• 16.10.2025, 13:39:32
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Europäischer Tag gegen Menschenhandel: Österreichische Expertise für Kinderschutz und Armutsbekämpfung in Nordmazedonien

Hochkarätige Delegation aus Nordmazedonien besucht österreichische Vorzeigeprojekte und Einrichtungen

Wien (OTS) - 

Anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel besucht eine hochkarätige Delegation aus Nordmazedonien österreichische Projekte und Einrichtungen zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und vulnerablen Gruppen in Wien. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche nationale Modelle nach Skopje zu übertragen und dadurch den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Armut, Ausbeutung oder Menschenhandel zu stärken. Die mehrtägige Studienreise - Teil des Pilotprojektes Empowering Futures - wird vom Sozialministerium (BMASGPK) gefördert und von ECPAT Österreich, der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung, gemeinsam mit Journalists for Human Rights North Macedonia (JHR) umgesetzt.

Die Delegation setzt sich aus Vertreter*innen des nordmazedonischen Ministeriums für Sozialpolitik, Demografie und Jugend sowie des Interkommunalen Zentrums für soziale Angelegenheiten der Stadt Skopje zusammen. Sie besucht diese Woche bewährte österreichische Modelle und Wiener Vorzeigeprojekte, darunter Beratungs- und Lernzentren für vulnerable Kinder und Jugendliche, wie das RomanoCentro, das Lernhaus des Roten Kreuzes oder die Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien sowie Best-Practice-Programme des Fonds Soziales Wien in den Bereichen Housing First und Wohnungslosenhilfe.

"Prävention ist der Schlüssel zum Schutz vor Ausbeutung und Gewalt von Kindern. Wir unterstützen Maßnahmen und Aktivitäten vor Ort, die betroffene Kinder und Jugendliche stärken und vor Armut schützen. Die Studienreise bietet eine wertvolle Gelegenheit, Wissen auszutauschen und nachhaltige Strategien auf nationaler Ebene zu entwickeln, um Kindern das Recht auf eine chancenreichere Zukunft bieten zu können, betont Waltraud Gugerbauer, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich

Internationale Kooperation gefragt

Laut den Vereinten Nationen sind weltweit Millionen Menschen vom Menschenhandel betroffen. In der EU werden jährlich zehntausende Opfer registriert, die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien sowie Menschen aus marginalisierten Gruppen. In Skopje leben Schätzungen zufolge mehrere Hundert Straßenkinder – viele aus Roma-Gemeinschaften –, die einem hohen Risiko von Ausbeutung und Menschenhandel ausgesetzt sind.

Österreich setzt hier ein starkes Zeichen internationaler Verantwortung und Solidarität. Dabei werden insbesondere auch die EU-Beitrittskandidatenländer beim Auf- und Ausbau des Sozial- und Gesundheitsstaates unterstützt. Im Rahmen einer internationalen Ausschreibung zu Projekten im Bereich Armutsbekämpfung in Drittstaaten unterstützt das Sozialministerium derzeit verschiedene Projekte, insbesondere am Westbalkan, in Moldawien und der Ukraine, wo auch Sozialattachés des Sozialministeriums stationiert sind.

In diesem Zusammenhang werden verschiedene innovative Maßnahmen und Instrumente zur Inklusion von vulnerablen Zielgruppen und zur Armutsbekämpfung von österreichischen und lokalen NGO´s gemeinsam umgesetzt. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es dabei wichtig, dass die erfolgreich pilotierten Maßnahmen ins Regelsystem vor Ort übernommen und von den jeweiligen Ländern künftig ausreichend finanziert werden. Nur so kann es gelingen, den EU-Acquis auch wirklich erfolgreich zu implementieren, ergänzt Harald Breza-Fugger, österreichischer Sozialattaché in Skopje.

Wir erwarten Good-Practice-Beispiele, die wir in unserem Land umsetzen können, sowie bei der Schaffung neuer Gesetze im Bereich Sozialwohnungen und Straßenkinder. Ich freue mich, Teil dieses Besuchs zu sein“, erklärt Metin Limani, persönlicher Berater des Ministers für Sozialpolitik, Demografie und Jugend in Nordmazedonien.

Blerina Halimi, Direktorin des Zentrums für Soziales der Stadt Skopje, betont: „Ich freue mich sehr, die sozialen Einrichtungen in einem der Länder Europas zu besuchen, das die besten Strategien für soziale Inklusion und Unterstützung bietet. Ich bin sicher, dass wir Neues lernen, aber auch Erfahrungen aus unserer Perspektive austauschen werden.

Eine Initiative für von Armut betroffene Kinder und Jugendliche

Das Projekt „Empowering Futures“ baut in Skopje ein Tageszentrum ‚Gnezdo‘ – zu deutsch ‚Nest‘ - auf, das Kindern und ihren Familien Schutz, psychosoziale Betreuung, materielle Hilfe und Bildungsangebote bietet. Die Initiative will Wege aus der Armutsfalle ermöglichen, Resilienz stärken, Stabilisierung fördern und gesellschaftliche Integration ermöglichen. Empowering Futures ist ein Vorzeigeprojekt für die Region, das mit dem Tageszentrum Gnezdo/Nest betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien als Zufluchtsort dient und sie mit einem ganzheitlichen Ansatz unterstützt, um sie vor Ausbeutung zu schützen.

Wir sind sehr dankbar für diese Gelegenheit und die Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen auszutauschen – nicht nur für das Empowering Futures Projekt, sondern auch für die berufliche Weiterentwicklung der Teilnehmer. Dies ist bereits unser vierter Studienbesuch, und jeder einzelne davon inspiriert uns immer wieder zu neuem Lernen, neuer Zusammenarbeit und neuen Perspektiven“, betont Natasha Dokovska Spirovska, Direktorin von JHR die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit.

Weitere Informationen und Bildmaterial: www.ecpat.at

Rückfragen & Kontakt

ECPAT Österreich
Mag.a Anita Pinter
Telefon: +43 650 655 6660
E-Mail: pinter@ecpat.at
Website: https://www.ecpat.at

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