• 22.10.2025, 14:59:32
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ORF-DialogForum: Wie tickt Österreich?

Diskussion anlässlich der zweiten österreichweiten Online-Umfrage „ORF fragt“, am 24. Oktober um 13.00 Uhr in ORF III sowie auf ORF ON und ORF Sound

Wien (OTS) - 

Im Rahmen der zweiten österreichweiten Online-Umfrage „ORF fragt“, die vom 17. September bis 8. Oktober 2025 stattfand, rückten alltagsnahe Themen in den Mittelpunkt – von der Leistbarkeit des Lebens bis zur Bedeutung des Smartphones im täglichen Geschehen. Das ORF-DialogForum nutzt diese Ergebnisse für einen Reality-Check im Rahmen einer Diskussion: Was bewegt die Menschen in Österreich tatsächlich? Welche Sorgen prägen ihren Alltag? Blicken sie hoffnungsvoll in die Zukunft – oder überwiegen Ängste? Und wie steht es um ihr Vertrauen in Medien, Politik und Demokratie? Die Diskussionsveranstaltung ist am Freitag, dem 24. Oktober, um 13.00 Uhr in ORF III zu sehen und danach auf ORF ON und ORF Sound abrufbar. Das Besondere an diesem ORF-DialogForum: Im Mittelpunkt der Diskussionsrunde standen diesmal Bürgerinnen und Bürger, die im Gespräch mit Klaus Unterberger ihre Standpunkte darlegen konnten und nicht nur Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Medien.

Manuel Haftner, gelernter Tischler und Student aus NÖ, sieht Unzufriedenheit mit demokratischen Systemen pragmatisch: „Wenn viele Meinungen berücksichtigt werden, dann dauert es einfach. Dennoch ist die Demokratie das beste System, das wir bislang hervorgebracht haben.“ Der bekennende Ö1-Hörer weiß um den Wert von qualitätvoller Information und zeigt Verständnis für die öffentliche Finanzierung des ORF: „Der ORF-Beitrag ist vielleicht keine Garantie für eine unabhängige Berichterstattung, aber die Grundvoraussetzung dafür.“

Johannes Webhofer, Katholische Sozialakademie & Bündnis 2025 betont: „Seit der Finanzkrise 2008 haben populistische Parteien Aufschwung. Das ist eine große Herausforderung. Nur die Hälfte des einkommensschwächsten Drittels geht mittlerweile zur Wahl, deshalb orientiert sich die Politik an den Wohlhabenden. Wir versuchen das Vertrauen in die Demokratie wieder zu stärken. Wir wollen auch Bewusstsein dafür schaffen, dass wir unabhängige Medien brauchen“.

Die selbstständige Hundetrainerin Evelyn Kreuzer sieht die Bevölkerung gefordert und appelliert im Umgang mit sozialen Medien an die Eigenverantwortung: „Jeder ist aufgerufen, vor der eigenen Türe zu kehren und selbst keinen Schwachsinn zu verbreiten. Wenn jeder Mensch nach bestem Wissen und Gewissen postet und mitdenkt, wäre das Problem deutlich kleiner.“ Warum manche Menschen nicht wählen gehen, ist ihr unbegreiflich: „Wenn wir schon gefragt werden, sollten wir auch unsere Meinung kundtun. Wenn ich nur zuhause bleibe, wird sich auch nichts ändern!“

Andreas Lechner aus der Steiermark, Mitglied des Bürger*innenrats für Demokratie und Medien, fordert offenere Kommunikation von politischen Entscheidungsträgern: „Man sollte den Menschen reinen Wein einschenken und ehrlich zugeben, wenn es schlecht läuft oder man einen Fehler gemacht hat. Die Bevölkerung ist mündig genug, dass man ihnen das sagen kann. Wenn aber alles durch Pressesprecher nur mehr schöngeredet wird, dann sinkt das Vertrauen in die Politik.“ Medien sieht er insbesondere im Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt gefordert: „Medien sollten Meinungsblasen aufbrechen und dafür sorgen, dass die Menschen wieder miteinander ins Gespräch kommen!“

Peter Bruck, International Center for New Media und Kommunikationswissenschafter: „Die Medien bilden die Basis dafür, dass wir in der Gesellschaft im Austausch sind und besser handeln können. Wir haben aber einen Kipppunkt überschritten zu einer Situation, wo Information in einer Überfülle da ist. Die Technologie hat den Traum zerstört, dass wir uns durch user generated content besser verstehen. Die Macht sitzt nicht mehr am Ballhausplatz, sondern im Sillicon Valley“.

Für ORF-Moderatorin Susanne Schnabl sind freie Medien Teil der kritischen Infrastruktur einer Gesellschaft: „Wir werden heute in unseren Feeds von Nachrichten regelrecht überschwemmt. Letztlich braucht es daher eine redaktionelle Gesellschaft, die zwischen Fakten und Meinungen sowie zwischen Propaganda und seriöser Information unterscheiden kann. Qualitätsmedien leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“

Mariella Gittler, die erst kürzlich die „ORF 1 Spezial“-Sendung zur großen Online-Umfrage „ORF fragt“ moderiert hat, ist über die rund 80.000 Rückmeldungen der Österreicherinnen und Österreicher erfreut: „In unserer Umfrage haben 9 von 10 Menschen angegeben, dass sie Fake News nicht ausreichend erkennen können, und dass sie darin eine Gefahr für die Demokratie sehen. Man sieht aber auch, dass die Menschen diese Social-Media-Welt zunehmend kritisch hinterfragen und sich wieder verstärkt analog mit anderen Menschen austauschen wollen. Das kann einen schon auch optimistisch stimmen!“

Moderiert wird das ORF-DialogForum von Klaus Unterberger, ORF Public Value.
Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.

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