• 22.10.2025, 09:59:02
  • /
  • OTS0040

Städtebund zum Equal Pay Day: Gleicher Lohn für Frauen und Männer!

Österreichweiter Equal Pay Day 2025 am 2. November

Wien (OTS) - 

Frauen arbeiten heuer 60 Tage unbezahlt und nur 305 Tage bezahlt. Markiert wird dieser Tag durch den österreichweiten Equal Pay Day, der 2025 auf den 2. November fällt. An diesem Tag haben Männer schon das Jahresgehalt von Frauen erreicht. Frauen verdienen in diesem Jahr durchschnittlich 53.128 Euro brutto, Männer 63.451 Euro brutto (Vergleich der Vollzeit beschäftigten Frauen und Männer). Frauen arbeiten daher den restlichen Teil des Jahres „gratis“.

Vergleicht man das Jahr 2025 mit dem Jahr 2024 hat sich der Equal Pay Day nur um einen Tag nach hinten verschoben (2024: 1. November); in den vergangenen zehn Jahren insgesamt nur um rund drei Wochen. 2015 fiel der Equal Pay Day auf den 11. Oktober. Um den Equal Pay Day auf Jahresende zu verschieben und damit den Gender Pay Gap zu beseitigen, fehlen immer noch achteinhalb Wochen, also 60 Tage.

Die niedrigeren Löhne für Frauen sind ein Grund, warum ihre Pensionen um 39,7 Prozent unter jenen der Männer liegen. Laut Städtebund-AK-Gleichstellungsindex liegt in nur zwei Gemeinden österreichweit das Medianeinkommen der Frauen nicht unter jenem der Männer.

Frauen in 2.043 österreichischen Gemeinden erhalten sogar weniger als drei Viertel des Medianeinkommens der Männer.

Gaál: „Lohntransparenz ist nächste Etappe“; Städtebund-Weninger: „Unbezahlte Arbeit zwischen Frauen und Männern gerecht aufteilen“

Städtebund-Frauenausschuss-Vorsitzende und Wiens Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál: „Der Equal Pay Day ist jedes Jahr ein ermahnendes Zeugnis dafür, dass das Prinzip ‚Gleicher Lohn, für gleiche Arbeit‘ noch immer nicht vollends in der Wirtschaftswelt angekommen ist. Das Erreichen der Einkommensgerechtigkeit ist ein langer, steiniger Weg gegen Widerstände, den es dennoch zu gehen gilt. Eine nächste Etappe am Weg ist die Lohntransparenz, durch die offengelegt werden muss, wenn geschlechterspezifische Lohnunterschiede gemacht werden!“ Gaál verweist auf die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz, die bis Juni 2026 in Österreich umgesetzt sein muss.

Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: „Es ist die Aufgabe von Politik und Gesellschaft, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Frauen ein gleichberechtigtes, unabhängiges Leben führen können. Dazu braucht es gleichen Lohn für gleiche Arbeit, aber auch ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen. Beim Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen müssen Städte und Gemeinden aber finanziell und personell unterstützt werden.“

Weninger betont auch die notwendige Fairness in Partnerschaften: „Die gerechte Verteilung unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern nützt der Einkommensgerechtigkeit. Männer haben im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen ebenso das Recht auf Karenz und Elternteilzeit – so haben sie zum Beispiel ein Recht auf Elternteilzeit bis zum 8. Geburtstag des Kindes. Informationskampagnen, wie jene der Stadt Wien („Für's Kind da sein? Väter haben ein Recht darauf!“) sollen dazu beitragen, dass Elternzeit in Zukunft gerecht aufgeteilt wird.“ Weninger erwähnt dabei, dass laut Städtebund-AK-Gleichstellungsindex in der durchschnittlichen österreichischen Gemeinde Frauen eine Teilzeitquote von 56 Prozent aufweisen, Männer hingegen nur bei 10,2 Prozent liegen.

Regionale Unterschiede bei Einkommensunterschieden

In jedem Bundesland fällt der Equal Pay Day auf einen anderen Tag, da große regionale Unterschiede herrschen. Wien steht mit dem 22. November, 40 unbezahlten Tagen und einem Einkommensunterschied von -11,0 Prozent an der Spitze des Bundesländerrankings, gefolgt vom Burgenland (6. November, 56 unbezahlte Tage). Schlusslichter sind Vorarlberg (10. Oktober, 83 unbezahlte Tage) und Oberösterreich (19. Oktober, 74 unbezahlte Tage). Danach folgen Tirol (25. Oktober, Einkommensnachteil -18,6 Prozent), Salzburg ebenso am 25. Oktober mit einem Einkommensnachteil von -18,6 Prozent und Steiermark mit -18,0 Einkommensnachteil am 27. Oktober. Kärnten (31. Oktober) und Niederösterreich (1. November) liegen ebenso nah beieinander: In Niederösterreich bekommen ganzjährig Vollzeit beschäftigte Frauen jährlich um 10.784 Euro brutto weniger Einkommen als Männer; in Kärnten um 10.456 Euro brutto.

