- 14.10.2025, 11:30:35
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Der „Salzburger Stier 2026“ geht an Sonja Pikart
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Die Gewinner:innen des „Salzburger Stier 2026“ stehen fest: Für Österreich wird Sonja Pikart ausgezeichnet, für Deutschland Bodo Wartke und für die Schweiz Markus Schönholzer. Der renommierte Radio-Preis für deutschsprachiges Kabarett wird beim großen „Stier“-Event von 22. bis 23. Mai 2026 in Südtirol im Kursaal von Meran überreicht. Gastgeber ist RAI Südtirol gemeinsam mit Meinhard Khuen und dem Kulturverein Kallmünz in Zusammenarbeit mit den öffentlich-rechtlichen Radiosendern von ARD, ORF und SRF.
„Ich bin Sonja Pikart, sonst bin ich flexibel“, so die gebürtige Deutsche und in Wien lebende Kabarettistin, die mit dem „Salzburger Stier 2026“ für Österreich ausgezeichnet wird. In jungen Jahren hat Pikart Humanbiologie in Marburg studiert, 2009 übersiedelt sie nach Wien, um am Konservatorium Schauspiel zu erlernen. Bald steht sie auf kleinen Wiener Bühnen, dann debütiert sie auch am Volkstheater und am Hamburger Schauspielhaus. Gleichzeitig entdeckt die Wahlwienerin ihre Leidenschaft für das Kabarett und feiert 2015 mit ihrem Debütprogramm „Gluten Abend!“ einen fulminanten Einstieg in die Kleinkunstszene, ausgezeichnet mit dem „Neulingsnagel“ des Theaters am Alsergrund. Vier Jahre später folgt ihr Solo „Metamorphose“, eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und den Eigenheiten der Generation Y. Groß werden auf dem Land und Dispute mit ihrer Familie sind Bestandteile ihres dritten Bühnensolos „Ein Spatz, ein Wunsch, ein Volksaufstand“, ein philosophisches Programm zum Thema Freiheit und Pandemie. Ihr viertes und aktuelles Programm „Halb Mensch“ hatte im Jänner 2024 Premiere und wurde im selben Jahr mit dem Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnet. „Halb Mensch“ ist eine vergnüglich-aberwitzige Sci-Fi-Reise. Das Programm spielt in einer Zukunft, in der künstliche Intelligenzen die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Der Mensch ist bloß noch ein fremdbestimmtes Rädchen in einer KI-bestimmten Welt. Pikarts Interesse gilt dabei weniger den Technologien als vielmehr der Frage nach der Menschlichkeit und was einen Menschen eigentlich ausmacht. Ihre Stärken liegen in der genauen und feinen Beobachtungsgabe, dem untrüglichen Gespür für die kleinen und großen Absurditäten des Alltags sowie dem präzisen schauspielerischen Können, mit dem sie ihre Geschichten und Pointen auf die Bühne bringt. Sonja Pikart vermag es, ihr Publikum mit ihrem geistreichen und fantasievollen Humor mitzureißen. In kunstvoll gebauten, vielschichtigen Erzählsträngen, mit schnellem Rollenwechsel in Szenen und klugen Dialogen, übt sie Kritik an gesellschaftlichen und politischen Missständen, ohne belehrend oder moralisierend zu sein.
Zwtl.: Chansonnier und Reimkünstler
Bodo Wartke ist deutscher Preisträger des „Salzburger Stier 2026“. Besuchte Antigone Barbaras Rhabarberbar? Waren falsche Pferde in der Arche? Man weiß es nicht, aber im Kosmos eines Bodo Wartke ist alles möglich. Weil er vieles kann und seiner Fantasie keine Grenzen setzt. Wartke, Jahrgang ‘77, ist ein Chansonnier, ein virtuoser Pianist, ein wandlungsfähiger Schauspieler und ein charmanter Conférencier. Sein Markenzeichen ist der ungewöhnliche, zugleich hochmusikalische Reim in Verbindung mit eingängiger und ausgefeilter Musik. Und: Sprache ist bei ihm immer auch Musik und seine Musik gibt seiner Sprache wiederum ihre Struktur. Seine Fertigkeiten nutzt Bodo Wartke für eine breite Vielfalt an Themen – von verspielten Reim-Etüden über komplexe Liebeslieder und absurd-komische Alltagsbeobachtungen bis hin zu politischen, gesellschaftskritischen Chansons. Mit seinen selbst komponierten und getexteten Liedern hat er bereits sieben Klavierkabarettprogramme „in Reimkultur“ als Solist kreiert; hinzu kommen zwei weitere Best-of-Programme mit Orchestern und eines mit seiner Band. Darüber hinaus hat er zwei moderne Neudichtungen antiker Dramen herausgebracht, in denen er selbst als Schauspieler auftritt: König Ödipus und Antigone nach Sophokles. Seine Theaterstücke – modern getextete und vertonte Adaptionen antiker Dramen, die er mit Dramaturgin Carmen Kalisch und Regisseur Sven Schütze verfasste – wurden bereits von über 50 Bühnen und Theatergruppen deutschlandweit gespielt; darunter das Hessische Staatstheater Wiesbaden sowie das Wolfgang Borchert Theater in Münster. Die Bearbeitung von Antigone fand als Lehrmaterial Einzug in Publikationen des Westermann Schulbuch-Verlags. Seit 2023 beschäftigt sich der Reimkünstler mit Zungenbrechern und hat bereits mehr als 50 in sechs Staffeln auf den Social-Media- und Streaming-Plattformen veröffentlicht. Im September 2025 ist auch ein Buch mit Zungenbrechergeschichten erschienen.
