• 21.10.2025, 14:28:02
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EU-Aufbauplan: Weitere 515,5 Millionen Euro für Österreich

Wien (OTS) - 

„Grünes Licht“ aus Brüssel für den 3. Zahlungsantrag auf Auszahlung weiterer EU-Aufbauplan-Gelder: Die Europäische Kommission genehmigte am 20. Oktober 2025 die Auszahlung von 515,5 Millionen Euro an Zuschüssen aus der Aufbau- und Resilienzfazilität für Österreich. Mit den Mitteln werden österreichweit Vorhaben wie „Community Nursing“, Pfand-Rücknahmeautomaten oder strategische Projekte in den Bereichen Mikroelektronik oder Wasserstoff finanziert.

Österreich hat bis dato Zahlungen in Höhe von 2,75 Milliarden Euro (Vorfinanzierung; 1. Zahlungsantrag; 2. Zahlungsantrag) von der Europäischen Kommission erhalten. Mit den gestern genehmigten 515,5 Millionen Euro aus dem von der EU-Kommission vorläufig positiv bewerteten 3. Zahlungsantrag summiert sich der Betrag der genehmigten EU-Aufbauplan-Mittel für Österreich auf rund 3,3 Milliarden Euro. Damit liegt Österreich nach Frankreich auf Platz 2 der EU-Staaten, was den Auszahlungsstand der Mittel betrifft. Insgesamt fließen bis Ende 2026 rund 4 Milliarden Euro an Zuschüssen nach Österreich.

Europaministerin Claudia Plakolm:
„Wir haben grünes Licht für 515,5 Millionen Euro, die von Brüssel nach Österreich fließen. Mir ist es wichtig, dass diese Gelder direkt bei den Menschen und unseren Unternehmen ankommen: in der Pflege, im Gesundheitsbereich oder bei Zukunftsprojekten rund um Wasserstoff und Mikroelektronik. Besonders stolz bin ich darauf, dass Österreich bei der Umsetzung des EU-Aufbauplans europaweit ganz vorne dabei ist und wir die uns zustehenden Gelder schnell und effizient abrufen.“

Finanzminister Markus Marterbauer:
„Mit der nun genehmigten Auszahlung werden weitere Gelder von Seiten der Europäischen Kommission fließen, die wichtige Projekte im Bereich des Klimaschutzes, wie die Förderung emissionsfreier Busse, aber auch in der Verbesserung der Gesundheitsversorgung in den Kommunen unterstützen. Das sind Maßnahmen, die konkret den Kampf gegen den Klimawandel forcieren und den Sozialstaat stärken. Nach der Auszahlung wird Österreich 84 Prozent der für Österreich vorgesehenen Mittel erhalten haben und damit einen der höchsten Auszahlungsgrade innerhalb der EU festigen. 131 von 178 Meilensteine, die erfüllt werden müssen, um Zahlungen zu erhalten, sind damit erfolgreich erreicht.“

Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl:
„Als Staatssekretärin für Finanzen ist mir wichtig, dass der Aufbauplan kein abstraktes Zahlenwerk bleibt, sondern sichtbar macht, wie europäische Mittel gezielt in Projekte fließen, die den Menschen vor Ort zugutekommen und unseren Standort zukunftsfit machen. Mit den nun von der Europäischen Kommission genehmigten weiteren 515,5 Millionen Euro können wir wichtige Reformen und Investitionen umsetzen – von der Unterstützung regionaler Betriebe bis hin zu Zukunftstechnologien wie Mikroelektronik und Wasserstoff. Dass Österreich damit bereits rund 3,3 Milliarden Euro an EU-Aufbauplan-Mitteln abrufen konnte, zeigt: Wir erfüllen unsere Meilensteine konsequent und arbeiten Schritt für Schritt am Aufschwung unseres Landes.“

515,5 Millionen Euro für Projekte in den Bereichen Gesundheit, Innovation und Nachhaltigkeit

Die Republik Österreich, vertreten durch das Bundesministerium für Finanzen, hatte am 11. August 2025 den 3. Antrag auf Auszahlung an die Kommission gestellt. Dieser 3. Zahlungsantrag umfasst 20 Etappenziele und Zielwerte ("Meilensteine"). Die Auszahlung der Mittel erfolgt nur, wenn die Meilensteine nachweislich erfolgreich erreicht werden.

