• 17.10.2025, 09:18:06
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Tag der Architekturforschung: Baukultur ist mehr als Technik

Bundeskammer der Ziviltechniker:innen nimmt die Architekturforschung mit Doppel-Veranstaltung in den Fokus

v.l.n.r.: Wolfgang Gerlich (Moderator des Think Tanks), Daniel
Fügenschuh (Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen) und
Katharina Fröch (Vorsitzende der Bundessektion Architekt:innen) im
Gespräch.
Wien (OTS) - 

Klimawandel, hohe Wohnkosten, sozialer Zusammenhalt: Für die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, braucht es kreative Lösungsansätze aus der Architektur. Der 16. Oktober stand daher mit zwei Veranstaltungen im Architekturzentrum Wien (Az W) ganz im Zeichen der Architekturforschung. Architekt:innen kommt bei vielen wichtigen Fragestellungen eine Voreiterrolle zu.

Architekturforschung gestaltet gesellschaftlichen Wandel

Die Themen und Methoden der aktuellen Architekturforschung sind dabei so vielfältig wie die Herausforderungen. Immer steht der Nutzen für die Praxis und der gesellschaftliche Beitrag im Fokus. Die Forschungsbereiche reichen weit über technische Themen wie 3D-Druck oder die Materialforschung hinaus. So wird beispielsweise zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen, zur urbanen Transformation oder zum leistbaren Wohnraum geforscht. “Architektur ist damit immer auch ein Beitrag zu Demokratie und Gemeinschaft”, betont die Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, Eva-Maria Holzleitner, in ihrer Videobotschaft. Das Ziel, zur gesellschaftlichen Transformation beizutragen, zwingt auch immer wieder zur Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Architekt:in.

„Der Beruf Architekt:in befindet sich im Wandel: Trotz zunehmender Spezialisierungen müssen Architekt:innen den gesellschaftlichen Kontext – das große Ganze – im Blick haben. Die Herausforderungen entwickeln sich ständig weiter, und wir müssen dies auch tun. Die Forschung spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem sie neue Möglichkeiten ausprobiert und Wege aufzeigt. Der Think Tank Architekturausbildung wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen, um gemeinsam mit Forschung, Lehre und Praxis diese Entwicklungen zu gestalten.“ – Architektin Katharina Fröch, Vorsitzende der Bundessektion Architekt:innen

Mehr Kooperation für Drittmittelakquise

Ein regelmäßiger Austausch ist auch für die immer wieder wechselnden Verantwortlichen an den Universitäten wichtig. Das Format des Think Tank ermöglicht nicht nur Einblicke in die aktuellen Problemfelder von Forschung, Lehre und Praxis, sondern incentiviert auch die Zusammenarbeit untereinander. Dies ist insbesondere bei der Akquise von Forschungsgeldern und Drittmitteln geboten. In Zukunft will man die Zusammenarbeit in diesem Bereich intensivieren, um so die Architekturforschung zu stärken.

Verleihung der Forschungs- und Wissenschaftspreise

Im Anschluss an diese Diskussionen folgte am Abend die feierliche Verleihung der Forschungs- und Wissenschaftspreise für besonders innovative Abschlussarbeiten im Bereich Architektur an Master- und PhD-Studierende. Das Themenspektrum reicht dabei von Arbeiten zur Transformation der Stadt und zur Nachverdichtung, über die Erforschung innovativer Wiederverwendungsmöglichkeiten von Plastik, bis hin zu kulturell relevanten Fragestellungen – zum Beispiel zur Zukunft des Einfamilienhauses. Eine komplette Sammlung der prämierten Arbeiten ist auf der Website der Bundeskammer zu finden. Die hohe Qualität und Innovationskraft der prämierten Arbeiten zeigt abermals das Potenzial der Architekturforschung auf, komplexe Fragestellungen über die Grenzen der Architektur hinaus zu beantworten.

Verdienste für die Baukultur: Ehrennadel für Ex-BIG-Chef Wolfgang Gleissner

Ein besonderes Highlight war die Verleihung der Ehrennadel der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen im Zuge der Preisverleihung. Die seltene Auszeichnung wurde an Wolfgang Gleissner verliehen, der bis 2024 Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft war. Architekt Daniel Fügenschuh, Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen, begründete die Auszeichnung mit Gleissners wichtiger Rolle für Österreichs Baukultur:

„Die BIG nimmt als große öffentliche Auftraggeberin seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle ein. Schon früh hat Wolfgang Gleissner erkannt, dass Qualitätsvergaben wie Architekturwettbewerbe nicht nur die qualitativ besten Lösungen liefern, sondern auch kosteneffiziente Projekte hervorbringen. Heute wird so gut wie jedes BIG-Projekt mit einem Wettbewerb gebaut – und das sehr erfolgreich. Dies hat eine enorme Strahlkraft auch für jene öffentlichen Auftraggeber:innen oder Projekte mit öffentlicher Förderung, bei denen es noch Aufholbedarf gibt. Überdies initiieren Wettbewerbe auch Forschung. Das Entwerfen – die Kernkompetenz von Architekt:innen – setzt die tiefgreifende Auseinandersetzung mit verschiedensten Aspekten voraus, um innovative Lösungen zu finden.“

Rückfragen & Kontakt

Bundeskammer der Ziviltechniker:innen
Quentin Erren, MA
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 664 9689602
E-Mail: quentin.erren@arching.at

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