• 15.10.2025, 09:50:06
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Petition von UNICEF Österreich: Online sicher – für jedes Kind

Für Kinder und Jugendliche ist die digitale Welt Alltag – deshalb muss sie sicher und kindgerecht gestaltet sein. UNICEF Österreich fordert mehr Schutzmaßnahmen für Kinder online.

Ein Mädchen lernt mit ihrem Laptop in einem temporären
Lernzentrum von UNICEF.
Wien (OTS) - 

Wir alle wollen, dass Kinder selbstbestimmt und sicher aufwachsen – auch online. Dass sie in der digitalen Welt frei lernen, spielen und sich mit Freund:innen austauschen können. Die Förderung der Entwicklung und die Freude beim Entdecken sollten im Fokus stehen. Die Realität bietet aktuell ein anderes Bild: es gibt hier akuten Handlungsbedarf. Das belegt eine repräsentative Umfrage von UNICEF Österreich.

Wichtige Studienergebnisse im Überblick

  • Nur 12,3 % der Befragten finden, dass Kinder online sicher sind.
  • Die Top 3 Emotionen, die Eltern empfinden, wenn sie an Kinder in der digitalen Welt denken sind: Unsicherheit, Skepsis und Angst.
  • Als größte Herausforderung für Kinder sehen zwei Drittel der Befragten den übermäßigen Medienkonsum und die digitale Reizüberflutung, 57 % die Gefahren und problematische, nicht altersentsprechende Inhalte im Internet an.
  • Rund 40 % denken, dass aktuell die Nachteile für Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt überwiegen.

Mit Hilfe des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent hat UNICEF Österreich eine repräsentative Studie durchgeführt, die die Medienkompetenz von Kindern und Eltern, Chancen und Risiken und die Rolle von Eltern, Politik & Plattformen in der digitalen Welt abgefragt hat. Sie zeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht, auch wenn rund die Hälfte der Befragten die Medienkompetenz von Kindern im Allgemeinen als gut bezeichnen, so fordern wiederum mehr als die Hälfte der Befragten bessere Aufklärung und Medienbildung in Schulen (54,7 %), um die Sicherheit von Kindern im digitalen Raum zu verbessern. Weiters sehen sie verpflichtende Jugendschutz-Filter in Apps und Spielen (54,2 %), strengere Regeln sowie die verbindliche Verantwortung von Plattformbetreibern (53,7 %) als weitere wichtige Maßnahmen für mehr Sicherheit im Netz an.

Die befragten Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sind sich ihrer wichtigen Rolle als Begleiter:innen ihrer Kinder in der digitalen Welt bewusst (83,1 %), erkennen aber auch die Rolle des Staates im digitalen Kinderschutz als aktiver Schutzgeber mit gesetzlichen Vorgaben an (53,2 %). Von den Plattformbetreibern würden sich die Befragten wünschen:

  • Verpflichtende Jugendschutz-Filter (62,4 %)
  • Automatisches Entfernen kindergefährdender Inhalte (61,5 %)
  • Klare und fälschungssichere Altersverifikation bei der Anmeldung (52,1 %)
  • Keine kommerzielle Nutzung von Kinder-Daten (47,7 %)
  • Verstärkte Maßnahmen für Datenschutz und Privatsphäre (46,5 %)
  • Einschränkung personalisierter Werbung bei Minderjährigen (46,4 %)

Die digitale Welt ist oftmals für Kinder ungeeignet. Die rasante Entwicklung und Verbreitung von digitalen Technologien muss mit erforderlichen Bildungs- und technischen Schutzmaßnahmen im Einklang mit den Kinderrechten einhergehen, die für eine sichere Nutzung für Kinder erforderlich sind. Kinderrechte gelten auch online“, betont Klara Krgović-Baroian, Stv. Leitung Advocacy & Kinderrechte.

Die Digitalisierung hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben von Kindern – weltweit: In Situationen wie Konflikten oder Naturkatastrophen haben Kinder oft nur durch Internetzugang Zugang zu Bildung. Weltweit ist dieser Zugang jedoch ungleich verteilt, Durch unsere Kampagne Online sicher - für jedes Kind wollen wir die Bundesregierung daran erinnern jetzt zu handeln und Schritte zu setzen, um Kindern ein sicheres und selbstbestimmtes Aufwachsen zu ermöglichen“, so Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich.

Gefahren und Risiken in der Online-Welt für Kinder & Jugendliche

Kinder werden im digitalen Raum oft allein gelassen. Sie erfahren Gewalt, Grooming, Mobbing oder sind oftmals ungeeigneten Inhalten ausgesetzt. Es ist auch für Eltern eine permanente Sorge und eine große tägliche Belastung. Der Grund dafür sind fehlende Schutzmechanismen und unzureichende digitale Bildung – bei Kindern wie auch bei Erwachsenen. Neue Technologien wie KI verschärfen die Risiken zusätzlich.

Eine sichere Welt für Kinder – off- und online

Kinder sind neugierig und wollen spielen, lernen und Neues entdecken. Sie wollen sich mit ihren Freund:innen austauschen und neue Kontakte knüpfen. Dafür brauchen sie ein sicheres Umfeld, dem wir alle vertrauen können - offline und auch online.

Wenn ein Kind eine App öffnet, dann sollte es nur Inhalte sehen, die altersgerecht sind. Es erlebt einen respektvollen Umgangston, kann Sorgen einfach melden und bekommt in der Schule und zu Hause die nötige Unterstützung. Kinder und Jugendliche sollen sich trauen und die Chance bekommen, selbst aktiv zu werden und ihre digitale Welt mitzugestalten.

Eltern, Lehrer:innen und das Umfeld sollen vertrauensvoll statt voller Sorge sich künftig sicher sein können, dass Kinder online geschützt sind und gut vorbereitet mit dem notwendigen Bewusstsein und Wissen über Gefahren einen gesunden Umgang mit der digitalen Welt haben können.

Forderungen an die Bundesregierung

UNICEF Österreich, Mitglied des Safer Internet-Beirats, fordert konkrete Schritte von der Bundesregierung, wie den Ausbau der digitalen Bildung, um sicherzustellen, dass jedes Kind den sicheren Umgang mit dem Internet und sozialen Medien erlernt. Auch der bessere technische Kinderschutz durch Maßnahmen, die im Einklang mit den Kinderrechten entwickelt und umgesetzt werden sind essentiell. Damit die Maßnahmen auch tatsächlich greifen fordert UNICEF Österreich im Sinne des Kinderrechts der Partizipation mehr Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche bei der Erarbeitung dieser.

Jetzt Petition einfach unterzeichnen unter https://unicef.at/aktuelles/petition/.

Weitere Informationen zu Kinderrechten und den Forderungen von UNICEF Österreich finden Sie hier. Hier finden Sie Informationen und Tipps zur Stärkung der Kinderrechte durch digitalen Kinderschutz.

Zur Umfrage

Die Studienergebnisse beruhen auf einer Online-Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent. Im Zeitraum zwischen 11.08. und 19.08.2025 haben 1.005 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren aus ganz Österreich teilgenommen. Die Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.

Petition: Online sicher - für jedes Kind

Rückfragen & Kontakt

Mag. Lisa Heidegger-Haber, MA
Telefon: +43 660 34 83 653
E-Mail: presse@unicef.at
Website: https://unicef.at

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