Wasserstoff- und Biomethanwirtschaft trotz herausfordernder Rahmenbedingungen auf mehreren Ebenen voranschreitet – beim Ausbau von Infrastruktur, bei der Weiterentwicklung von Zertifizierungssystemen, in der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und durch konkrete Projekte, die mit substantieller Förderung in die Umsetzung gehen.

HyPA und SEG werden diesen Prozess weiterhin begleiten – als Plattformen für Wissenstransfer und Vernetzung, die faktenbasiert Orientierung bieten und Kooperationen zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung fördern.

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Energieagentur
Dr. Frederik Schäfer
Telefon: +43 (0) 664 8107895
E-Mail: pr@energyagency.at

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