Zu den Projekten, die mit den EU-Aufbauplan-Mitteln aus dem 3. Zahlungsantrag in Höhe von 515,5 Millionen Euro finanziert werden, zählen unter anderem:

  • "Community Nursing"-Initiative: 150 in Österreich tätige "Community Nurses"

  • Reform der Langzeitpflege

  • Investitionen in mehr als 5.000 Pfand-Rücknahmeautomaten

  • Förderung der Reparatur von 200.000 elektrischen und elektronischen Geräten (im Rahmen des "Reparaturbonus")

  • Abschluss von Ausschreibungen für Busse und Nutzfahrzeuge mit emissionsfreien Antrieben

  • Fördergenehmigungen für die thermische Sanierung von über 480 Wohneinheiten für schutzbedürftige Personen

  • Start von sogenannten "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) in den Bereichen Mikroelektronik und Wasserstoff in Österreich. IPCEI sind strategische Förderprojekte mehrerer EU-Mitgliedstaaten, mit denen entweder bahnbrechende Innovationen oder Infrastruktur gefördert werden können.

Hintergrund: Der österreichische EU-Aufbauplan

Der nationale Aufbau- und Resilienzplan 2020 bis 2026 (kurz: EU-Aufbauplan in Österreich) umfasst ein breites Spektrum an 34 Investitions- und 29 Reformmaßnahmen, wobei 56 Prozent der Mittel für den ökologischen und 36 Prozent für den digitalen Wandel vorgesehen sind. Österreich investiert gezielt in innovative Sektoren wie Umwelt- und Klimaschutz, die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, Wissenschaft und Forschung, Soziales, Kultur und Bildung. Die Projekte des EU-Aufbauplans in Österreich umfassen insgesamt 4 zukunftsorientierte Schwerpunkte ("Komponenten": Nachhaltiger, Digitaler, Wissensbasierter, Gerechter Aufbau) und stärken zugleich die lokale und regionale Ebene. Die Mittel fließen in Projekte wie den Breitbandausbau, den bundesweiten "Reparaturbonus", den Ausbau von Infrastrukturprojekten, "Community Nursing" und Primärversorgungszentren oder die Bereitstellung von Notebooks und Tablets an Schülerinnen und Schüler.

Österreich kann auf Basis des festgelegten Verteilungsschlüssels bis 2026 mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt rund 3,96 Milliarden Euro aus der Aufbau- und Resilienzfazilität (inklusive "REPowerEU-Kapitel") rechnen. Die Genehmigung und Auszahlung von Mitteln durch die Europäische Kommission erfolgt leistungsbezogen und setzt die Erreichung von in den nationalen Aufbau- und Resilienzplänen definierten Meilensteinen voraus. Österreich hat bis 2026 178 Meilensteine zu erreichen. Die Umsetzung des nationalen Aufbau- und Resilienzplans wird in Österreich durch das Bundesministerium für Finanzen koordiniert.

Übersicht der bis dato genehmigten/ausbezahlten Mittel:

  • Im September 2021 erhielt Österreich – nach erfolgter Genehmigung des nationalen Aufbau- und Resilienzplans – eine Vorfinanzierung in Höhe von 450 Millionen Euro von der Europäischen Kommission.

  • Im Rahmen des 1. Zahlungsantrags, der von der Europäischen Kommission im März 2023 positiv bewertet wurde, konnten 44 Meilensteine erreicht werden. In der Folge wurden Österreich Mittel in Höhe von 700 Millionen Euro ausbezahlt.

  • Der im Juli 2025 von der Europäischen Kommission genehmigte 2. Zahlungsantrag enthält 2 Tranchen in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Euro und umfasst die Erreichung von 67 Meilensteinen.

  • Der im Oktober 2025 von der Europäischen Kommission genehmigte 3. Zahlungsantrag enthält 20 Meilensteine. Durch die erfolgreiche Erreichung fließen 515,5 Millionen Euro an Österreich.

Die Aufbau- und Resilienzfazilität wurde geschaffen, um Europa nach den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu unterstützen und die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern. Grundsätzliches Ziel ist laut EU-Kommission, Europa nachhaltiger, digitaler und krisenfester zu machen. Insgesamt sollen bis zu 672,5 Milliarden Euro (zu Preisen von 2018) zur Unterstützung von Investitionen und Reformen fließen. Davon sind 312,5 Milliarden Euro an Zuschüssen und 360 Milliarden Euro an Darlehen vorgesehen.

Nähere Informationen:

https://www.eu-aufbauplan.at

Rückfragen & Kontakt

Pressesprecherin der Bundesministerin
Michaela Spettel
Telefon: +43 1 53 115 - 0
E-Mail: michaela.spettel@bka.gv.at
Website: https://www.bundeskanzleramt.gv.at

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