• 15.10.2025, 14:46:33
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vida: Abschaffung des Pflegebonus in Salzburg sollte uns alle aufrütteln

Arbeitsmigration stoppen, Löhne sichern!

Wien (OTS) - 

Die Gewerkschaft vida reagiert mit scharfer Kritik auf die Budgetpläne des Bundeslandes Salzburg, die eine Kürzung des zur Attraktivierung eingeführten sogenannten 15. Gehalts (Pflegebonus) für Pflege- und Betreuungskräfte vorsehen. Die vida sieht darin einen klaren Beleg dafür, dass die Argumente der Wirtschaft für ungesteuerte Arbeitsmigration nicht haltbar sind und fordert einmal mehr den sofortigen Stopp weiterer Maßnahmen wie der Rot-Weiß-Rot-Karte (RWR-Card).

„Was in Salzburg passiert, ist ein offenes Eingeständnis: Wenn das Einkommen in der Pflege und Betreuung aktiv gekürzt wird, ist das ein klares Indiz dafür, dass das Angebot an Arbeitskräften hoch genug ist – oder bewusst hochgehalten wird, um die Löhne zu drücken“, stellt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida, klar. „Seit Monaten steigt die Arbeitslosigkeit in Österreich, und trotzdem soll die Rot-Weiß-Rot-Card weiter geöffnet werden. Das ist ein Irrsinn, der unseren Arbeitsmarkt bewusst destabilisiert.“

Lohnkürzung ist Argument gegen die Rot-Weiß-Rot-Card

Die vida kritisiert, dass die Bundesregierung und die Wirtschaftskammer die Fachkräfteverordnung mit dem Argument des Mangels rechtfertigen, während in Schlüsselbranchen wie der Pflege und Betreuung die Einkommen unter Druck geraten.

„Die Maßnahme dient nicht der Attraktivierung des Gesundheitsbereichs und wird nicht dazu beitragen, dass junge Menschen sich vermehrt für Berufe in Gesundheit, Pflege und Betreuung entscheiden“, betont Sylvia Gassner, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Soziale Dienste.

vida fordert: Fokus auf die Menschen im Land

Angesichts der aktuellen Entwicklung bekräftigt die vida ihre Forderungen nach einem Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik:

  • Rot-Weiß-Rot-Card sofort stoppen: Die Fachkräfteverordnung hat ihre Schutzfunktion für den heimischen Arbeitsmarkt verloren. Sie muss sofort gestoppt werden, um Lohndumping und den Druck auf die Einkommen zu beenden.
  • Qualifizierungsoffensive: Statt Arbeitskräfte von außen zu holen, muss massiv in die Qualifizierung und Ausbildung von Arbeitskräften investiert werden, die bereits in Österreich sind. „Wir haben mehr als genug Menschen im Land, die arbeiten wollen – das Problem ist die mangelnde Bereitschaft der Arbeitgeber, faire Löhne und Bedingungen zu bieten und die eigenen Leute auszubilden“, betonen die vida-Gewerkschafter:innen.
  • Sozialpartnerschaftliche Lösungen: Die Einkommensentwicklung in der Pflege und Betreuung muss über faire Kollektivverträge und dauerhafte Gehaltsanhebungen gesichert werden, anstatt auf einmalige, kürzbare Bonuszahlungen zu setzen.

Diese Kürzungen sind ein Schlag ins Gesicht derer, die das Gesundheits- und Sozialsystem am Laufen halten. Statt das Grundgehalt anzuheben und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, werden die Pflege- und Betreuungskräfte jetzt mit der Streichung versprochener Zulagen abgestraft. Es darf keine Kürzungen geben – im Gegenteil: Es sollten alle, die in der Branche arbeiten, den Bonus bekommen“, argumentieren Gerald Mjka und Sylvia Gassner abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Gewerkschaft vida
Cornelia Groiss
Tel.: +43 664 614 57 56
cornelia.groiss@vida.at
www.vida.at

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