- 21.10.2025, 08:07:02
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ÖAMTC-Kindersitztest: Ambivalente Ergebnisse unter 16 getesteten Modellen
Fünf "gut", acht "befriedigend" und drei "nicht genügend"
Nachdem im Mai bereits 19 Kindersitze auf Herz und Nieren geprüft wurden, hat der Mobilitätsclub gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen nun weitere 16 aktuelle Modelle in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffen getestet. "Auch wenn diesmal kein Produkt ein 'sehr gut' erreicht hat, konnten immerhin fünf der getesteten Sitze mit 'gut' und acht mit 'befriedigend' bewertet werden. Diese übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil auch deutlich", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Allerdings gab es auch drei Modelle, die mit 'nicht genügend' abschnitten und im Test teilweise kläglich scheiterten."
Große Qualitätsunterschiede bei Kindersitzen
Die aktuelle ÖAMTC-Untersuchung zeigt deutliche Unterschiede in der Qualität der Kindesitze – nicht alle Modelle erfüllen die hohen Anforderungen des Verbraucher:innenschutztests. "Am besten schnitt der Britax Römer Kidfix Pro ab, gefolgt vom Axkid Up, beide geeignet für Kinder von etwa vier bis zwölf Jahren. Unter den Sitzen für Kinder bis etwa eineinhalb Jahre überzeugten die zwei Modelle von Joei – der i-Level Pro sowie der i-Level Pro + i-Base Encore mit drehbarer ISOFIX-Basisstation", resümiert der ÖAMTC-Experte.
Negativ fielen hingegen der Chipolino OIympus i-Size und der Reecle 360 (ZA i-Size) auf, die jeweils für Kinder bis ca. zwölf Jahre konzipiert sind. "Bei beiden Modellen lösten sich im Crashtest die Sitzschalen und wurden durch das Fahrzeug geschleudert – das potenzielle Verletzungsrisiko ist also enorm", warnt Kerbl.
Der ÖAMTC hatte aufgrund dieser gravierenden Sicherheitsmängel bereits im Vorfeld auf die schlechten Ergebnisse hingewiesen. "Zusätzlich wurde beim Chipolino-Sitz das Flammschutzmittel TCPP nachgewiesen, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein", so Kerbl weiter. Auch der Maxi-Cosi Nomad Plus erhielt ein "nicht genügend", da er den Schadstoff PFOA in einer Konzentration enthält, die über dem in der EU-Verordnung 2020/784 festgelegten Grenzwert liegt.
Testergebnisse als Orientierungshilfe beim Kauf
Insgesamt hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnern in diesem Jahr 35 Kindersitzmodelle untersucht. Die veröffentlichten Ergebnisse bieten Konsument:innen eine wertvolle Orientierung beim Kauf. "Dabei berücksichtigen wir Sitze für jedes Alter, unterschiedliche Preisklassen und Funktionen – wie etwa die Dreh- oder Liegeoptionen", erläutert der ÖAMTC-Techniker. "In jedem Fall ist es vor dem Kauf empfehlenswert, das eigene Fahrzeug und das Kind mit zum Fachgeschäft zu nehmen, um die in Frage kommenden Modelle auszuprobieren und zu prüfen, mit welchem Sitz man am besten zurechtkommt."
Richtige Anwendung ist entscheidend für die Sicherheit
"Ein Kindersitz kann noch so gut sein – wenn er falsch eingebaut oder verwendet wird, bleibt das Verletzungsrisiko hoch", betont Kerbl. Er empfiehlt, beim Einbau und der Nutzung auf einige Punkte besonders zu achten:
* Fahrzeuggurte und Hosenträgergurte bei jedem Anschnallen straff anziehen.
* Jacken unter dem Beckengurt hervorziehen, damit der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt.
* Lehne des Vordersitzes nicht zu weit nach hinten stellen – ausreichender "Überlebensraum" ist wichtig, um Kopfverletzungen zu vermeiden.
* Gurte, Kopfstütze und Rückenlehne regelmäßig an die Größe des Kindes anpassen.
* Wechsel in den nächstgrößeren Kindersitz erst dann, wenn das Kind tatsächlich aus dem aktuellen Modell herausgewachsen ist.
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