• 20.10.2025, 12:24:34
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„Der Spielerschutz ist löchrig wie ein Gartensieb“

Thomas Steininger (li.) vom Verein VAPIS und Florian Sauer,
Geschäftsführer von Entain in Österreich, sprachen darüber, wie sich
der Spielerschutz beim Online-Glücksspiel in Österreich verbessern
lässt.
Wien (OTS) - 

Lange Zeit wurde das Glücksspielmonopol in Österreich mit dem Argument des Spielerschutzes gerechtfertigt. Es hieß, niemand könne den Schutz der Spieler besser gewährleisten als der Staat selbst. Dies wird nun erneut in Frage gestellt, da gerade private Anbieter wie bwin mit all ihrer internationalen Erfahrung genau wissen, wie sie den effektivsten Spielerschutz bieten können. Zudem mehren sich die Rufe nach einer Re-Regulierung des Online-Glücksspielmarkts und der Einführung eines anbieterübergreifenden Spielersperrsystems.

„Es gibt aktuell in Österreich viel mehr illegales Glücksspiel ohne Spielerschutz als bisher angenommen“, schildert Thomas Steininger, Obmann des Vereins für Aufklärung, Präventionen & Informationen über Spielerschutz (VAPIS). Neben Anbietern aus Österreich und Europa seinen auch immer mehr Online-Glücksspielanbieter aus Curacao, Asien und Russland aktiv. Er weiß von mehr als 40.000 illegalen Homepages. „Für die allermeisten dieser Anbieter ist das Thema Spielerschutz irrelevant“, sagt Steininger. Im Gegenteil würde versucht Spieler so lange wie möglich durch Bonussysteme beim Online-Glücksspiel bei der Stange zu halten. Dabei handle es sich vereinzelt um Anbieter mit Lizenzen eines EU-Landes, vor allem aber um den echten Schwarzmarkt.
Er kritisiert, dass es bei den wenigsten Anbietern weder eine Altersüberprüfung gibt, noch würden Gelder hinsichtlich der Geldwäscherichtlinien geprüft oder Spielerschutzmaßnahmen durchgeführt, „um den maximalen Profit nicht zu gefährden“.
Er kritisiert, dass es bei den wenigsten Anbietern weder eine Altersüberprüfung gibt, noch würden Gelder hinsichtlich der Geldwäscherichtlinien geprüft oder Spielerschutzmaßnahmen durchgeführt, „um den maximalen Profit nicht zu gefährden“.
Und Steininger bringt Beispiele aus dem illegalen Glücksspiel-Alltag: „Als sich ein Spieler selbst sperren lassen wollte, bekam er ein Anruf aus der Karibik: ,Wir haben Ihnen 1.000 Euro auf Ihr Konto gutschreiben lassen, damit sie weiterspielen können.‘“
„Wir als Verein und Vertreter von Betroffenen und deren Angehörigen von Glücksspielsucht wünschen uns seitens des Gesetzgebers mehr Anstrengungen, mehr Transparenz, eine konsequente Bekämpfung des illegalen Glücksspiels, ein Lizenzsystem für den Online-Bereich und die unabhängige Glückspielbehörde“, sagt Steininger.

„Re-Regulierung ist dringend erforderlich“
„Auch Entain wünscht sich eine Re-Regulierung des Online-Glücksspiels in Österreichs“, sagt Florian Sauer, Geschäftsführer von Entain in Österreich. Zu dem Unternehmen gehört die Marke bwin. Das Unternehmen ist mit seinen Produkten aktuell in über 30 Märkten aktiv. Ein Teil der 400 Mitarbeiter in Wien ist für Spielerschutz in Europa zuständig: „Wir haben eine große Expertise und wir sind gerne bereit unser Wissen mit dem zuständigen Finanzministerium zu teilen.“
Sauer registriert auf dem europäischen Markt einen zunehmenden Druck, der von illegalen Anbietern ausgeht, dem die Behörden in ganz Europa ausgesetzt sind – auch in Österreich. Dem sollte daher auch Österreich etwas entgegensetzen. Denn die Spiele dieser illegalen Anbieter wirken wie ein Magnet – auf die Österreicher. „Dort können sie ohne Limits und Schutzmaßnahmen spielen. Das hat einerseits eine große Faszination, andererseits birgt das auch große Gefahren in sich. Die Menschen können alles verlieren“, sagt Sauer. Und das habe leider auch fiskalisch nachteilige Auswirkungen: „Wir registrieren einen enormen Kapitalabfluss. Dem Finanzminister entgehen dadurch schätzungsweise 200 Millionen Euro pro Jahr, vielleicht sind es inzwischen noch mehr“, sagt er.

