- 21.10.2025, 08:07:35
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Best Practice Award: Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen ausgezeichnet
Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig: „Gesundheitseinrichtungen als Treiber für Klimaschutz und Innovation“

Insgesamt 20 Klimaschutzprojekte von Gesundheitseinrichtungen wurden am 20. Oktober 2025 von Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig als Vorzeigeprojekte für den Klimaschutz ausgezeichnet. Bereits zum dritten Mal konnten Gesundheitseinrichtungen ihre gesundheitsfördernden Klimaschutzprojekte in sechs verschiedenen Kategorien einreichen, darunter Gebäude und Energie, Mobilität, Ernährung oder Bewusstseinsbildung und Kommunikation.
„Mit ihrem engagierten Einsatz zeigen die teilnehmenden Einrichtungen, dass ein klimafreundliches Gesundheitssystem nicht nur möglich, sondern bereits heute in Realisierung ist. Sie übernehmen eine wichtige Vorbildfunktion für den gesamten Gesundheitsbereich und leisten einen aktiven Beitrag zum Schutz unseres Klimas – und damit auch zur Förderung und zum Schutz der Gesundheit“, betonte Königsberger-Ludwig im Rahmen der Preisverleihung.
Auch der Gesundheitssektor muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist er doch für rund sieben Prozent des CO2-Ausstoßes in Österreich verantwortlich. Eine wichtige Basis für diesen Beitrag ist die im Juli 2024 veröffentlichte nationale „Strategie klimaneutrales Gesundheitswesen“, die in einem partizipativen Prozess mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, Stakeholdern und Expertinnen und Experten erarbeitet wurde.
„Es ist von besonderer Bedeutung, herausragende und innovative Gesundheitseinrichtungen vor den Vorhang zu holen“, zeigte sich Königsberger-Ludwig überzeugt. „Von ihrem Engagement können wir lernen, Wissen bündeln und gezielt weitergeben. Mit dem Award schaffen wir nicht nur Aufmerksamkeit für klimafreundliche Initiativen im Gesundheitswesen, sondern setzen auch ein starkes Zeichen: für mehr Klimaschutz, für mehr Gesundheit – und für eine zukunftssichere Versorgung.“
Der Best Practice Award: Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen richtet sich an Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Primärversorgungseinheiten, Ambulanzen, Apotheken und Arztpraxen. Gesucht wurden innovative Leuchtturmprojekte in den Kategorien Gebäude und Energie, Mobilität, Abfall-, Ressourcenmanagement und nachhaltige Beschaffung, Ernährung, Grünräume sowie Kommunikation und Bewusstseinsbildung.
Die Leiterin der Abteilung Klimaneutralität und nachhaltige Transformation an der Gesundheit Österreich GmbH, Ruperta Lichtenecker, zeigte sich begeistert von den in diesem Jahr eingereichten Projekten: „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie sich Klimaschutz und Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen wirkungsvoll miteinander verbinden lassen. Sie demonstrieren, welche vielfältigen Vorteile mit nachhaltigem Handeln einhergehen: Energie- und Ressourcenverbrauch werden reduziert, Kosten werden gesenkt und gleichzeitig wird ein gesundheitsförderndes Umfeld für Patientinnen, Patienten und Mitarbeiter:innen geschaffen. Darüber hinaus leisten die Einrichtungen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und stärken die Versorgungssicherheit im Gesundheits- und Pflegebereich nachhaltig.“
Eine Kommission aus Fachexpertinnen und Fachexperten der Bereiche Klima und Gesundheit bewertete die eingereichten Projekte nach den folgenden Kriterien: Beitrag zum Klimaschutz bzw. Ausmaß der erzielten Treibhausgasreduktionen, Innovationscharakter und langfristige Wirkung der gesetzten Maßnahmen, Reproduzierbarkeit und Bereitschaft zum Wissenstransfer sowie Beitrag zur Gesundheitsförderung.
