• 22.10.2025, 11:51:02
  • /
  • OTS0096

APA-News-Talk: Medienkonsum in Zeiten von Bots, Clones und KI-Chats

https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39491 Wie erreichen
journalistische Inhalte in Zeiten von Voice-Clones, Google-AI-Modus
und Chatbots eigentlich noch ihre Leserinnen und Seher? Dieser und
weiteren Fragen widmeten sich Michael Roither (Vizerektor für
Internationales, Hochschule für angewandte Wissenschaft Burgenland),
Verena Krawarik (Innovationsmanagement APA, Moderation), Anna
Wallner (Head of New Media, Die Presse), Katharina Schell (Stv.
Chefredakteurin, APA) und Jakob Steinschaden (Co-Founder newsrooms)
beim APA-News-Talks am 21. Oktober 2025 im APA-Pressezentrum in
Wien.
Wien (OTS) - 

Expert:innentalk zu KI-Einsatz in der Informationsverbreitung – LLMs und Chatbots in Konkurrenz zu klassischen Nachrichten und Google-Suche – dialogischer News-Konsum als User:innen-Wunsch

Wie erreichen journalistische Inhalte in Zeiten von Voice-Clones, Google-AI-Modus und Chatbots eigentlich noch ihre Leserinnen und Seher? Dieser und vielen anderen Fragen widmete sich gestern, Dienstagvormittag, das hochkarätige Expert:innenpanel des APA-News-Talks und beleuchtete im APA-Pressezentrum KI-Anwendungen in Nachrichtenkonsum und -distribution aus vielfältigen Perspektiven. Das Podium bildeten Michael Roither (Vizerektor für Internationales, Hochschule für angewandte Wissenschaft Burgenland), Katharina Schell (Stv. Chefredakteurin, APA), Jakob Steinschaden (Co-Founder newsrooms) und Anna Wallner (Head of New Media, Die Presse) unter der Moderation von Verena Krawarik (Innovationsmanagement APA).

Ausgangspunkt der Diskussion war der knapp zwei Wochen zuvor in Europa ausgerollte KI-Modus von Google sowie mehrere Studien, die eine drastisch sinkende Klickrate auf Medieninhalte seit der Einführung von LLMs (Large Language Models) und KI-Dialogen in Suchmaschinen orten (u.a. Studie Pew Research, Studie Deutscher Medienanstalten, Reuters-Studie: Generative AI and news report 2025). Katharina Schell sieht einen großen Teil der Zukunft im Journalismus in der KI- und Chatbot-typischen „dialogischen Informationsvermittlung“. Bisherige Projekte von Medien, um ihre Inhalte oder ihr Archiv auf Chat-Basis zugänglich zu machen, sieht sie eher noch als Prototypen: „Die Mühen der Ebene sind doch etwas größer, als man glaubt.“

Michael Roither präsentierte Daten aus der von ihm als Mitautor vor wenigen Tagen publizierten Studie zu KI und Medienvertrauen der RTR: „Grundsätzlich steht der Großteil der Menschen KI im Medienumfeld ängstlich gegenüber; sie wünschen sich Transparenz und Kennzeichnung, haben Sorge, dass die KI das Ruder übernimmt, und wünschen sich ‚Human in the Loop‘. Zusätzlich sagen mehr als 70 Prozent der Befragten, sie fühlen sich wenig oder nicht kompetent, KI-generierte Inhalte zu erkennen.“ Vor diesem Hintergrund war sich die Runde einig: Medien sollten erklären können, wo und warum sie KI einsetzen.

Anna Wallner erläuterte dies mit dem Beispiel der KI-Vorlese-Funktion für Abonnent:innen der „Presse“ – Wallner hat ihre Stimme für die Entwicklung eines KI-basierten Stimmklons zur automatisierten Vertonung von „Presse“-Artikeln zur Verfügung gestellt: „Weil wir damit barrierefrei werden, [...] und weil es zeitlich nicht ginge, die Artikel persönlich einzulesen.“ Auch Jakob Steinschaden, unter anderem Gründer des Portals „Trending Topics“, stellte einen eigens entwickelten KI-Chatbot vor, mit dem Interviewpartner selbst ihre Inhalte bereitstellen können. Wichtig sei, „sich zu überlegen: Was mache ich mit der gewonnenen Arbeitszeit?“

„Es wäre gescheit, die Einsparung nicht zu ‚nehmen und zu rennen‘, sondern zu investieren“, empfahl Roither und ortete eine Schwäche in der Medienbranche, zu wenig Ressourcen in Research & Development zu stecken. „Wir sind in einer der größten Sparwellen der Branche“, konstatierte hingegen Wallner. Sie sieht Chancen in mehr Fokussierung und Spezialisierung auf hochqualitativen Recherche-Journalismus in ausgewählten Feldern.

„Worum wir uns dringend kümmern müssen, sind Business Models – wie kommt der Journalismus künftig zu den Userinnen und Usern und wie können wir das finanzieren?“, fasste Schell zusammen. Nachdem die Monetarisierung von Medieninhalten im Internet nicht erfolgreich war, „kommt jetzt der nächste Zug – und der bleibt nicht stehen.“

Servicehinweis:
In Kürze verfügbar: Videomitschnitt der Veranstaltung: News-Talk: Bots & Clones – Wie kommt Journalismus zu den User:innen?

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

Über APA – Austria Presse Agentur
Die APA – Austria Presse Agentur ist die nationale Nachrichtenagentur und der führende Informationsdienstleister Österreichs. Sie befindet sich im Eigentum österreichischer Tageszeitungen und des ORF. Die APA-Gruppe setzt sich aus der genossenschaftlich organisierten Nachrichtenagentur (APA-News) und mehreren nationalen und internationalen Tochterunternehmen zusammen und ist mit letzteren in den Geschäftsfeldern Informations- und Kommunikationsmanagement (APA-Comm) sowie Informationstechnologie (APA-Tech) tätig.

Die APA ist eine von nur rund 20 Nachrichtenagenturen weltweit, die von Staat und Regierung unabhängig sind. Die multimediale Berichterstattung der APA dient Medien als zuverlässige, unabhängige, schnelle und faktenbasierte Quelle. Darüber hinaus bietet die APA-Gruppe mit Medienbeobachtungs-, Medienanalyse- und Verbreitungsdiensten auch spezialisierte Lösungen für Kommunikationsspezialist:innen in Politik und Wirtschaft.
www.apa.at

Rückfragen & Kontakt

APA - Austria Presse Agentur
Petra Haller, Unternehmenssprecherin, Leiterin Marketing &
Kommunikation
Telefon: +43 (0)1 360 60-5710
E-Mail: petra.haller@apa.at
Website: https://www.apa.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | APR

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel