• 22.10.2025, 09:30:32
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Barrierefreiheit: Fast zwei Millionen Menschen betroffen – Unternehmen gefordert

Erster Kongress für Barrierefreiheitsbeauftragte am 30. Oktober 2025 in Wien bietet Orientierung und Vernetzung

Wien (OTS) - 

Mit dem neuen Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) und der seit Jahresbeginn geltenden Verpflichtung zur Bestellung von Barrierefreiheitsbeauftragten stehen österreichische Unternehmen vor einer neuen Herausforderung. Ziel ist es, Barrierefreiheit konsequent in allen Bereichen umzusetzen – von Gebäuden über digitale Angebote bis hin zur Kommunikation. Doch in der Praxis herrscht vielerorts Unsicherheit. Der erste Kongress für Barrierefreiheitsbeauftragte am 30. Oktober 2025 im Catamaran Wien bietet Orientierung, konkrete Praxisbeispiele und viel Raum für Vernetzung.

Schlüsselrolle für Barrierefreiheitsbeauftragte

Barrierefreiheit ist kein Randthema: Nahezu zwei Millionen Menschen in Österreich leben laut Statistik Austria mit einer gesundheitlichen Einschränkung, etwa 760.000 davon sind offiziell als Menschen mit Behinderung registriert.

Barrierefreiheitsbeauftragte nehmen als Schnittstelle zwischen Unternehmen, Mitarbeiter:innen, Kund:innen und Partner:innen eine Schlüsselrolle ein. „Sie übersetzen gesetzliche Vorgaben in die Praxis und achten darauf, dass Barrierefreiheit nicht nur auf dem Papier steht, sondern im Alltag gelebt wird“, sagt Valerie Clarke, Geschäftsführerin von Inclusion24 GmbH (ein Unternehmen der Assistenz24 gemeinnützige GmbH), die den Kongress gemeinsam mit dem ÖZIV Bundesverband (Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen) und dem ÖGB Chancen Nutzen Büro organisiert.

„Barrierefreiheitsbeauftragte sind Wegbereiter:innen für Teilhabe. Sie brauchen klare Kompetenzen, Wissen und Netzwerke, um ihre Aufgabe erfolgreich zu erfüllen“, sagt Clarke. Doch nicht nur bestellte Barrierefreiheitsbeauftragte sind angesprochen: „Auch Führungskräfte, HR-Verantwortliche, Diversity-Beauftragte oder all jene, die sich persönlich beauftragt fühlen, Barrierefreiheit voranzubringen, profitieren von diesem Kongress.”

Viele Fragen – hoher Handlungsdruck

Die neuen Vorgaben im Barrierefreiheitsgesetz sind klar: Nur wenige Ausnahmen sind erlaubt, Verstöße können mit bis zu 80.000 Euro Strafe für Unternehmen geahndet werden. Im Behinderteneinstellungsgesetz, das auch die Bestellung von Barrierefreiheitsbeauftragten regelt, hingegen fehlen konkrete Vorgaben – etwa zu den Zuständigkeiten, Ressourcen oder der organisatorischen Einordnung der Funktion des Barrierefreiheitsbeauftragten. „Die Rückmeldungen aus Unternehmen sind sehr unterschiedlich. Manche verorten die Rolle im Personalbereich, andere in der Rechtsabteilung oder im Facility Management. Die arbeitsrechtlichen Bedingungen werden ebenfalls noch vielerorts diskutiert“, erklärt Clarke.

„Gerade weil so viele Fragen offen sind, braucht es Austausch und gemeinsame Standards. Der Kongress ist die Plattform, um voneinander zu lernen und gemeinsam weiterzukommen“, betont Rudolf Krawanja, Präsident des ÖZIV Bundesverbands.

Für Patrick Berger, Leiter des Chancen Nutzen Büros des ÖGB, ist klar: „Barrierefreiheit darf nicht als zusätzliche Last gesehen werden, sondern als Qualitätsmerkmal moderner Organisationen. Barrierefreiheitsbeauftragte sind dafür ein zentraler Motor – sie machen Inklusion sichtbar und wirksam.“

Kongress spiegelt gelebte Inklusion wider

Unter der Schirmherrschaft von Sozial- und Konsumentenschutzministerin Korinna Schumann sowie Wiens Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling bietet der Kongress ein vielfältiges Programm: Keynotes, Podiumsdiskussionen, praxisnahe Workshops, und eine Sensibilisierungsmeile mit konkreten Herausforderungen im Alltag für Menschen mit Behinderungen lädt zum Ausprobieren ein. Eine begleitende Fachausstellung zeigt Lösungen für mehr Barrierefreiheit – von baulichen Maßnahmen über digitale Tools bis zu Gebärdensprach-Services.

Beispiele für gelebte Inklusion bietet der Kongress gleich selbst: durch Gebärdensprach- und Schriftdolmetschung, eine Induktionsanlage und persönliche Assistent:innen der Assistenz24 gem. GmbH zur Unterstützung der Teilnehmer:innen während des Kongresses.

„Unsere Botschaft ist klar: Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have. Barrierefreiheitsbeauftragte sind dabei die Schlüsselfiguren. Und alle, die sich beauftragt fühlen, Barrierefreiheit in ihrem Umfeld zu stärken, sind eingeladen, Teil dieses Kongresses zu sein. Wer jetzt handelt, sichert sich nicht nur rechtlich ab, sondern erschließt auch neue Potenziale – von zufriedeneren Mitarbeiter:innen über neue Kund:innen bis hin zu einer nachhaltig inklusiven Unternehmenskultur“, sagt Clarke.

Kongress für Barrierefreiheitsbeauftragte
30. Oktober 2025 | 09:00 – 16:30 Uhr
Veranstaltungszentrum Catamaran, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien
Teilnahmegebühr: 95 Euro (exkl. 20 % USt)
Infos & Anmeldung: www.inclusion24.com

Rückfragen & Kontakt

nobucom OG
Mag. Ernst Eichinger, MBA
Telefon: 0676 400 66 25
E-Mail: ee@nobucom.at
Website: https://www.nobucom.at

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