Tabelle 1: Der Equal Pay Day 2025 aufgeschlüsselt nach Bundesländern und ihren Landeshauptstädten, gereiht nach der Wertung der Bundesländer

Werden Landeshauptstädte und das jeweilige Bundesland verglichen, schneidet zumeist die jeweilige Landeshauptstadt (weit) besser ab. Beste Landeshauptstadt in Österreich ist Innsbruck. Dort liegt der Equal Pay Day mit dem 23. November sogar hinter jenem von Wien – gesehen als Bundesland. Das Land Tirol begeht den Equal Pay Day – mit fast einem Monat dazwischen – am 25. Oktober. Wenn Wien nach Bezirken ausgewertet wird, liegt hier sowohl der Bezirk mit den geringsten Lohnunterschieden – Brigittenau mit -3,9 Prozent – als auch jener mit dem größten Einkommensnachteil – Innere Stadt mit -31,9 Prozent.

  • Vorarlberg: 10. Oktober, Einkommensnachteil: -22,7 Prozent
    Bregenz: 7. Oktober, Einkommensnachteil: -23,5 Prozent

  • Oberösterreich: 19. Oktober, Einkommensnachteil: -20,2 Prozent
    Linz: 7. November, Einkommensnachteil: -15,1 Prozent

  • Tirol: 25. Oktober, Einkommensnachteil: -18,6 Prozent
    Innsbruck: 23. November, Einkommensnachteil: -10,5 Prozent

  • Salzburg: 25. Oktober, Einkommensnachteil: -18,6 Prozent
    Stadt Salzburg: 7. November, Einkommensnachteil: -14,9 Prozent

  • Steiermark: 27. Oktober, Einkommensnachteil: -18,0 Prozent
    Graz: 11. November, Einkommensnachteil: -13,9 Prozent

  • Kärnten: 31. Oktober, Einkommensnachteil: -17,0 Prozent
    Klagenfurt: 20. November, Einkommensnachteil: -11,5 Prozent

  • Niederösterreich: 1. November, Einkommensnachteil: -16,5 Prozent
    St. Pölten: 15. November, Einkommensnachteil: -12,7 Prozent

  • Österreich: 2. November, Einkommensnachteil: -16,27 Prozent

  • Burgenland: 6. November, Einkommensnachteil: -15,3 Prozent
    Eisenstadt: 30. Oktober, Einkommensnachteil: -17,2 Prozent

  • Wien: 22. November, Einkommensnachteil: -11,0 Prozent

    Quelle: Lohnsteuerstatistik 2023 (Stand Dezember 2024), Statistik Austria, Berechnung AK OÖ

Details zum Equal Pay Day

Basis des Equal Pay Days bilden jedes Jahr Daten der Statistik Austria (Lohnsteuerstatistik 2023 (Stand Dezember 2024)) anhand derer die Arbeiterkammer Oberösterreich den jeweiligen Equal Pay Day errechnet. Städtische Frauenbüros und Frauenbeauftragte veranstalten in zahlreichen Städten Aktionen, um auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Sie sollen Bewusstsein schaffen und dazu dienen, mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern herzustellen.

Auch 2025 wird ein gemeinsames Video zum Equal Pay Day in Kinos und auf stadteigenen Screens gezeigt (zum Beispiel in Öffis). Das Video zum Equal Pay Day finden Sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=aa-UEo96kLc

Mehr Informationen zum Gleichstellungsindex und über den Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes

Die Ergebnisse des Städtebund-AK-Gleichstellungsindex 2025 finden Sie hier:

https://www.staedtebund.gv.at/gleichstellungsindex-2025/

Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes, in dem kommunale Entscheidungsträgerinnen und städtische Frauenbeauftragte vertreten sind, trägt mit seinem regelmäßigen Austausch und gemeinsamen Aktionen wesentlich zur Stärkung der Frauen- und Gleichstellungsarbeit vor Ort bei.

Über den Österreichischen Städtebund

Der Österreichische Städtebund ist die in der Verfassung verankerte Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und größere Gemeinden in Österreich. Aktuell sind es 261 Mitgliedsgemeinden. Zwei Drittel der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Städten und Stadtregionen. Mehr Informationen unter www.staedtebund.gv.at

(Schluss)

Rückfragen & Kontakt

Elisabeth Hirt
Kommunikation Österreichischer Städtebund
elisabeth.hirt@staedtebund.gv.at
Telefon: 0676 8118 89990
www.staedtebund.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel