• 16.10.2025, 10:40:03
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Universitäten: Hochschulstrategie 2040 muss eine Profilschärfung bringen

uniko-Präsidentin Hütter sieht positive Ansätze in den Regierungszielen, vermisst aber Finanzierungszusage und Klärung der Pädagog:innenbildung

Wien (OTS) - 

Der Ministerrat hat am Mittwoch den Prozess für die Hochschulstrategie 2040 genehmigt. Aus Sicht der Universitätenkonferenz ist eine Strategiedebatte längst notwendig. „Es ist positiv, dass der Prozess demnächst startet und auch mit einem Zieldatum versehen ist“, sagt uniko-Präsidentin Brigitte Hütter und kündigt an, dass sich die Universitäten aktiv in den geplanten Hochschuldialog im kommenden Jahr einbringen werden.

In den von der Regierung formulierten Zielsetzungen sieht die uniko einige Anknüpfungspunkte an ihr eigenes Strategiekonzept „Hochschulen 2030. Was zu tun ist“. Die uniko warnt darin vor der Gießkanne und föderalem Wildwuchs und fordert den sinnvollen Einsatz von Ressourcen sowie die Vermeidung von Parallelstrukturen. „Im Zentrum der Hochschulstrategie muss die Profilschärfung einzelner Hochschultypen stehen, die klare Unterscheidung zwischen wissenschaftsorientierten Universitäten und auf Berufsausbildung fokussierten Fachhochschulen“, sagt Hütter. „Bedauerlich“ findet Hütter, dass das Thema der Pädagogischen Hochschulen seitens der Regierung keine Erwähnung findet. „Die Pädagog:innenbildung bedarf dringend einer Klärung“, sagt Hütter. Die uniko fordert, dass die Pädagogischen Hochschulen in den Universitäten aufgehen und die Pädagog:innenbildung gänzlich an den Universitäten stattfindet. „Das wäre effizient und würde die Studierbarkeit erhöhen“, so Hütter.

Höhere Mindeststudienleistung, finanzielle Absicherung der Studierenden

Positiv findet Hütter das mehrfache Bekenntnis zu Exzellenz und Leistung in dem Regierungspapier. „Die Anhebung der Mindeststudienleistung ist eine Forderung der uniko. Allerdings muss dies verbunden sein mit einer finanziellen Absicherung der Studierenden“, sagt Hütter mit Verweis auf die im internationalen Vergleich auffallend intensive Studierenden-Erwerbstätigkeit. Dies verlangsame den Studienfortschritt und erhöhe die Drop-out-Raten.

„Bollwerk der Demokratie“ benötigt auch nachhaltige Finanzierung

Die Regierung schreibt den Universitäten in den Zielsetzungen der neuen Hochschulstrategie eine zentrale Rolle für die Aufrechterhaltung einer lebendigen Demokratie zu. „Das ist erfreulich, und wir empfinden es als Auftrag, den wir in unserer Arbeit Tag für Tag sehr ernst nehmen“, sagt Hütter. „Unsere First Mission, hoch qualifiziertes, akademisches Personal auszubilden, ist gleichzeitig auch unsere Third Mission: Unsere Absolvent:innen sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft, mündige Staatsbürger:innen und Botschafter:innen der Wissenschaft im Alltag.“

Die Universitäten könnten ihre Rolle als Bollwerk der Demokratie und als Motor für Innovation allerdings nur erfüllen, wenn sie auch ausreichend finanziert sind. „Das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Finanzierung sucht man in dem Regierungspapier jedoch vergeblich“, kritisiert Hütter. „Die Resilienz des Hochschulsystems ist gerade in Bezug auf die traurige Praxis in den USA ein wichtiges Thema, und nachhaltige Finanzierung ist ein wesentlicher Teil von Resilienz.“

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Universitätenkonferenz
Dr. Daniela Kittner
Telefon: 06641103665
E-Mail: daniela.kittner@uniko.ac.at

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