• 21.10.2025, 11:55:02
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Kooperation wirkt: „Gemeinden zeigen, wie Kinderbetreuung gemeinsam gelingt“

Zwei Best-Practice-Modelle – Vorarlbergs Gemeindeverband „KIBE Region Jagdberg“ und der Verein „NÖ Kinderbetreuung“ – zeigen: „Wenn Gemeinden zusammenarbeiten, gewinnen alle!“

Wien (OTS) - 

Ob in der Bergregion Vorarlbergs oder in der Flächenregion des Waldviertels: Die Organisation von Kinderbetreuung wird für viele Gemeinden immer öfter zur Gemeinschaftsaufgabe. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und der Wunsch vieler Eltern nach ganztägigen Betreuungsangeboten erfordern neue Strukturen und partnerschaftliche Lösungen.

Der Österreichische Gemeindebund stellte heute im Rahmen eines Pressegesprächs zwei Modelle vor, die zeigen, wie regionale Zusammenarbeit in der Praxis funktioniert: den Gemeindeverband „Kinderbetreuung Region Jagdberg“ in Vorarlberg und den Verein „NÖ Kinderbetreuung“ im Waldviertel. Beide Beispiele beweisen, dass mehrere Gemeinden gemeinsam mehr schaffen können – für Kinder, Eltern und Gemeinden.

Kooperation als Erfolgsrezept

„Wenn Gemeinden sich zusammentun, gewinnen alle: Familien erhalten mehr Betreuungsangebote, Personal kann flexibler eingesetzt werden, und die Gemeinden teilen Verantwortung und Ressourcen effizienter“, betont Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. „Diese Modelle zeigen, dass Zusammenarbeit keine Verwaltungsübung ist, sondern gelebte Verantwortung für Familien und Mitarbeiterinnen.“

Auch die Zahlen sprechen für sich: Zwei Drittel aller Kinder bis fünf Jahre besuchen inzwischen eine elementare Bildungseinrichtung – bei den Zwei-Jährigen steigt die Teilnahme am stärksten. Insgesamt werden in Österreich rund 393.000 Kinder in elementaren Betreuungseinrichtungen betreut. Seit 2023 wurden 483 neue Gruppen eröffnet – ein Zeichen für die hohe Dynamik, die Gemeinden intensiv fordert.

Beispiel 1: Gemeindeverband „Kinderbetreuung Region Jagdberg“ (Vorarlberg)

Sechs Gemeinden – Düns, Dünserberg, Röns, Satteins, Schlins und Schnifis – haben sich im Jänner 2023 zu einem Gemeindeverband zusammengeschlossen, um sämtliche Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen gemeinsam zu führen. Die Region zählt rund 7.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Seit September 2024 ist der Verband Träger aller Kleinkinder- und Kindergartengruppen und auch der Schulkindbetreuung. Eltern melden sich über ein digitales Anmeldeportal an und eine zentrale Koordinationsstelle plant Bedarfe und Standorte. Flexible Zeitmodule von 7 bis 17:30 Uhr sichern verlässliche Betreuung auch bei Randzeiten. Der Verband ist Träger von 9 Einrichtungen mit 19 Gruppen, betreut rund 440 Kinder und beschäftigt 72 Mitarbeiter.

Bürgermeister Wolfgang Lässer, Obmann des Gemeindeverbands Jagdberg, und Koordinatorin Ulrike Porod: „Ziel ist es nicht, Geld zu sparen, sondern ein zukunftsorientiertes, hochwertiges Angebot in unserer Region zu schaffen. Die Zusammenarbeit bringt unseren Gemeinden eine neue Struktur und Entlastung: Wir bündeln Ressourcen, schaffen intern auch Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeitende und halten alle Standorte in den Gemeinden offen. Für die Eltern heißt das: flexible Betreuung nach Bedarf, kurze Wege und auch in den Ferien ein verlässliches Angebot.“

Der Vorteil der Kooperation liegt laut Lässer in der zentralen Organisation und Personalentwicklung. Fortbildungen können verbandsweit geplant werden, die Personalverantwortung liegt nicht mehr bei jedem Bürgermeister oder Amtsleiter einzeln, sondern beim Verband. Mehr Infos: www.kibe-jagdberg.at

Beispiel 2: Verein „NÖ Kinderbetreuung“ Waldviertel (17 Gemeinden)

Im Waldviertel haben sich 17 Gemeinden über Bezirksgrenzen hinweg zu einem Verein zusammengeschlossen, um Betreuungsangebote vor dem Kindergarten und nach 13 Uhr zu sichern. Der Verein entstand nach einer Bürgerbefragung im Jahr 2014 und ist heute in vier Bezirken aktiv – von der tschechischen Grenze bis nach Furth, rund 60 Kilometer überbrückend. Mit 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (davon 24 Pädagoginnen und 18 Betreuungspersonen) organisiert der Verein Personal, Abrechnung und Förderungen zentral. Dadurch werden die Gemeindeverwaltungen spürbar entlastet, und längere Öffnungszeiten für die Kinderbetreuung können an allen Standorten angeboten werden.

Bürgermeister Roland Zimmer, Obmann des Vereins NÖ Kinderbetreuung im Waldviertel:
„Wir bieten flexible, leistbare Betreuung vor Ort – mit einer Organisation, die Personal, Eltern und Gemeinden gleichermaßen unterstützt. Kooperation bedeutet für uns, dass wir als Region gemeinsam Verantwortung für unsere Kinder übernehmen.“

Der Verein betreut rund 300 Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren in den 17 Gemeinden. In den Ferien ist an einem Standort in der Region stets Betreuung verfügbar. Für die Gemeinden bedeutet das nicht nur Planbarkeit, sondern auch Kostenvorteile: Während einzelne Gemeinden früher Personalkosten von rund 72.000 Euro für die Nachmittagsbetreuung zu leisten hatten, liegen die Kosten in der Zusammenarbeit bei etwa 23.000 Euro pro Gemeinde. Mehr Infos: www.noe-kinderbetreuung.at

Zusammenarbeit bringt Qualität und Entlastung

Beide Modelle zeigen, wie durch Kooperation Qualität, Verlässlichkeit und Effizienz in der Kinderbetreuung gesichert werden können. Während kleine Gemeinden ihre Standorte behalten, profitieren sie gleichzeitig von zentraler Planung, besserer Personalabdeckung und flexiblen Öffnungszeiten.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Gemeindebund
Andreas Steiner, BA MA
Pressesprecher
Mobil: 0664/8238476 Tel.: 01/5121480-18
andreas.steiner@gemeindebund.gv.at
www.gemeindebund.at

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