• 16.10.2025, 07:58:03
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Ausbau des Erwachsenenimpfprogramms: Jetzt konsequent weitergehen!

Weitere Anreize zur Steigerung der Durchimpfungsraten notwendig

Wien (OTS) - 

Der Ausbau des Erwachsenenimpfprogramms, das ab 1. November die Impfungen gegen Herpes Zoster und Pneumokokken miteinschließt, ist ein riesiger Meilenstein in Richtung Schutz vor impfpräventablen Erkrankungen. Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) ist nun wichtig, dass auf diesen ersten Schritt bald weitere folgen. Das betrifft unter anderem die Aufstockung der zur Verfügung gestellten Dosen, die Aufnahme weiterer Impfungen ins kostenfreie Impfprogramm, aber auch einen verbesserten niederschwelligen Zugang dazu. Zusätzlich sind eine Weiterentwicklung des e-Impfpasses, eine konsequente Aufklärung und eine objektive Information der Bevölkerung nötig.

Zu niedrige Durchimpfungsraten

In Österreich haben wir einen der detailliertesten Impfpläne Europas. Einen, der klar auflistet, welche Impfungen für welche Gruppen empfohlen sind und der jährlich aktualisiert wird“, berichtet Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH), „nur leider bleibt er allzu oft graue Theorie. Das gilt vor allem im Bereich der Erwachsenen, wie man an den niedrigen Durchimpfungsraten erkennen kann.“ Aktuell liegt die Durchimpfungsrate bei Influenza für alle Altersgruppen im Durchschnitt bei etwas mehr als 10 %, jene bei Pneumokokken selbst in Risikogruppen kaum über 20 %. Auch bei den Masern ist sie deutlich zu niedrig, was in den letzten Jahren immer wieder zu größeren Ausbrüchen geführt hat.

Weg zur Impfung muss einfacher werden

Gründe für die niedrigen Durchimpfungsraten gäbe es mehrere, meint Gallo-Daniel: So musste die Bevölkerung bislang viele Impfungen aus der eigenen Tasche bezahlen. Zusätzlich sei der Weg zur Impfung oft langwierig und beschwerlich. „Bei vielen Impfungen muss man zuerst in die Arztpraxis gehen, sich ein Rezept ausstellen lassen, den Impfstoff abholen und damit zurück in die Arztpraxis, um sich die Impfung verabreichen zu lassen.“ Bei Influenza, Herpes Zoster (Gürtelrose) und Pneumokokken sei dies nun neu geregelt worden. Neben der Influenza-Impfung und der COVID-19-Impfung sind nun auch die Herpes Zoster (Gürtelrose)-Impfung und die Pneumokokken-Impfung Teil des nationalen Impfkonzeptes. Die Influenza-Impfung wie auch die Impfung gegen COVID-19 sind für alle gratis, die anderen beiden Impfungen in den empfohlenen Gruppen. Die Impfungen sind bei den niedergelassenen Ärzt:innen und in den Impfzentren direkt erhältlich.

Als ÖVIH wünschen wir uns, dass dieser Weg des leichteren Zugangs zu Impfungen für alle Altersgruppen nach diesem ersten Meilenstein weiter konsequent beschritten wird“, ergänzt Sigrid Haslinger, Vizepräsidentin des ÖVIH. „Je höher die Durchimpfungsraten, desto besser ist der Gemeinschaftsschutz, desto weniger Behandlungskosten und volkswirtschaftliche Kosten fallen an und desto mehr Spitalsressourcen werden geschont.“ Das gelte genauso für die RSV-Impfung, die derzeit noch von der Bevölkerung selbst getragen werden muss.

Klare Ziele definieren, Impfpass nutzen

Der ÖVIH erwartet sich außerdem klar definierte Impfziele pro Indikation, wie auch im Aktionsplan Impfen 2025 festgehalten ist. Notwendig seien konkrete Vorgaben des zuständigen Bundesministeriums und des Nationalen Impfgremiums (NIG) zu Zielgrößen bei den Durchimpfungsraten in allen Alters- und Risikogruppen zu allen im österreichischen Impfplan vorgesehenen Impfungen. Einmal definiert, müssten natürlich auch die nötigen Impfdosen zur Verfügung gestellt werden, um die Ziele überhaupt erreichen zu können – das bedeutet eine Aufstockung der aktuell verfügbaren Dosen für das kostenlose Impfkonzept. „Ergänzend brauchen wir eine noch bessere Aufklärung der Bevölkerung zum Nutzen von Impfungen“, ist Gallo-Daniel überzeugt.

Zusätzlich müssten alle verabreichten Impfungen in den e-Impfpass eingetragen werden. „Auf diese Art und Weise können die Verantwortlichen auch die Durchimpfungsraten erheben und entsprechend darauf reagieren“, so die ÖVIH-Präsidentin.

Investition in die Zukunft

Impfungen sind eine Investition in die Zukunft“, betont Haslinger. Die Fakten sind klar: Die Anzahl der Menschen in fortgeschrittenem Alter erhöht sich laufend. Damit geht allerdings eine steigende Anfälligkeit für Infektionskrankheiten einher. Und das wirkt sich wiederum auf die Kosten für das Gesundheitssystem aus. „Durch Impfungen können nicht nur Infektionskrankheiten, sondern ebenso viele Folgewirkungen und die damit verbundenen Kosten für die Volkswirtschaft vermieden werden. Daran werden wir als ÖVIH weiter gemeinsam mit unseren Partner:innen im Gesundheitssystem arbeiten.

Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.

Rückfragen & Kontakt

Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller

FINE FACTS Health Communication GmbH
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
Telefon: +436645153040
E-Mail: mueller-carstanjen@finefacts.at

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