- 16.10.2025, 10:50:03
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Zwei neue Qualzucht-Opfer bei Tierschutz Austria: Regierung schaut weiter weg
Zwei neue Fälle von Qualzucht erschüttern Tierschutz Austria: Nacktkatze Kleopatra und Nackthund Sunny zeigen, wie wirkungslos das seit über 20 Jahren bestehende Qualzuchtverbot bleibt. Tierschutz Austria fordert die Regierung heute auf, endlich verbindliche Kriterien und Kontrollen vorzulegen.
„Diese Tiere sind das Ergebnis gezielter Zucht auf Merkmale, die mit massivem Leid einhergehen. Sie stehen für ein Systemversagen im Vollzug des Qualzuchtverbots
“, sagt Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria.
Wenn Nacktheit wichtiger ist als Tierwohl
Kleopatra wurde in einem Karton ausgesetzt gefunden – schwer verkühlt, weil ihr der schützende Pelz fehlt. Auch ihre Schnurrhaare fehlen ganz. Doch Vibrissen sind für Katzen überlebenswichtig: Ohne sie verlieren sie ihr wichtigstes Sinnesorgan. Zudem müssen Sphynx-Katzen regelmäßig gebadet und vor Sonne und Kälte geschützt werden.
Ähnlich ergeht es dem zwölfjährigen Sunny: Der Chinesische Schopfhund hat keine Zähne, kaum Fell und friert selbst bei mildem Wetter. Seine angezüchtete genetische Störung, die Canine Ektodermale Dysplasie (CED), führt zu Haarlosigkeit und Zahnverlust. „Sunny friert schnell, muss regelmäßig medizinisch behandelt werden und kann nur mit warmem Mantel spazieren gehen. Solche Merkmale dürfen niemals Zuchtziel sein
“, so Petrovic.
Qualzucht in Österreich weiter verbreitet
Trotz gesetzlichem Verbot werden Nackthunde, Sphynx-Katzen, Möpse und Französische Bulldoggen, etc. weiter gezüchtet. Die 2024 gegründete Qualzuchtkommission sollte endlich klare Kriterien liefern, damit Behörden das Verbot umsetzen können – doch bis heute fehlen darauf aufbauende, durch die Regierung festgeschriebene verbindliche Definitionen von Qualzucht.
„Solange die rechtlichen Grundlagen fehlen, können weder Zucht noch Handel effektiv gestoppt werden. Die Leidtragenden sind die Tiere
“, warnt Petrovic.
Tierschutz Austria fordert klare Kriterien und endlich Vollzug
Tierschutz Austria fordert klare gesetzliche Kriterien und wirksame Kontrollen.
„Wir appellieren an die Regierung, die Arbeit der Qualzuchtkommission endlich umzusetzen. Jedes Tier wie Kleopatra oder Sunny steht für ein Leben voller Leid, das vermeidbar wäre, wenn das bestehende Gesetz konsequent angewandt würde
“, so Petrovic abschließend.
Die Versorgung von Qualzuchttieren bedeutet für Tierschutz Austria großen Mehraufwand: intensive Pflege, spezielle Ernährung, medizinische Behandlungen und oft monatelange Rehabilitation. „Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, kann unter www.tierschutz-austria.at/spenden helfen, diesen Tieren eine zweite Chance zu geben
“, so Petrovic.
Fotos (honorarfrei): https://flic.kr/s/aHBqjCxyLs
Rückfragen & Kontakt
Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 069916604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/
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