Feigenblatt Spielerschutz
„Spielerschutz ist in Österreich oft nicht mehr als ein Feigenblatt“, kritisiert Sauer, der hier Aufholbedarf sieht: „Die Schwäche des Systems ist aktuell, dass nun jeder Anbieter die gefährdeten Spieler selbst schützt, aber nicht anbieterübergreifend. Das geht besser!“, sagt er, zitiert Beispiele aus Dänemark, Spanien oder Finnland und weist auf die „vielfältigen Möglichkeiten im Bereich des Spielerschutzes hin. In vielen Ländern Europas sehen wir gute Entwicklungen“. Aber noch nicht in Österreich.
Die Menschen spielen schon lange nicht mehr im Monopol. Das zeigt sich auch bei der Kanalisierungsrate. Und das habe mehrere Gründe. Einer ist, dass manche illegale Anbieter teilweise attraktivere Produkte anbieten. „Wir sehen Entwicklungen auf dem Glücksspielmarkt, bei denen illegale Anbieter sehr attraktive Spiele anbieten, weshalb viele Menschen eben auch bevorzugt im Schwarzmarkt spielen wollen. Das ist ein echtes Problem“, sagt Sauer.

Alternativmodelle zum Monopol
„Das Recht zur Durchführung von Glücksspielen ist in Österreich dem Bund vorbehalten“, heißt es in § 3 des Glücksspielgesetzes. Das Staatsmonopol ist jedoch veraltet und nicht für das digitale Zeitalter geeignet. Hinzu kommt, dass das Monopol längst nicht mehr mehrheitlich bei der Republik Österreich liegt, sondern bei einem tschechisch dominierten Glücksspielunternehmen als Mehrheitseigentümer.
Florian Sauer plädiert daher an die österreichischen Politiker:innen, sich in Europa anzusehen, welche Alternativen es zum Glücksspielmonopol gibt. Es existiert mittlerweile eine Vielzahl von Modellen. „Da wir als Entain in nahezu allen regulierten Märkten tätig sind, haben wir einen guten Überblick darüber, wie sich die Wettbewerbssituation und damit auch der Spielerschutz in Österreich verbessern lässt“, sagt Sauer abschließend.

Über Entain plc
Entain plc (LSE: ENT) ist ein FTSE100-Unternehmen und einer der weltweit größten Sportwetten- und Glücksspielanbieter, der sowohl online als auch im stationären Geschäft tätig ist. Die Gruppe besitzt ein umfassendes Portfolio an etablierten Marken. Zu den Sportwettenmarken gehören bwin, Bet.pt, Coral, Crystalbet, Eurobet, Ladbrokes, Neds und Sportingbet. Zu den Glücksspielmarken gehören CasinoClub, Foxy Bingo, Gala, Gioco Digitale, Ninja Casino, Optibet, Partypoker und PartyCasino. Die Gruppe besitzt proprietäre Technologie in allen ihren Kernproduktvertikalen und bietet zusätzlich zu ihrem B2C-Geschäft Dienstleistungen für eine Reihe von Drittkunden auf B2B-Basis an.

Die Gruppe betreibt auch ein Joint-Venture mit MGM Resorts, um das Sportwetten- und Glücksspielangebot über BetMGM in den USA zu nutzen. Entain liefert die Technologie, die BetMGM antreibt, sowie exklusive Spiele und Produkte, die speziell in den hauseigenen Spielstudios entwickelt wurden.

Die Gruppe ist im Vereinigten Königreich steuerlich ansässig und verfügt über Lizenzen in insgesamt 27 regulierten Märkten. Entain ist ein Leader in den ESG, Mitglied von FTSE4Good, dem DJSI, verfügt über ein AA-Rating von MSCI. Die Gruppe hat sich wissenschaftlich fundierte Ziele gesetzt und sich verpflichtet, bis 2035 klimaneutral zu sein und unterstützt über die Entain Foundation eine Vielzahl von Initiativen, die sich auf sicheres Glücksspiel, Breitensport, Vielfalt in der Technologie und Gemeinschaftsprojekte konzentrieren.

Rückfragen & Kontakt

Alexander Foggensteiner

Foggensteiner Public Relations GmbH

6, Mariahilferstr. 51

Tel.: 0664-1447947 oder 01-712 12 00

E-Mail: media@entaingroup.com

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