Zwtl.: „Meine Mutter findet mich genial!“
Einer der Hits aus Markus Schönholzers aktuellem Programm „Die Schönholzers“ ist „Meine Mutter findet mich genial!“. Es geht um die bedingungslose Mutterliebe, die dem Vertrauen schenken will, der noch keines hat: dem eigenen Sohn. 1962 im amerikanischen Buffalo geboren, hat er beim Umzug der Familie in die Schweiz einen Traum im Koffer: nämlich Basketballer zu werden. Die Mutter spricht dem eher kleinen Markus jahrelang gut zu, es werde schon noch etwas mit der Basketballer-Karriere, denn: „Es fehlt ja nur noch der letzte Meter“. Und genau das macht Markus Schönholzers Texte aus: Sie bringen universelle menschliche Erfahrungen auf den Punkt. Die Liebe der Mutter. Die Erwartungen des Vaters – seines Zeichens Naturwissenschafter –, der gehofft hatte, aus dem kleinen Markus werde der „neue Einstein“, vielleicht sogar ein „Zweistein“. Aus Schönholzer wurde in Sachen Naturwissenschaft dann nur ein „Keinstein“, wie er selber singt. Schönholzers Lieder sind nicht unbedingt biographisch, aber persönlich. Sie berühren, ohne sentimental zu sein, sie sind klug und voller Blödeleien, sind überspitzt und überdreht und doch so nah dran am Alltag, am Leben. Wer in einen Theaterabend mit Markus Schönholzer geht, wird lachen und Tränen in den Augen haben – und zwar nicht nur vom Lachen –, wird sich ertappt fühlen und gesehen. Und beim nach Hause gehen eine Melodie von ihm pfeifen. Denn Markus Schönholzer schreibt Kabarett-Hits. Und das nicht für seine eigenen Programme wie „Die Schönholzers“ oder „Schönholzer & Schönholzer“, sondern auch für Musicals wie „Die Schweizermacher“, „Coco – das Transgender-Musical“ oder „Gotthelf“, für Kolleginnen und Kollegen wie Charles Lewinsky, Ursus & Nadeschkin, Judith Bach, Anet Corti und viele mehr. Seine Mutter hat also recht gehabt. Zwar ist aus Markus Schönholzer kein großer Basketballer geworden, noch ein neuer Einstein, dafür aber ein großer Musikkabarettist. Und deswegen zeichnet die Schweizer Jury ihn mit dem „Salzburger Stier 2026“ aus. Denn Markus Schönholzer und seine Kunst – die sind genial! Vier seiner Lieder in Schweizer Mundart hat Markus Schönholzer eigens für den „Salzburger Stier“ in hochdeutsche Sprache übersetzt und neu aufgenommen.
Der „Salzburger Stier“ ist mit jeweils 6000 Euro dotiert und wird seit 1982 jedes Jahr an Kabarettistinnen und Kabarettisten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz verliehen – 2026 bereits zum 45. Mal. Er ist nicht nur einer der begehrtesten Kabarettpreise, sondern auch die größte deutschsprachige Radio-Koproduktion im Bereich Unterhaltung. Nicht weniger als zehn Radiostationen arbeiten für den „Salzburger Stier“ eng zusammen: ORF, SRF, sechs ARD-Sender sowie der Deutschlandfunk und RAI Südtirol.
Den Auftakt des Kabarettforums „Salzburger Stier 2026“ in Meran bestreitet am Freitag, den 22. Mai 2026 Robert Palfrader, der auch die Preisverleihung am Samstag, den 23. Mai 2026 moderieren wird. An diesem Abend unterhalten die „Stier“-Preisträger:innen 2026 mit Auszügen aus ihren aktuellen Programmen. Ö1 überträgt den Eröffnungsabend live ab 19.30 Uhr. Weitere Informationen sind abrufbar unter https://oe1.orf.at/salzburgerstier oder https://www.salzburgerstier.org/.
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