In der Kategorie Gebäude und Energie wurden der Neubau der Psychiatrie am LKH Bruck, die SZL Seniorenzentren Linz, die Nachhaltige Sanierung der Krankenpflegeschule der Oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH, sowie das Landeskrankenhaus Hochzirl - Natters ausgezeichnet. In letzterem gilt der Zubau der Neurologie als Pilotprojekt für Green and Healing Architecture. Durch den ressourcenschonenden Neubau und ein nachhaltiges Betriebskonzept wird nicht nur aktiver Klimaschutz betrieben; zugleich verbessert sich auch die Innenraumqualität deutlich und die umgebende Natur wird sinnvoll in die Gestaltung integriert.
Die Kategorie Mobilität entschieden das Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt und die Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg für sich. Letztere trägt mit dem Blutprobentransport per Fahrradkurier zu einer ökologischen, umweltfreundlichen sowie qualitätsvollen Zustellung von Blutproben bei.
In der Kategorie Abfall-, Ressourcenmanagement und nachhaltige Beschaffung konnten das Landeskrankenhaus Feldkirch, das Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien und das LKH-Universitätsklinikum Graz mit ihren Projekten überzeugen. In letzterem werden medizinische Großgeräte wie CT- und MRT-Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht und Altgeräte von den Herstellerfirmen wiederaufbereitet („refurbished“), um weitere Jahre in den Einrichtungen der Holding in Gebrauch zu bleiben. Dies verlängert den Lebenszyklus deutlich und reduziert gleichzeitig den CO2-Fußabdruck, der mit der Herstellung neuer Geräte verbunden wäre.
In der Kategorie Ernährung erhielten die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg sowie das LKH Villach eine Auszeichnung. Das LKH Villach setzt mit seinem Projekt auf eine allumfassende gesundheitsförderliche und klimafreundliche Ernährung nach dem Prinzip der Planetary Health für Patientinnen, Patienten, Mitarbeiter:innen und externe Catering-Empfänger:innen des Spitals.
In der Kategorie Grünräume wurden die Klinik Hietzing, das Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt und das St. Anna Kinderspital in Wien prämiert. Das St. Anna Kinderspital zeigte dabei auf beeindruckende Weise, dass auch im urbanen Umfeld Begrünungsmaßnahmen, beispielsweise in Form von Dachgärten, möglich sind. Es soll daher als Vorbild für weitere Projekte in ähnlicher Form dienen. Zudem ist dieses Vorzeigeprojekt aus der Verbindung von Natur, Bewegung und spielerischem Lernen für Kinder als integrativem Bestandteil eines ganzheitlichen Heilungsprozesses entstanden.
Die Kategorie Bewusstseinsbildung und Kommunikation entschieden die Mavie Med Holding, das LKH-Universitätsklinikum Graz und das Rehabilitationszentrum Ederhof in Iselsberg-Stronach in Osttirol für sich. Das Rehabilitationszentrum sieht für seine jugendlichen Patientinnen und Patienten, die nach Organtransplantationen oftmals psychischen Belastungen ausgesetzt sind, mit seinem Projekt eine Chance, positive Zukunftsbilder zu stärken und Klimaschutz als etwas Verbindendes und Stärkendes zu vermitteln. Dabei geht es beispielsweise um Upcycling, Naturerkundung und Konsumreflexion.
Darüber hinaus erhielten der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) für das Projekt „Kriterienkatalog für regeneratives und nachhaltiges Bauen im Wiener Gesundheitsverbund“ und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) für das Projekt „Nachhaltigkeit vorleben – ganzheitliche Energie- und Umweltpolitik als Erfolgsmodell“ einen Sonderpreis der Jury. Im Rahmen der beiden Projekte wurden jeweils zahlreiche Einzelmaßnahmen für eine ganzheitliche und umweltfreundliche Nachhaltigkeitspolitik und entsprechende Qualitätsstandards zielgerichtet gebündelt, um so an verschiedensten Standorten Erfolge zu erzielen. Beide Projekte dienen als systematische Grundlage und Multiplikator für klimafreundliches Planen und Bauen im Gesundheitswesen.
Weitere Informationen zum Best Practice Award: „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ finden Sie unter: https://goeg.at/klima_award_gesundheitseinrichtungen_2025
Finanziert aus Mitteln der Agenda Gesundheitsförderung.
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